25.08.2022 | Hintergrund

Sommer- und Freizeitthemen bei Umwelt im Unterricht

Wann ist eigentlich Sommer? Für die meisten Menschen dann, wenn Ferien sind und sie in den Urlaub fahren. Auch das Wetter spielt eine entscheidende Rolle. Welche Möglichkeiten gibt es, den Sommer nachhaltig, umweltschonend und gesundheitsfreundlich zu gestalten? Folgende Sommer- und Freizeitthemen bei Umwelt im Unterricht geben Tipps.

Die Meteorologie kennt eine klare Antwort auf die Frage, wann der Sommer beginnt: Sommerbeginn ist der 1. Juni, das Ende ist der 31. August. Auch für Sommertage und “heiße Tage” kennt die Meteorologie eindeutige Definitionen. Ein Sommertag ist demnach ein Tag, an dem die Lufttemperatur über 25 Grad Celsius steigt. Ein heißer Tag ist ein Tag, bei dem mehr als 30 Grad erreicht werden. Früher wurde auch die Bezeichnung “Tropentag” verwendet. Die Zahl der Sommertage und heißen Tage gilt laut Wetterlexikon des Deutschen Wetterdienstes als ein Maß für die Güte des Sommers.

Die Temperaturen steigen

Eine Folge des Klimawandels ist, dass vielerorts die Anzahl heißer Tage im Schnitt zunimmt. Während es in den 1950er Jahren in Deutschland im Mittel pro Jahr drei heiße Tage gab, stieg die Anzahl im Zeitraum 1991 bis 2019 bereits auf durchschnittlich 8,8 Tage pro Jahr.   Gleichzeitig wuchs auch die Häufigkeit und Dauer von Hitzewellen, zum Teil mit Temperaturen um die 40 Grad Celsius. So wurden in den letzten Jahren zahlreiche neue Hitzerekorde aufgestellt: 2019 wurden in Nordrhein-Westfalen an zwei Orten 41,2 Grad Celsius gemessen.  Auch in anderen Ländern wurden immer wieder Hitzerekorde gemessen: 2019 in Frankreich mit 46 Grad Celsius, 2021 in Spanien mit über 47 Grad Celsius und 2022 in Großbritannien mit über 40 Grad Celsius.  

Die hohen Temperaturen gepaart mit geringen Niederschlägen haben drastische Auswirkungen auf die Umwelt: Böden trocknen aus und viele Länder kämpfen mit Waldbränden. Und auch für Menschen können die hohen Temperaturen gefährlich werden.

Tourismus in Zahlen

Unabhängig vom Wetter dürfte vor allem für Schüler*innen und ihre Familien jedoch gelten: So richtig Sommer ist, wenn Ferien sind. Für viele Menschen gehört außerdem eine Urlaubsreise dazu. So verreisten laut Deutschem Tourismusverband im Jahr 2019 – vor der Pandemie – knapp 55,2 Millionen Deutsche länger als fünf Tage ins In- und Ausland. Fast drei Viertel von ihnen nutzte für die Anreise das Auto. Allein diese Größenordnungen machen deutlich, dass Urlaubsreisen auch für die Umwelt relevant sind.

Urlaubsreisen und Tourismus wirken sich auf die Natur und die Umwelt aus. Sie in Einklang zu bringen, ist eine Herausforderung. Einerseits gelten vor allem schöne Landschaften mit möglichst intakter Natur und Umwelt als attraktive Reiseziele. Andererseits ist Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Allein in Deutschland waren 2019 etwa 2,8 Millionen Menschen direkt in der Tourismusbranche beschäftigt . Und die Interessen dieser Branche bedrohen mancherorts die intakte Natur und natürliche Ressourcen.

Nachhaltiger Urlaub

Ein Lösungsansatz sind nachhaltige Tourismuskonzepte. Diese können laut Bundesumweltministerium sogar zum Schutz der Natur beitragen. Dafür müssen Naturräume und Ressourcen trotz sportlicher und touristischer Nutzung schonend behandelt werden.  Daher müssen Menschen lernen, die natürlichen Ressourcen wertzuschätzen und ihr Verhalten in der Natur beziehungsweise ihr Reiseverhalten entsprechend anzupassen.

Eine Reihe von Themen bei Umwelt im Unterricht deckt verschiedene Aspekte des Themas ab und ermöglicht es, in der Schule Lösungsansätze zu erarbeiten.

 

Klimafreundlich in den Urlaub

Ob es mit dem Flugzeug in den Süden geht, mit dem Auto zum Familienurlaub an die Nordsee, mit der Bahn zum Kulturwochenende nach Paris oder mit dem Fernbus zur Großtante nach Dresden: Reisen mit motorisierten Verkehrsmitteln verursachen CO2-Emissionen, die zum Klimawandel beitragen. Doch wie unterscheidet sich der CO2-Ausstoß bei Flugzeug, Bahn, Bus und Auto? Wie lässt sich eine Reise klimafreundlich(er) planen? Und welche Argumente spielen neben dem Umweltschutz dabei noch eine Rolle?

Sekundarstufe: Klimaschutz im Gepäck

Ausgehend von eigenen Reisewünschen setzen sich die Schüler*innen mit typischen Urlaubsplänen auseinander. Sie lernen die unterschiedlichen CO2-Emissionen der Verkehrsmittel Auto, Bahn, Bus und Flugzeug kennen. Die Schüler*innen tragen verschiedene Argumente für die Wahl von Verkehrsmitteln zusammen und diskutieren, wie klimafreundliche Reisen gefördert werden könnten.

Grundschule: Klimaschutz beim Reisen

Am Beispiel der unterschiedlichen Reisepläne von fiktiven Familien beschäftigen sich die Schüler*innen mit dem Zusammenhang zwischen der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel und dem Klimawandel. Mithilfe einer Infografik lernen sie die Unterschiede beim CO2-Ausstoß von Auto, Bahn, Bus und Flugzeug kennen. Sie reflektieren individuelle Bedürfnisse beim Reisen und entwerfen einen klimafreundlichen Reiseplan.

Zum Thema der Woche Klimafreundlich reisen

 

Urlaub: entspannt und nachhaltig

Für die meisten Menschen gehört Urlaub zu den Höhepunkten des Jahres. Ob Strand- oder Aktivurlaub, Party, Kultur oder Entdeckertouren in die Natur: Viele Ziele stellen sich ganz auf die liebsten Aktivitäten ihrer Gäste ein. Wie prägt der Tourismus Urlaubsregionen? Wie kann er mit den Interessen der Menschen vor Ort und dem Schutz der Umwelt in Einklang gebracht werden?

Sekundarstufe: Nachhaltig Urlaub machen – wie geht das?

Die Schüler*innen erarbeiten mithilfe von Informationen zu verschiedenen Urlaubsregionen das Beziehungsgeflecht verschiedener Interessen vor Ort. Was kann man tun, um die Interessen der Reisenden, der Umwelt und der Einheimischen zu vereinbaren? In der Diskussion übertragen die Schüler*innen ihre Erkenntnisse auf ihre eigenen Urlaubsvorstellungen.

Grundschule: Guter Urlaub – für alle

Die Schüler*innen erarbeiten mithilfe von Arbeitsblättern die unterschiedlichen Interessen von Reisenden, Einwohnern und des Umweltschutzes vor Ort. Sie unterscheiden dabei zwischen gemeinsamen und gegensätzlichen Bedürfnissen. Zum Abschluss überlegen sie, wie die verschiedenen Interessen beim Reisen berücksichtigt werden können.

Zum Thema der Woche Urlaub: entspannt und nachhaltig

 

Flüsse, Seen und Küsten: Wie sauber sind unsere Badegewässer?

Im Sommer zieht es Millionen Menschen in Europa an Seen, Küsten und Flüsse. Baden und Wassersport gehören zu den beliebtesten Freizeit- und Urlaubsaktivitäten. Damit Baden an natürlichen Gewässern bedenkenlos möglich ist, wird die Wasserqualität an Tausenden Badestellen in ganz Europa kontrolliert. Warum sind saubere Gewässer wichtig für Menschen, Tiere und Pflanzen? Wie kommt es zu Verschmutzungen? Und wie lassen sich Badegewässer schützen?

Sekundarstufe: Gewässerprofile – Was wissen wir über die Wasserqualität?

Anknüpfend an eigene Erfahrungen beim Baden gehen die Schüler*innen der Frage nach, welche Faktoren die Wasserqualität von Gewässern beeinflussen. Sie recherchieren in Untersuchungsergebnissen der Behörden für Seen, Flüsse und Küstengewässer in der eigenen Region, welche Quellen für Verschmutzungen es gibt – und wie die Gewässer geschützt werden können.

Grundschule: Badegewässer – Worauf müssen wir achten?

Ausgehend von eigenen Erfahrungen gehen die Schüler*innen der Frage nach, wie man erkennen kann, ob Gewässer sauber genug sind zum Baden. Mithilfe von Arbeitsblättern lernen sie mögliche Zeichen für eine gute beziehungsweise schlechte Wasserqualität kennen – und reflektieren, wie die Wasserqualität mit dem Verhalten der Badenden zusammenhängt.

Zum Thema der Woche Flüsse, Seen und Küsten: Wie sauber sind unsere Badegewässer?

 

Sommer ohne Sonnenbrand!

Viele Menschen können gar nicht genug von der Sonne bekommen. Manche bräunen sich ausgiebig im Schwimmbad oder auf dem Balkon, andere nutzen sonniges Wetter für Sport im Freien, viele möchten am liebsten Urlaub mit "Sonnengarantie". Doch die Sonne bedeutet viel mehr als das. Die Energie, die mit ihrer Strahlung auf die Erde gelangt, ist die Grundlage für das Leben auf unserem Planeten. Warum kann die Sonnenstrahlung ein Gesundheitsrisiko sein, und wie kann man sich schützen?

Sekundarstufe: Wie wirkt UV-Strahlung?

Wie genießt ihr das sonnige Wetter? In der Klasse werden drei kurze Umfragen durchgeführt. Dabei geht es zunächst um beliebte Freizeitaktivitäten und im weiteren Verlauf um Erfahrungen mit Sonnenbrand und Sonnenschutz. Mithilfe von Info- und Arbeitsblättern erarbeiten die Schüler*innen, wie die UV-Strahlung der Sonne mit Gesundheitsrisiken zusammenhängt. Sie gestalten ein Plakat, das für Sonnenschutz wirbt.

Grundschule: Sonne, Spaß und Sonnenschutz

Ins Freibad gehen, draußen spielen und Sport machen: Die Schüler*innen diskutieren, welche Aktivitäten bei sonnigem Wetter besonders beliebt sind. Dabei geht es auch um ihre Erfahrungen mit Sonnenbrand und Sonnenschutz. Mithilfe von Arbeitsblättern erfahren sie, warum Sonnenstrahlung gesundheitsschädlich sein kann. Anhand der Informationen gestalten sie einen Info-Flyer mit Tipps für den Sonnenschutz.

Zum Thema der Woche Sommer ohne Sonnenbrand!

 

Obst und Gemüse: "Sommer selber machen"

Ein Eis im Freibad, eine erfrischende Limo nach der Radtour, Obstkuchen bei Oma im Garten: typische Sommergenüsse! Doch wie viel "Sommer" steckt eigentlich in den Lebensmitteln aus der Eistruhe oder dem Kühlschrank im Supermarkt? Die meisten gibt es das ganze Jahr über. Warum nicht mal Ausschau halten, was gerade wächst – und ausprobieren, was sich daraus machen lässt?

Sekundarstufe: Sommer aus dem Kühlregal?

Die Schüler*innen recherchieren, wie viele Früchte der Saison tatsächlich in typischen "Sommererfrischungen" aus dem Supermarkt stecken – zum Beispiel Limonaden, Fruchteis oder Fruchtjoghurts. Sie ermitteln, welche heimischen Obstsorten zur Sommerzeit reif sind und welche "echten" Sommererfrischungen daraus zubereitet werden können. Sie probieren ausgewählte Rezepte aus und diskutieren, welche Vor- und Nachteile die Ernährung mit saisonalen und regionalen Produkten mit sich bringt.

Grundschule: Wie schmeckt Sommer?

Die Schüler*innen untersuchen mithilfe der Angaben auf der Verpackung, wie viel saisonales Obst typische "Sommererfrischungen" aus dem Supermarkt tatsächlich enthalten – zum Beispiel Limonade, Fruchteis oder Fruchtjoghurt. Sie recherchieren, welche Obstsorten im Sommer in Deutschland geerntet werden und was daraus hergestellt werden kann. Die Schüler*innen bereiten ausgewählte Sommererfrischungen selbst zu.

Zum Thema der Woche Obst und Gemüse: "Sommer selber machen"


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