Artenvielfalt und Fischerei in der Nordsee

Neben zahlreichen kleinen Fischerbooten gibt es auf den Meeren auch Flotten großer Schiffe, die sehr große Mengen Fisch fangen und direkt an Bord verarbeiten können – wie in einer Fabrik. Beim Fang verwenden sie oft große Schleppnetze, in denen sich unterschiedlichste Fischarten finden. Ein gezieltes Fischen bestimmter Arten ist damit kaum möglich. Auch Wale oder Schildkröten verfangen sich oft in den Netzen oder Jungtiere von Zielarten, die noch nicht rentabel für die Fischer sind. Dieser sogenannte Beifang wurde früher in großen Mengen ins Meer zurückgeworfen. Dabei verendet jedoch der größte Teil. Deshalb hat die Europäische Union ein Rückwurfverbot eingeführt. Um den Beifang möglichst gering zu halten, ist es wichtig, dass Fischer Fangmethoden und Netze verwenden, die wenig Beifang verursachen.

Heringe gehörten zu den häufig gefischten Arten. Der Hering kommt auch in der Nordsee vor. Er ernährt sich von pflanzlichem und später vor allem von tierischem Plankton. Er ist in großen Schwärmen im offenen Meer unterwegs. Der Hering dient auch anderen Fischen und Seehunden als Nahrung.

Plankton steht am Anfang der Nahrungskette im Meer. Plankton besteht aus Kleinstlebewesen – Tieren und Pflanzen. Pflanzliches Plankton sind einzellige Algen, tierisches Plankton zum Beispiel winzige Seeigel oder Krebse. Diese wiederum ernähren sich vom pflanzlichen Plankton. Viele Fischarten sind abhängig vom Plankton als Nahrungsgrundlage.

In Deutschland lebt der Seehund an der Nordseeküste. Dort findet er genug Sandbänke, auf denen er sich gerne ausruht. Seehunde können bis zu 200 Meter tief tauchen. Sie jagen im Meer nach verschiedenen Fischarten, wie Hering, Kabeljau, Plattfisch oder auch Sandaal. An der Nordsee hat der Seehund keine natürlichen Feinde – er steht am Ende der Nahrungskette.

Thunfisch im Salat, Sardellen auf der Pizza, Fischstäbchen oder Fischburger: Viele Menschen essen gerne Fisch. Unser Bedarf an Fisch ist enorm gestiegen. Etwa 75 Prozent der weltweit kommerziell genutzten Fischbestände sind überfischt. Ihr Bestand ist fast erschöpft und damit bedroht.