07.10.2021 | Unterrichtsvorschlag

Gemeinsames Problem, gemeinsame Lösungen?

Grundschule

Die Schüler/-innen erkennen, dass der Klimawandel ein globales Problem ist, welches nur gemeinsam gelöst werden kann. Im Rahmen einer einfachen Simulation zur Weltklimakonferenz erfahren sie, dass gemeinsamer Klimaschutz jedoch schwer umzusetzen ist, da in allen Ländern andere Bedingungen herrschen und die Länder unterschiedliche Interessen haben.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler/-innen …

  • erhalten grundlegende Sachinformationen zur globalen Klimapolitik,
  • lernen, dass der Klimawandel ein globales Problem darstellt, Schutzmaßnahmen aufgrund unterschiedlicher Interessen der verschiedenen Länder jedoch häufig schwierig umzusetzen sind,
  • erweitern ihre Medienkompetenz durch die fragenbezogene Analyse unterschiedlicher Quellen,
  • vertiefen ihre Kommunikations-, Präsentations- und Argumentationskompetenz durch die Aufbereitung und Vorstellung ihrer Ergebnisse in Diskussionsbeiträgen,
  • fördern ihre Selbst- und Handlungskompetenz durch die Teilnahme an einer Simulation.

Voraussetzungen

Vor dem Einstieg in diese Unterrichtseinheit empfiehlt es sich, dass die Schüler/-innen sich mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels auseinandersetzen. Insbesondere eignet sich dafür das Thema der Woche: Wodurch wird das Klima beeinflusst? (Grundlagen Klimawandel)

Umsetzung

Die Leitfragen der Unterrichtseinheit lauten:

  • Warum ist der Klimawandel ein Problem, das alle Länder betrifft?
  • Warum fällt es den Ländern schwer, gemeinsam das Klima zu schützen?

Einstieg

Zu Beginn führen die Schüler/-innen ein Spiel durch, um festzustellen, dass Treibhausgasemissionen nicht vor Ländergrenzen halt machen und der Klimawandel ein globales Problem ist.

Dafür wird etwas Sand (wahlweise kann auch Watte oder Ähnliches genutzt werden) auf eine Weltkarte gelegt (am besten innerhalb eines Landes). Die Schüler/-innen spielen den Wind und pusten vorsichtig auf die Karte. Die Lehrkraft unterstützt den Prozess mit passenden Aussagen, zum Beispiel "starker Wind von Norden" oder "schwacher Wind von Westen".

Anschließend besprechen die Schüler/-innen das Ergebnis mithilfe folgender Aufgabenstellungen:

  • Beschreibt, wie sich die "Treibhausgase" (der Sand) auf der Welt verteilt haben.
  • Erklärt, wie sich klimaschädliche Gase auf der Welt verteilen, die zum Beispiel von Fabriken und Autos ausgestoßen werden.

Mit Unterstützung der Lehrkraft beantworten die Schüler/-innen die erste Leitfrage. Des Weiteren erläutert die Lehrkraft, dass alle Länder zusammenarbeiten müssen, um den Klimawandel zu begrenzen. Dafür gibt es unter anderem die Weltklimakonferenzen, bei denen Vertreter/-innen aus fast allen Ländern der Welt gemeinsam Maßnahmen zum Schutz des Klimas entwickeln. Zur Veranschaulichung zeigt die Lehrkraft ein beispielhaftes Bild der Weltklimakonferenz. Zusätzlich kann der Videoclip "logo! erklärt: Weltklimakonferenz" gezeigt werden.

Arbeitsphase

Die Schüler/-innen simulieren eine Weltklimakonferenz. Dafür wird die Klasse von der Lehrkraft in drei Gruppen unterteilt, die jeweils ein ausgewähltes Land vertreten:

  • Ein von Wetterextremen und Überflutungen bedrohtes Entwicklungsland mit wenig CO2-Ausstoß, zum Beispiel Bangladesch. 
  • Ein aufstrebendes Schwellenland mit hohem CO2-Ausstoß, zum Beispiel Indien.
  • Eine Industrienation mit hohem CO2-Ausstoß, zum Beispiel die USA. 

Die Schüler/-innen setzen sich im Klassenraum in Gruppen zusammen. Sie erhalten länderspezifische Informationen aus den Materialien und erstellen eine kurze Beschreibung ihres Landes. Dabei achten sie insbesondere auf folgende Aspekte:

  • Beschreibung der wirtschaftlichen Situation im Land
  • CO2-Ausstoß/Beitrag zum Klimawandel
  • Folgen des Klimawandels im eigenen Land

Anschließend beginnt die Weltklimakonferenz. Während der Konferenz übernimmt die Lehrkraft die Moderation. Zunächst stellen die Schüler/-innen ihre jeweiligen Länder vor.

Anschließend beschreibt die Lehrkraft nacheinander ausgewählte Vorschläge für Klimaschutzstrategien, zum Beispiel: "Alle Länder zahlen gleich viel Geld, um Maßnahmen zum Klimaschutz umzusetzen. Dabei wird nicht darauf geachtet, wie viel Emissionen in den Ländern ausgestoßen werden." Weitere Vorschläge finden sich in den Materialien.

Die Schüler/-innen diskutieren in ihren Gruppen in einem vorgegebenen Zeitraum (circa 5 Minuten) über den jeweiligen Vorschlag. Dabei helfen Ihnen folgende Arbeitsaufträge:

  • Beschreibt, welche Vor- und Nachteile der Vorschlag für euer Land hat.
  • Begründet, warum ihr für beziehungsweise gegen den Vorschlag seid. 

Nach Ablauf der Zeit befragt die Lehrkraft die Gruppen, wie sie zu dem Vorschlag stehen (dafür/dagegen) und notiert die Entscheidungen an der Tafel/dem Smartboard. Anschließend kann die Lehrkraft einen weiteren Vorschlag für eine Klimaschutzmaßnahme vorstellen. Zuletzt wählen die Schüler/-innen gemeinsam einen Vorschlag, mit dem alle weitestgehend einverstanden sind.

Abschluss

Die Lehrkraft fordert die Schüler/-innen auf, im Plenum die Ergebnisse zu besprechen und die Vorschläge vor folgenden Fragen zu beurteilen:

  • Warum sind manche der Vorschläge für einige Länder unfair? 
  • Welche Vorschläge sind für alle Staaten am fairsten?

Aus den Antworten leiten sie gemeinsam eine Antwort auf die Leitfrage der Unterrichtseinheit ab: Warum fällt es den Ländern schwer, Klimaschutz gemeinsam umzusetzen? 
Abschließend sammeln sie gegebenenfalls Ideen, was sie ändern würden, damit gemeinsamer Klimaschutz gelingen kann.

Erweiterung

  • Damit die Schüler/-innen ihre Fortschritte und Zwischenergebnisse auch im Nachhinein reflektieren können, bietet sich an, die Inhalte in Form eines Padlets aufzubereiten.
  • Geeignete Videobeiträge für den Einstieg gibt es unter anderem von logo!, Brot für die Welt und dem Bundesumweltministerium
  • Das Arbeitsheft für Schüler/-innen "Klimawandel" des Bundesumweltministeriums greift unter anderem auch das Thema Klimakonferenz auf.
  • Eine Übersicht der bei Umwelt im Unterricht verfügbaren Inhalte zum Themenbereich Klimawandel bietet die Themenseite Klima. Insbesondere das Thema der Woche Wodurch wird das Klima beeinflusst? (Grundlagen Klimawandel) eignet sich, um die Grundlagen des Klimawandels zu vermitteln. 

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HintergrundGrundschuleSekundarstufe
07.10.2021
Bild mit verschiedenen Staatsflaggen, unter anderem Deutschland, Großbritannien, Australien, Kanada und Spanien.

Im Jahr 2015 wurde auf der Weltklimakonferenz das Übereinkommen von Paris beschlossen, mit dem sich erstmals alle Staaten verpflichteten, die globale Erwärmung mit Klimaschutzmaßnahmen deutlich unter 2 Grad Celsius zu halten und möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Seither geht es in der internationalen Klimapolitik darum, wie die Staaten das Abkommen umsetzen. 

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ArbeitsmaterialGrundschule
07.10.2021

Mithilfe der Materialien simulieren die Schüler/-innen in stark vereinfachter Form eine Weltklimakonferenz. Sie nehmen die Rolle ausgewählter Länder ein und bewerten aus deren Sicht vorgegebene Strategien für mehr Klimaschutz.

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Zielgruppe