04.06.2021 | Unterrichtsvorschlag

Internationaler Handel und die Umwelt

Sekundarstufe

Die Schüler/-innen erarbeiten, wieso gemeinsame Umweltstandards in der internationalen Wirtschaftspolitik notwendig sind. Außerdem diskutieren sie Beispiele für staatenübergreifende Vereinbarungen.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler/-innen …

  • lernen ausgewählte Zusammenhänge zwischen der Globalisierung der Wirtschaft und Umweltfolgen sowie zentrale Akteure der internationalen Wirtschaftspolitik kennen,
  • erarbeiten anhand von Beispielen Zusammenhänge zwischen internationalen Handels- und Wirtschaftsabkommen und dem Umweltschutz,
  • schulen ihre Urteils- und Argumentationskompetenz durch die Bewertung einzelner Standards von Abkommen,
  • erweitern ihre Medienkompetenz durch die Recherche und den Umgang mit verschiedenen Quellenarten,
  • vertiefen ihre Sozial- und Präsentationskompetenz durch die Präsentation eigener Ergebnisse,
  • schulen ihre Handlungskompetenz durch die Entwicklung und Umsetzung eigener Handlungsvorschläge.

Umsetzung

Einstieg

Die Leitfrage der Unterrichtseinheit lautet:

  • Auf welche Weise sind die internationale Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung miteinander verknüpft?

Als Einstieg in das Thema betrachten die Schüler/-innen gemeinsam eine Bildergalerie über die internationale Produktion von Mobiltelefonen und nennen die damit verbundenen globalen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Die Bildunterschriften bieten eine inhaltliche Orientierung, um das Themenfeld schnell zu erfassen.

Falls nötig, stellt die Lehrkraft den Schülern/Schülerinnen folgende Impulsfragen:

  • Welche Umwelt- und sozialen Probleme werden bei den jeweiligen Motiven deutlich?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, die Auswirkungen zu reduzieren?
  • Welche Rolle spielen dabei internationale Regulierungen?

Im Anschluss an die letzte Frage stellt die Lehrkraft das Lieferkettengesetz als aktuelles Beispiel für Umwelt- und Sozialstandards vor. Informationen hierzu finden sich auch im Hintergrundtext

Arbeitsphase

In der Arbeitsphase recherchieren die Schüler/-innen im Internet zu weiteren Produkten, deren Lieferketten typischerweise verschiedene Länder umfassen. Sie beschreiben die globalen Lieferketten, die damit verbundenen Auswirkungen sowie die Formen der internationalen Regulierung (zum Beispiel Abkommen, Umweltstandards, Gesetze).
Zunächst bilden die Schüler/-innen Gruppen und wählen ein geeignetes Produkt. Hierzu zählen zum Beispiel:

  • Textilien (stehen häufig im Zusammenhang mit schlechten Arbeitsbedingungen und Schadstoffen; oft unzureichende Regulierung in Herstellerländern)
  • Mobiltelefone (Umweltschäden und schlechte Arbeitsbedingungen in manchen Herstellerländern; oft unzureichende Regulierung in Herstellerländern)
  • Lebensmittel wie Kaffee und Schokolade (schlechte Arbeitsbedingungen, Umweltschäden in Herstellerländern; Regulierung zum Beispiel durch freiwillige Initiativen wie Fairtrade)

Anschließend analysieren die Schüler/-innen die Umwelt- und Sozialauswirkungen der Produktion und des Handels. Dabei orientieren sie sich an folgenden Punkten:

  • Beschreibt, welche Auswirkungen die Herstellung des Produktes und die Beschaffung der Ressourcen auf die Umwelt hat.
  • Beschreibt, unter welchen sozialen Bedingungen das Produkt hergestellt wird.
  • Beschreibt, welche weiteren Umweltfolgen durch den Handel und die Entsorgung entstehen können.

Zuletzt sammeln die Schüler/-innen Informationen über internationale Abkommen und beurteilen diese:

  • Beschreibt, welche internationalen Vereinbarungen und Abkommen es gibt, um die Umwelt- und Sozialauswirkungen zu regulieren.
  • Erläutert, wie diese Regulierungen funktionieren.
  • Beurteilt, welche Kritik es an den Regulierungen gibt.
  • Erörtert, wie die Regulierungen verbessert werden könnten.

Eine Auswahl geeigneter Quellen für die Recherche finden die Schüler/-innen in den Arbeitsmaterialien [Link].
Die Informationen werden von den Schülern/Schülerinnen für eine Präsentation aufbereitet und, zum Beispiel in Form einer Slideshow, dargestellt. Informationen hierzu finden sich bei Umwelt im Unterricht.

Abschluss

Zum Abschluss stellen die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse im Plenum vor. Insbesondere werden auch die entsprechenden Abkommen und Standards vorgestellt.

Gemeinsam besprechen die Schüler/-innen die Regelungen hinsichtlich folgender Punkte:

  • Beurteilt, wie effektiv die Regelung im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist.
  • Beurteilt, welche Probleme für Wirtschaft, Menschen, Umwelt (dennoch) auftreten können.
  • Überprüft, ob andere oder weitere Regelungen wünschenswert sind.

Die verschiedenen Beiträge werden in einem Tafelbild festgehalten. Abschließend stimmen die Schüler/-innen über die "besten" internationalen Regelungen ab.

Erweiterung

  • Die Schüler/-innen formulieren in Gruppen selbst Regeln für internationale Abkommen, vor allem im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Dafür suchen sie sich jeweils ein bestimmtes Produkt aus.
  • Die Klasse beschäftigt sich vertiefend mit der Europäischen Union als einem wichtigen Akteur der internationalen Wirtschaftspolitik im Hinblick auf Umweltstandards. Das Thema der Woche Europäische Union: Umweltschutz geht nur gemeinsam bietet hierzu Hintergründe und Materialien.
  • Weitere Bildungsmaterialien bietet das Portal Globales Lernen.

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HintergrundGrundschuleSekundarstufe
04.06.2021

Die wirtschaftliche Entwicklung hat Folgen für die Umwelt und das Klima. Sie hängt in vielfältiger Weise von natürlichen Ressourcen ab, und bei Produktion und Transport entstehen Schadstoffe und Treibhausgase. Der Handel mit Waren und Dienstleistungen ist weltweit vernetzt, somit umspannen auch die Auswirkungen auf die Umwelt den ganzen Globus. Wie hängen internationale Wirtschaftsbeziehungen und Umweltschutz zusammen, und wie werden sie geregelt?

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ArbeitsmaterialSekundarstufe
04.06.2021
zwei schüttelnde Hände

Die Arbeitsmaterialien helfen, die Auswirkungen des globalen Handels bestimmter Produkte auf Menschen und Umwelt zu recherchieren sowie Informationen zu sammeln über internationale Abkommen und Regelungen.

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Zielgruppe