18.11.2021 | Unterrichtsvorschlag

Meine Meinung zum Online-Shopping

Sekundarstufe

Die Schüler/-innen fällen mithilfe unterschiedlicher Quellen ein fundiertes Urteil über die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Online-Handels. Darauf aufbauend entwickeln sie Lösungen und Strategien, um diesen Wirtschaftsbereich und eigene Konsummuster nachhaltiger zu gestalten.

Überblick über den Unterrichtsverlauf

  • Einstieg: Die Schüler/-innen setzen sich im Plenum mit der zugespitzten Frage "Sollte Online-Handel verboten werden?" auseinander und fällen Spontanurteile.
  • Arbeitsphase: Mithilfe unterschiedlicher Quellen erörtern die Schüler/-innen die Auswirkungen des Online-Handels auf die drei Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung (Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft) und präsentieren die wichtigsten Aspekte in einem Kurzvortrag.
  • Abschluss: Auf Grundlage der Informationen aus den Vorträgen fällen die Schüler/-innen ein fundiertes Urteil zur Ausgangsfrage und sammeln Ideen für nachhaltiges Online-Shopping.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler/-innen …

  • erhalten und erarbeiten Informationen zu den Auswirkungen des Online-Handels in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung,
  • schulen ihre Methoden- und Medienkompetenz durch die fragengeleitete Recherche in verschiedenen Medien (Internet, Zeitung, Bücher, TV-Beiträge et cetera),
  • festigen ihre Argumentations- und Urteilskompetenz, indem sie unterschiedliche Positionen zum Thema ermitteln und eigene Urteile begründen,
  • schärfen ihre Handlungskompetenz durch Reflexion des eigenen Konsumverhaltens und die Erörterung alternativer Verhaltensweisen,
  • schulen ihre Sozialkompetenz durch das Arbeiten in Gruppen und die Teilnahme an Diskussionen.

Umsetzung

Einstieg

Die Leitfragen der Unterrichtseinheit lauten:

  • Was sind die Besonderheiten von Online-Shopping aus der Perspektive der Nachhaltigkeit?
  • (Wie) kann Online-Shopping nachhaltig gestaltet werden?

Die Lehrkraft präsentiert den Schülern/Schülerinnen Titel aus kritischen Medienbeiträgen (siehe Materialien) und eröffnet das Unterrichtsgespräch mit der zugespitzten Frage "Sollte Online-Shopping verboten werden?". Alternativ/zusätzlich kann auch die Bilderserie oder ein Video für den Einstieg verwendet werden. Geeignete Medienbeiträge und Videos finden sich in den Materialien.

Die Schüler/-innen werden aufgefordert, Spontanurteile zur Frage zu fällen. 

Die Lehrkraft notiert die Ergebnisse an der Tafel/auf dem Smartboard. Die Spontanurteile können auch anonymisiert per App gesammelt werden, zum Beispiel mit ONCOO (als Kartenabfrage). Erläuterungen zur Funktionsweise der App finden sich online.

Anschließend werden die Schüler/-innen gebeten, Fragen zu formulieren, die für eine begründete Urteilsfindung wichtig sind. Dabei beziehen sie sich insbesondere auf die drei Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung (Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft). 

Bei Bedarf stellt die Lehrkraft an dieser Stelle eine Definition für nachhaltige Entwicklung vor:

Nachhaltig ist, was sowohl den Bedürfnissen der heute lebenden Menschen entspricht als auch die Möglichkeiten künftiger Generationen erhält. Auch in Zukunft soll die Menschheit in der Lage sein, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Anders ausgedrückt: Als nachhaltig gilt eine Entwicklung, die sowohl ökonomisch und ökologisch als auch sozial dauerhaft tragbar ist.

Mögliche Fragen sind zum Beispiel: 

  • Ökologische Dimension: Wie wirkt sich Online-Shopping auf die Umwelt aus? 
    • Entsteht mehr Verpackungsmüll?
    • Entstehen mehr Transportemissionen, wenn Produkte geliefert werden?
    • Was passiert mit den Produkten, die zurückgeschickt werden? (Retourenvernichtung, Verschwendung von Ressourcen)
  • Soziale Dimension: Wie wirkt sich Online-Shopping auf die Menschen und die Gesellschaft aus?
    • Wie sind die Arbeitsbedingungen der Angestellten? (Prekäre Arbeitsverhältnisse, geringe Einkommen von Zustellern/Zustellerinnen)
    • Welche Folgen kann es haben, wenn Menschen immer und überall online shoppen können? (Überschuldung, Suchtpotenzial)
  • Ökonomische Dimension: Wer profitiert vom Online-Handel? 
    • Wie wirkt sich der Online-Handel auf den stationären Handel aus? (Verdrängung kleinerer Unternehmen, Verödung von Ortszentren, Verlust von Arbeitsplätzen)

Weitere Informationen finden sich im Hintergrundtext.

Die Lehrkraft filtert und notiert die Beiträge der Schüler/-innen in Form einer Mindmap. Je nach Lernniveau und Klassenstufe ergänzt sie bei Bedarf weitere relevante Fragen und Aspekte. 

Arbeitsphase

Anschließend analysieren die Schüler/-innen im Rahmen einer Recherche die Auswirkungen des Online-Handels auf die drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung. Die Ergebnisse nutzen sie, um die Frage "Sollte Online-Shopping verboten werden?" fundiert beantworten zu können. Dafür erhalten sie Arbeitsblatt 1 aus den Materialien.

Die Schüler/-innen beantworten in Kleingruppen die festgelegten Fragen und verfassen Teilurteile für die einzelnen Bereiche. In Abhängigkeit von der Zeit und der technischen Ausstattung, gibt es hierbei zwei Varianten:

  1. Die Schüler/-innen nutzen die Informationen auf dem Arbeitsblatt (Links zu Videos, Zeitungsartikeln, TV-Beiträgen und Interviews; gegebenenfalls auch ausgedruckte Auszüge). 
  2. Die Schüler/-innen recherchieren selbstständig im Internet. 

Die Gruppen bereiten auf Grundlage ihrer Ergebnisse einen 3-minütigen Kurzvortrag vor und präsentieren diesen dem Plenum. Eine Hilfestellung zum Erstellen eines solchen Statements findet sich in den Materialien.

Die Schüler/-innen präsentieren die zentralen Fakten und Aspekte, die sie für die Beantwortung der Leitfrage für besonders relevant halten. Die Lehrkraft sichert diese für alle sichtbar in einer Tabelle mit den Spalten "Umwelt", "Gesellschaft" und "Wirtschaft" an der Tafel/dem Smartboard. 

Abschluss

Nachdem alle Gruppen ihre Vorträge gehalten haben, gibt die Lehrkraft den Schülern/Schülerinnen zwei Minuten Bedenkzeit, um individuell ein Urteil zur eingangs gestellten Frage zu fällen: "Sollte Online-Shopping verboten werden?".

Im Unterrichtsgespräch können die Schüler/-innen ihre Urteile begründet vortragen und im Plenum diskutieren. Dabei sollen die neuen Erkenntnisse berücksichtigt werden und es soll ein Abgleich mit den anfänglichen Spontanurteilen erfolgen. Folgende Hinweise können dabei helfen:

  • Erörtert, ob ein Verbot von Online-Shopping geeignet ist, um das Ziel "mehr Nachhaltigkeit" zu erreichen.
  • Diskutiert, ob ein Verbot von Online-Shopping für alle Beteiligten gerecht wäre.
  • Überlegt, ob ein Verbot von Online-Shopping rechtlich überhaupt möglich wäre.
  • Erörtert, ob alternativ nur noch sozial-ökologisch nachhaltiger Online-Handel zulässig sein sollte.

Abschließend sammeln die Schüler/-innen Ideen, wie man beim Online-Shopping auf mehr Nachhaltigkeit achten kann. 

Erweiterung

  • Die Schüler/-innen erarbeiten gemeinsam eine Broschüre, die zeigt, wie man online nachhaltig einkaufen kann.
  • Die Schüler/-innen entwickeln auf Grundlage ihrer Kenntnisse Verbesserungsvorschläge für einzelne Probleme des Online-Shoppings. 
  • Die Schüler/-innen verfassen vor dem Hintergrund ihrer erworbenen Kenntnisse ein Forderungspapier an selbst ausgewählte Adressaten (beispielsweise aus der Politik, der Wirtschaft oder der Öffentlichkeit).

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