18.05.2017 | Unterrichtsvorschlag

Umweltfreundlich Fisch essen

Ein Dorsch im Wasser
Grundschule

Manche beliebten Speisefische werden seltener. Woran liegt das? Die Schüler/-innen lernen anhand von typischen Fischprodukten beliebte Speisefischarten kennen. Sie lernen, wie sich Konsumenten und Konsumentinnen für "umweltfreundliches" Fischessen entscheiden können.

[Der Unterrichtsvorschlag wurde im Februar 2013 erstellt und im Mai 2017 überarbeitet.]

Ziele und Kompetenzen

Die Schüler/-innen ...

  • setzen sich mit eigenen Konsumbedürfnissen am Beispiel Fisch auseinander,
  • lernen Kriterien für Konsumentscheidungen kennen und entwickeln eigene Ideen,
  • lernen Beispiele für die globalisierte Produktion kennen und setzen sich mit den Folgen auseinander,
  • lernen die Begriffe Überfischung und nachhaltige Fischerei kennen,
  • setzen sich mit den Grundlagen der Gefährdungen eines Biotops auseinander,
  • stärken Ihre Methodenkompetenz, indem sie themenbezogen Informationen zusammentragen und Argumente austauschen.

Umsetzung

Die Schüler/-innen sammeln Verpackungen von Fischprodukten, die in ihren Familien verzehrt werden. Zum Auftakt der Stunde wird eine Auswahl von Verpackungen gemeinsam betrachtet. (Diese wird zum Beispiel in die Mitte eines Stuhlkreises gelegt).

Alternativ oder ergänzend können Bilder aus der Bildstrecke zum Thema verwendet werden. Die Bildstrecke zeigt einzelne Exemplare einiger Fischarten wie Seelachs, Kabeljau, Thunfisch. Dazu kommen weitere Motive, die verschiedene Aspekte des industriellen Fischfangs verdeutlichen (zum Beispiel Beifang, ein Transportflugzeug, das MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei). Die Lehrkraft legt die Bilder (in ausreichend großen Formaten) aus.

Die Lehrkraft fordert die Klasse auf, ihre Ideen und ihr Wissen über Fische zu sammeln. Dazu können folgende Fragen gestellt werden:

  • (Als Impuls am Anfang) Wer von euch isst Fisch? Welchen Fisch?
  • Woher kommt dieser Fisch?
  • Wer kennt essbare Fischarten, die (in bestimmten Meeresgebieten) selten sind?
  • Warum sind manche Fischarten selten? Wodurch könnten Sie bedroht werden?

Zur Unterstützung kann die Illustration "Das Meer ist Ökosystem und Wirtschaftsraum" gezeigt werden. Sie veranschaulicht, dass Fischerei, Schiffsverkehr und andere menschliche Einflüsse den natürlichen Lebensraum Meer beeinflussen.

Die Lehrkraft ergänzt gegebenenfalls weitere Informationen (siehe Hintergrundtext), insbesondere erklärt sie den Begriff "Überfischung":

  • In manchen Meeresregionen werden so viele Fische bestimmter Arten gefischt, dass ihre Zahlen immer weiter abnehmen. Ihr Nachwuchs reicht dann nicht aus, dass sich der Bestand schnell wieder erholt (dass wieder ungefähr so viele Fische vorhanden sind wie vorher).
  • Wenn bestimmte Arten seltener werden oder ganz verschwinden, kann das auch für andere Tiere und Pflanzen zum Problem werden. Denn zum Beispiel ernähren sich Raubfische, Robben oder Möwen von Fischen. Wenn diese fehlen, finden auch die anderen Tiere keine Nahrung mehr.
  • Viele Fischbestände sind bereits überfischt, auch in Nord- und Ostsee. Manche sind es nicht. Naturschutzorganisationen fordern deshalb dazu auf, beim Fischessen auf die Herkunft der Fische zu achten.

Im Anschluss bearbeiten die Schüler/-innen ein Arbeitsblatt zu wichtigen Gliedern der Nahrungskette am Beispiel der Nordsee. Es enthält Fotos und Textinformationen. Die Schüler/-innen erhalten die Aufgabe, die Informationen den Abbildungen zuzuordnen und sie   in die Reihenfolge der Nahrungskette zu bringen.

Die Gruppen stellen ihre Ergebnisse vor. Dafür können sie die Nahrungskette auf ein Poster kleben.

Zum Abschluss tragen die Schüler/-innen zusammen, wie sie den Konsum verschiedener Fischprodukte nun bewerten. Die Lehrkraft fordert die Schüler/-innen auf, Regeln und Tipps für Fischerei und Verbraucher/-innen zu formulieren. Folgende Fragen können zur Unterstützung gestellt werden:

  • Worauf sollte in der Fischerei geachtet werden?
  • Worauf können Verbraucher/-innen beim Einkauf oder beim Fischessen im Restaurant achten?

Erweiterung

  • Der Unterrichtsvorschlag kann mit dem Thema der Woche "Nord- und Ostsee: Wo sind die Haie?" bei Umwelt im Unterricht verknüpft werden. Dessen Schwerpunkt liegt auf der Gefährdung von Meeresökosystemen durch menschliche Einflüsse wie den Fischfang.
  • Das Rollenspiel "Fischereispiel" verdeutlicht das Problem der Nutzungskonkurrenz. Es wird im Unterrichtsvorschlag für die Sekundarstufe beschrieben und kann – je nach Lernniveau – auch in der Grundschule gespielt werden.
  • Weitere Unterrichtsideen und Arbeitsblätter enthalten die Materialien des Bundesumweltministeriums "Wasser ist Leben": siehe "Das Wasser auf der Erde" (Arbeitsblatt 4), "Ein Fluss ist mehr als Wasser" (Arbeitsblatt 19) sowie "Leben am Bach" (Arbeitsblatt 20).
  • Die Schüler/-innen führen ein Wörtersuchrätsel durch: In einem Buchstabensalat sind die Namen verschiedener Fische versteckt. Die Schüler/-innen kreisen die Namen ein.
  • Mehrere Umweltschutzorganisationen wie der WWF und Greenpeace bieten Online-Fischratgeber an, in denen zu einzelnen Arten ergänzende Informationen nachgeschlagen werden können. Welche Fische können bedenkenlos verzehrt werden, welche Bestände sind gefährdet und warum?
  • Zum Thema Überfischung sind umfangreiche Informationsmaterialien bei Planet Schule und Planet Wissen (hier Begriff "Überfischung" in Suchmaske eingeben) erhältlich, inklusive einiger kurzer Filmbeiträge. Hinweis: Bei den Dorschbeständen in der Ostsee muss nach Regionen differenziert werden. Die Bestände im östlichen Teil haben sich in den letzten Jahren erholt. Dies wird nicht in allen Materialien oder Filmen deutlich.
  • Die Klasse erarbeitet in Gruppen weiterführende Informationen zu einzelnen Fischarten und präsentiert diese auf Postern.
  • Der Marine Stewardship Council (MSC) hat umfangreiche Materialien für die Grundschule herausgegeben. Der MSC vergibt ein Siegel für Fischprodukte aus nachhaltig befischten Beständen. Die Materialien umfassen unter anderem Themen wie das Netz des Lebens im Ökosystem Meer, globale Wirtschaft sowie Lebensmittelkennzeichnung.

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[Der Hintergrundtext wurde im Februar 2013 erstellt und im Mai 2017 umfassend überarbeitet.]

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[Die Bilderserie wurde im Februar 2013 erstellt und im Mai 2017 aktualisiert.]

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Teilansicht von einem fast durchsichtig erscheinendem Krebstierchen (Krill).

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[Die Bilderserie wurde im Februar 2012 erstellt und im Mai 2017 aktualisiert.]

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Die Ressource Fisch wird immer knapper; dennoch steigt weltweit die Nachfrage nach Fisch. Dieser Widerspruch führt dazu, dass sich die Fischereiindustrie immer weiter wandelt. Der Kurzfilm "Meere in Not - Wege aus der Überfischung" von Planet Schule (ca. 30 min) zeigt die verschiedenen Aspekte dieser Wandlung: Populationsschwund der klassischen Speisefische in Gewässern, Weiterverarbeitung von Fischen bereits auf Fischkuttern und der Transport von Fischen über lange Distanzen hinweg.

Zu bestimmten Aspekten des Themas können einzelne Abschnitte des Films gezeigt werden: "Ökosystem in Gefahr", "Regeln für Fischer", "Alternativen zum Raubbau", "Rücksicht wird belohnt" und "Nachhaltiges Fischen zum Schutz der Meere".

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