Visionen für Städte
Ziele und Kompetenzen
Die Schüler/-innen ...
- erarbeiten Funktionen von Grünflächen und Begrünungsmaßnahmen in der Stadt,
- können die Bedeutung von Stadtgrün für Mensch und Umwelt erklären,
- lernen verschiedene Grünflächen und Begrünungsmaßnahmen kennen,
- erarbeiten eigene Projektideen und präsentieren diese,
- entwickeln Strategien zur Bewertung von Maßnahmen für mehr Stadtgrün,
- erweitern ihre Medienkompetenz durch die Arbeit mit Karten und Bildern.
Als Einstieg betrachtet die Klasse ein Bild, das zwei begrünte Hochhäuser in Mailand zeigt: Es ist das fünfte Bild in der Bildergalerie "Begrünen, was geht". Die Gebäude heißen Bosco Verticale, übersetzt: "vertikaler Wald". Das Motiv dient als Einstieg für eine Diskussion und Ideensammlung. Folgende Fragen sind möglich:
- Welche Flächen lassen sich in Städten begrünen?
- Welche Begrünungsmaßnahmen kennen die Schüler/-innen aus ihrer Stadt? Oder von Besuchen in (anderen) Städten?
- Wieso könnte es sinnvoll sein, mehr Flächen zu begrünen?
Gegebenenfalls moderiert und ergänzt die Lehrkraft das Unterrichtsgespräch, sodass die wichtigsten Funktionen von Grünflächen deutlich werden. Informationen dazu bietet der Hintergrundtext.
Zur Unterstützung können die anderen Motive der Bildergalerie zusätzlich präsentiert werden. Diese zeigen weitere Beispiele von Grünflächen und bebauten Flächen. Die Bildunterschriften liefern Informationen über Probleme und Chancen der Verstädterung.
Am Ende des Unterrichtsgesprächs sollten die Funktionen des Stadtgrüns deutlich werden. Der Hintergrund bietet weitere Informationen zu Arten des Stadtgrüns, möglichen Begrünungsmaßnahmen und ihren Funktionen. Folgende Funktionen lassen sich nennen:
- Verbesserung von Stadtklima und Luftqualität
- In Grünflächen kann Regenwasser – auch bei Starkregen – versickern und durch kontrollierte Verdunstung wieder abgeben werden
- Lärm wird gedämpft
- Lebensraum für "Stadtnatur", also für Pflanzen- und Tierarten im Stadtgebiet; damit verbunden ist Artenschutz und Erhalt der Biodiversität
- Freizeit- und Erholungsfunktion, Verbesserung von Wohn- und Lebensqualität
- Soziale Funktion: Gärten, Parks und so weiter bieten öffentlichen Raum und den Raum für soziales Miteinander über verschiedene Bevölkerungsgruppen und -schichten hinweg
Im Anschluss erarbeitet die Klasse in Gruppen eigene Vorschläge für die "Begrünung" ihrer Stadt. Die Schüler/-innen können aber auch eine andere Stadt in Deutschland wählen oder eine "Stadt der Zukunft" entwerfen. Zur Unterstützung erhalten die Schülerinnen und Schüler in den Materialien einen Sachtext, der Informationen zu Funktionen des Stadtgrüns beinhaltet sowie Beispiele nennt.
Die Gruppen erhalten die Aufgabe, Möglichkeiten zu identifizieren, mehr Stadtgrün zu schaffen. Die Gruppen wählen eine oder mehrere Maßnahmen aus und begründen ihre Entscheidung anhand von Stichworten und/oder Notizen.
Im Anschluss präsentieren sie ihre Ergebnisse und Argumente. Für die Präsentation gibt es verschiedene Möglichkeiten, die auch als Differenzierung genutzt werden können:
- Markierung der Maßnahme(n) im Stadtplan.
- Falls die Gruppen einen Internetzugang haben, können sie die Maßnahmen anhand von Landkarten- und Satellitenbilderdiensten wie Google Maps oder Bing Maps ergänzen. Dabei können sie auch Grünflächen identifizieren und markieren, die es bereits gibt.
- Die Gruppen können ihre Maßnahmen anhand von Skizzen veranschaulichen. Die Skizzen können zum Beispiel das Vorher und Nachher darstellen. Ebenso können Argumente direkt in die Skizze eingetragen werden. Auch die Präsentation von Fotos von beispielhaften Projekten ist möglich, sofern die Gruppen Zugang zum Internet haben, um Bilder zu recherchieren. Auch hier können Ideen und Veränderungen in die Fotos eingezeichnet werden. Ebenso können die Fotos aufgeklebt und Notizen sowie Argumente ergänzt werden.
- Unabhängig von der Präsentationsform begründen die Gruppen jeweils, warum sie welche Maßnahmen gewählt haben.
Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum. Die Mitschülerinnen und Mitschüler bewerten die Vorschläge. Dabei werden insbesondere folgende Fragen thematisiert:
- Was wäre nötig, um die Vorschläge umzusetzen?
- Welche Akteure beziehungsweise Gruppen wären von den Veränderungen betroffen?
- Welche Hindernisse gäbe es bei der Umsetzung, und wie könnte man diese überwinden?
Zum Abschluss kann darüber abgestimmt werden, welche Vorschläge die "Favoriten" der Klasse sind. Es können auch verschiedene Kriterien angewandt und mehrere Favoriten bestimmt werden. Zum Beispiel:
- Welches Stadtgrün-Projekt würden sie sich am ehesten in ihrem Heimatort wünschen?
- Welches Projekt würde den größten Nutzen für die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner insgesamt bringen?
- Welches Projekt ließe sich besonders leicht umsetzen?
Erweiterung
- Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Ideen für Grünflächen auf dem Schulgelände. Sie können auch eine AG gründen, um ihre Vorschläge umzusetzen und weitere Schülerinnen und Schüler zu integrieren. Anregungen und Informationen dazu liefert das Thema der Woche "Gärtnern in der Stadt". Unter anderem gehört dazu eine Anleitung für das eigene Gärtnern drinnen und draußen.
- Die Schülerinnen und Schüler wählen eine Brache oder Grünfläche in der Umgebung der Schule aus und bewerten diese anhand ihrer Leistungen und Potenziale: Kann man hier Sport machen/sich erholen? Eignet sich die Fläche für Gartenbau? Wie wertvoll ist die Fläche für das "Ökosystem Stadt"? Auch können die Schülerinnen und Schüler Arten zählen und bestimmen. Hierfür eignen sich auch Apps für das Smartphone, wie zum Beispiel die kostenfreie App "Naturblick" des Naturkundemuseums Berlin
- Die Klasse betrachtet anhand von Landkarten- und Satellitenbilderdiensten wie Google Maps oder Bing Maps unterschiedliche Städte von oben (beschränkt auf den Innenstadtbereich) und bewertet, wie "grün" die Städte sind. Die Städte können den eigenen Heimatort, die nächstgrößere Stadt oder auch Megastädte wie Seoul, Delhi oder Mexiko-Stadt umfassen.
- Im Kunstunterricht kann grüne Architektur als Thema aufgegriffen werden.
- Die Materialien Umweltfreundlich mobil des Bundesumweltministeriums greifen auf Seite 48 und 49 die Themen "Verkehr" und "Städte in der Zukunft" auf.
- Das Bundesumweltministerium hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Kongresses "Grün in der Stadt – Für eine lebenswerte Zukunft" das "Grünbuch Stadtgrün" veröffentlicht. Auf den Seiten 13 bis 16 finden sich im Überblick diverse Argumente für mehr Stadtgrün. Die Texte sind leicht verständlich und bieten weitere Informationen zur Vertiefung.
- Das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) hat Unterrichtsmaterialien zum Thema Stadtklima herausgebracht.
- Starthilfe für kreative Aktionen und eigene Projekte im Stadtraum bietet die "Freiraumfibel", entwickelt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Sie informiert über rechtliche Bedingungen und nennt Beispiele für Projekte – vom Anlegen von urbanen Gärten über Skateparks und Abenteuerspielplätze bis hin zu Events. Mit vielen praktischen Tipps und Checklisten.
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Parks und Stadtwälder sind nicht nur schön anzusehen. Sie übernehmen auch wichtige Funktionen: Sie verbessern das Stadtklima, wirken dem Klimawandel entgegen, bieten Pflanzen und Tieren Lebensräume und erfüllen als öffentliche Räume auch soziale Funktionen. Doch in Städten sind viele Flächen versiegelt, und es gibt eine große Nutzungskonkurrenz. Warum ist Stadtgrün wichtig, und wie können zusätzliche grüne Flächen geschaffen werden?
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Das Material enthält eine Anleitung zum Pflanzen von Kräutern in Obstkisten und Milchkartons. Was braucht man dazu, und welche Kräuter eignen sich? Ebenso finden sich Vorschläge, damit die Schüler/-innen auch nach dem Anpflanzen ihren Garten gemeinsam pflegen und weiter erforschen können.
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Das Arbeitsblatt enthält einen Sachtext mit Ideen und Argumenten für (mehr) Stadtgrün. Wieso ist Stadtgrün wichtig? Und wie können Städte grüner werden? Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, Funktionen von Stadtgrün zu identifizieren und Argumente für bestimmte Begrünungsmaßnahmen zu erarbeiten.
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Anhand von Bildern werden die Umweltfolgen von Verstädterung deutlich, wie zum Beispiel die Versiegelung der Böden. Zugleich sind Beispiele von Grünflächen sowie Dach- und Fassadenbegrünung zu sehen. Kurze Texte helfen dabei, die Funktionen des Stadtgrüns im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern herauszuarbeiten.
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- Flächenverbrauch und Bodenversiegelung (JPG - 746 KB)
Mylius/commons.wikimedia.org/GNU FDL 1.2
- Die "grüne Lunge" der Stadt (JPG - 935 KB)
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- Grüne Dächer (JPG - 1 MB)
Arlington County/flickr.com/CC BY-SA 2.0
- Lebende Wände (JPG - 490 KB)
Javier Martin/commons.wikimedia.org/Public Domain
- Visionen für die Stadt: der "Vertikale Wald" (JPG - 766 KB)
Luca Nebuloni/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 2.0
- Schrebergärten und Urban Gardening (JPG - 451 KB)
Aleksandr Zykov/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 2.0
- Gärtnern in Hinterhof (JPG - 871 KB)
Berliner Büchertisch/flickr.com/CC BY-SA 2.0
- Visionen für mehr Grün: Hundertwasser (JPG - 309 KB)
N-Lange.de/commons.wikimedoa.org/CC BY-SA 2.5