25.06.2015 | Unterrichtsvorschlag

Warum sollen die Menschen ihr "gemeinsames Haus" bewahren?

Ein durchtrennter Baumstamm
Grundschule

Die Schüler/-innen setzen sich mit prägnanten Zitaten zum Umgang des Menschen mit Natur und Umwelt auseinander. Dazu gehören unter anderem Auszüge aus der UN-Deklaration der Menschenrechte, Sätze aus der Bibel und Zitate aus der Philosophie. In Gruppen bespricht die Klasse, was die Zitate zum Umgang des Menschen mit der Erde beziehungsweise der Schöpfung besagen. Die Schüler/-innen überlegen, wie es sein kann, dass Menschen Umweltprobleme verursachen, obwohl die Überzeugungen der meisten ein anderes Handeln nahelegen.

Ziele

Die Schüler/-innen ... 

  • lernen unterschiedliche Wert- und Normvorstellungen kennen und können diese beschreiben, 
  • erkennen und beschreiben die Bedeutung der Natur/Umwelt für den Menschen,
  • erkennen die Notwendigkeit, mit der Natur/Umwelt verantwortungsvoll umzugehen, 
  • übernehmen selbst Verantwortung im Umgang mit der Umwelt,
  • lernen einfache Texte zu ethischen Fragen kennen und verstehen sowie sachgerecht wiederzugeben.

Umsetzung

Als Impuls kann zum Einstieg ein Bild des Planeten Erde gezeigt werden, zusammen mit der Überschrift "Unser gemeinsames Haus". 

Die Lehrkraft erläutert, dass dieser Ausdruck unter anderem in der sogenannten Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus verwendet wird. Die Schüler/-innen werden aufgefordert, Ideen zu sammeln, wie das Zitat zu verstehen ist. Gegebenenfalls zeigt die Lehrkraft ergänzend Bilder von Umweltproblemen oder entsprechende Ausschnitte aus Medienbeiträgen. (Bildquelle: NASA Johnson Space Center) 

Danach heftet die Lehrkraft für alle sichtbar weitere Zitate mit Bezug zur Umweltethik an – zum Beispiel aus der Enzyklika sowie aus philosophischen und politischen Texten. Die Klasse liest die Zitate gemeinsam und klärt deren Aussage. Die Schüler/-innen ordnen zu, aus welchem Zusammenhang die Zitate stammen ("Wer hat’s gesagt?").

In einem Unterrichtsgespräch sucht die Klasse den "kleinsten gemeinsamen Nenner" der Zitate (Bewahrung der Erde beziehungsweise Schöpfung). Dazu kann die Lehrkraft auch eine kurze "Murmelphase" anregen, in der sich jeder Schüler/jede Schülerin einige Minuten lang mit seinem Tischnachbarn/ihrer Tischnachbarin bespricht. Das Ergebnis wird an der Tafel oder am Whiteboard festgehalten. 

Anschließend stellt die Lehrkraft ausgewählte Beispiele vor, wo der Mensch seinem Schutzanspruch gerecht wird und wo dies nicht der Fall ist. Dies kann in Form von Bildern oder Medienbeiträgen geschehen; als positive Beispiele eignen sich zum Beispiel Naturschutzgebiete, als negative Beispiele anschaulich darstellbare Umweltschäden wie Rodungen im Urwald oder bekannte Probleme wie der Klimawandel. Entsprechende Informationen und Bilder finden sich in verschiedenen Veröffentlichungen von Umwelt im Unterricht und lassen sich mit über die Suchfunktion auffinden. 

Die Schüler erhalten in Gruppen den Arbeitsauftrag, eine Collage zu einem der Probleme zu erstellen. In dieser Phase identifizieren die Schüler/-innen die Ursachen der Probleme und benennen Widersprüche zwischen dem religiösen/ethischen Anspruch und heutigen Umweltproblemen.

Die Schüler/-innen stellen anschließend ihre Collage vor. Sie überlegen gemeinsam, wie es sein kann, dass es diese Probleme gibt, obwohl die Überzeugungen der meisten Menschen ein anderes Handeln nahelegen (dies kann gegebenenfalls in einer weiteren Murmelphase geschehen). Die Ideen dazu werden notiert.

Erweiterung

  • Die Schüler überlegen in Kleingruppen, wie sie ihr Verhalten an den ethischen Prinzipien orientieren können. Eventuell nennt die Lehrkraft zur Veranschaulichung Beispiele. Anhand eines typischen Tagesablaufs können offene Fragen und Anwendungsbereiche für ethische Prinzipien identifiziert werden. Auf Grundlage der Alltagssituationen werden mögliche Entscheidungen diskutiert und praktische Verhaltenstipps formuliert. Zum Beispiel eignen sich wegen der Anschaulichkeit tägliche Konsumentscheidungen, etwa die für "faire" Schokolade oder ökologische Textilien.
  • Die gefundenen Verhaltensregeln für den eignen Alltag können auf einem Plakat gesammelt werden. Das Plakat wird in der Klasse oder in einem Ausstellungsbereich der Schule ausgehängt unter dem Motto "Wir sind Erdschützer …" beziehungsweise "Wir helfen, die Schöpfung zu bewahren".

Creative Commons LizenzvertragDieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Sie dürfen diesen Text unter anderem ohne besondere Genehmigung verwenden und bearbeiten, z.B. kürzen oder umformulieren, sowie weiterverbreiten und vervielfältigen. Dabei müssen www.umwelt-im-unterricht.de als Quelle genannt sowie die oben genannte Creative Commons-Lizenz verwendet werden. Details zu den Bedingungen finden Sie auf der Creative Commons-Website.

Open Educational Resources Logo Umwelt im Unterricht unterstützt die Erstellung von Bildungsmaterialien unter offenen Lizenzen im Sinne der UNESCO.

HintergrundGrundschuleSekundarstufe
25.06.2015
Planet Erde

In der Enzyklika "Laudato Si" formuliert Papst Franziskus ethische Überlegungen, die sich ausdrücklich auch an andersgläubige oder nicht gläubige Menschen richten. Im Mittelpunkt seiner Argumentationen stehen die besondere Rolle des Menschen und dessen Verantwortung anderen Menschen und der Umwelt gegenüber. Welche umweltethischen Ansätze gibt es? Welche Rolle können ethisch und religiös begründete Werte für das praktische Handeln spielen?

mehr lesen

Zielgruppe