26.10.2023 | Unterrichtsvorschlag

Wer braucht den Wald? (Variante für Fortgeschrittene)

Grundschule

Die Schüler*innen lernen die Leistungen des Waldes für Natur und Menschen kennen, indem sie aus verschiedenen Perspektiven der Frage nachgehen: Wer braucht den Wald? Sie erstellen ein Schaubild, das veranschaulicht, welche Auswirkungen menschliche Aktivitäten auf den Wald haben können. Sie sammeln Ideen, wie schädliche Folgen verringert und die Leistungen des Waldes erhalten werden können.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler*innen...

  • erhalten und erarbeiten grundlegende Informationen zum Ökosystem Wald,
  • lernen Nutzen und Funktionen des Waldes für den Menschen kennen, benennen und bewerten diese,
  • setzen sich mit Gefährdungen eines Ökosystems durch beispielhafte Nutzungskonflikte am Beispiel Wald auseinander,
  • schulen ihre Urteils- und Argumentationskompetenz durch Benennung und Bewertung von menschlichen Eingriffen und deren Folgen für den Wald,
  • erweitern ihre Medien- und Präsentationskompetenz durch Erarbeitung und Vorstellung eigener Ergebnisse,
  • vertiefen ihre Sozial- und Handlungskompetenz durch die Auseinandersetzung mit möglichen Handlungsstrategien zum Schutz des Waldes.

Umsetzung

Die Leitfragen lauten:

  • Wie nutzen und beeinflussen Menschen den Wald und welche Probleme können dabei auftreten?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, den Wald zu schützen?

Falls möglich, wird im Rahmen der Unterrichtseinheit eine kurze Erkundung im Wald durchgeführt. Die Schüler*innen erhalten dabei die Aufgabe, Spuren des Menschen beziehungsweise menschlicher Aktivitäten zu suchen und zu dokumentieren. Die Vor- und Nachbereitung der Erkundung können in den unten beschriebenen Verlauf eingebettet werden.

Einstieg

Zum Einstieg in die Unterrichtseinheit stellt die Lehrkraft die Frage: Wer braucht den Wald?

Die Schüler*innen sammeln zunächst Ideen in einem Brainstorming im Plenum oder in einer "Blitzlicht"-Runde. Die Beiträge werden für alle sichtbar in Form einer Mindmap gesammelt, zum Beispiel an einer Pinnwand, am Whiteboard oder an der Tafel (Beispiel: siehe nachfolgende Abbildung). Als Impuls können ergänzend auch Laub und/oder Fotos von Wäldern angeheftet werden.

Abbildung anzeigen.

Gegebenenfalls unterstützt die Lehrkraft die Ideenfindung, indem sie in Form von Fragen verschiedene Sichtweisen auf den Wald einbringt, zum Beispiel:

  • Gibt es Tiere/Pflanzen, die den Wald brauchen/für die der Wald lebenswichtig ist?
  • Gibt es Menschen, für die der Wald nützlich ist?
  • Gibt es Menschen, deren Arbeit mit dem Wald zusammenhängt?

Viele wichtige Aspekte können Grundschüler*innen bereits aufgrund ihres Vorwissens nennen. Die Lehrkraft ergänzt gegebenenfalls einzelne Aspekte, die weniger offensichtlich sind (siehe nachfolgende Übersicht und Hintergrundtext).

Zudem markiert sie in der Mindmap Bereiche, die zu den einzelnen Funktionen des Waldes gehören und notiert die passenden Begriffe. Dazu gehören vor allem:

Der Wald…

  • bietet Lebensraum für Tiere,
  • liefert den Menschen den Rohstoff Holz (Baumaterial, Papierherstellung),
  • dient zur Erholung,
  • liefert Sauerstoff und reinigt die Luft,
  • ist Wasserspeicher,
  • sichert mit den Wurzeln der Bäume den Boden, sodass die Erde nicht fortgespült wird oder Berghänge abrutschen (Erosion),
  • entzieht der Luft das Treibhausgas Kohlendioxid und speichert Kohlenstoff, vor allem im Holz der Bäume. So hilft der Wald beim Klimaschutz.

Arbeitsphase

Die Lehrkraft stellt die Leitfrage für den weiteren Verlauf vor: Welche Möglichkeiten gibt es, den Wald zu schützen? Zu Erläuterung weist sie zunächst darauf hin, dass es Bedrohungen für den Wald gibt.

Je nach Lernniveau und verfügbarer Zeit recherchieren die Schüler*innen im Internet, welche Bedrohungen es für den Wald gibt. Die Materialien erhalten Suchtipps und ausgewählte Quellen.

Alternativ nennt die Lehrkraft zentrale Bedrohungen wie die Folgen der Klimakrise und zu starke Nutzung (mehr siehe Hintergrundtext). Zur Veranschaulichung kann sie historische Beispiele anführen:

  • Vor einigen Hundert Jahren, vor allem Anfang des 19. Jahrhunderts, hatten die Menschen auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands so viele Bäume zum Bauen von Häusern und zum Heizen gefällt, dass es riesige kahle Flächen gab, ohne jedoch neue Bäume zu pflanzen. Es drohte eine Holznot.
  • In den 1980er-Jahren wurde festgestellt, dass in vielen Gegenden Deutschlands die Bäume krank wurden. Viele Bäume verloren ihr Laub oder Nadeln. Das wurde "Waldsterben" genannt und löste große Sorgen aus. Es wurde festgestellt, dass viele Schäden durch Abgase von Kraftwerken und Fabriken verursacht wurden. Seitdem wurden einige Gesetze geändert und die Technik zur Reinigung der Abgase verbessert. Manche Schadstoffe sind heute in viel geringerem Umfang in der Luft.

Die Ergebnisse der Recherche werden im Plenum verglichen, gegebenenfalls ergänzt und für alle sichtbar notiert.

In kleinen Gruppen erstellen die Schüler*innen ein Schaubild (Plakat oder digital), das die Auswirkungen menschlicher Einflüsse auf den Wald veranschaulicht. Die Materialien enthalten Tipps, eine beispielhafte Skizze sowie einige verwendbare Bilder dazu.

Abschluss

Anschließend stellen die Gruppen ihre Ergebnisse der Klasse im Plenum vor.

Zum Abschluss werden im Plenum Möglichkeiten gesammelt, wie der Mensch den Wald schützen und erhalten kann.

Dabei wird zunächst auf den Beginn der Unterrichtsstunde zurückgegriffen: In Form eines Schaubilds wird zusammengefasst, was der Wald für Mensch und Natur leistet (in Anlehnung an eine Darstellung des Umweltbundesamtes). Das Schaubild wird für alle sichtbar gezeigt und nach und nach ergänzt. In der Mitte steht "Das leistet der Wald", im Kreis werden dann die Leistungen notiert (siehe nachfolgendes Schaubild).

Schaubild anzeigen.

Die Lehrkraft fordert die Schüler*innen auf, mögliche Schutzmaßnahmen zu nennen. Dabei können nach und nach die einzelnen Leistungen betrachtet und erneut die Ergebnisse des Arbeitsblatts (schädliche Wirkungen auf den Wald) genannt werden. Ideen für Schutzmaßnahmen werden in dem Schaubild ergänzt. Sie können gegebenenfalls auch mit Stopp-Symbolen hervorgehoben werden.

Schaubild anzeigen.

Je nach Zeitbudget kann aus den Ergebnissen eine "Waldschutzfibel" entstehen, in der die Schüler*innen Regeln für den Schutz des Waldes zusammenfassen und gegebenenfalls Gebots- oder Verbotsschilder zeichnen.

Erweiterung

  • Zur Vorbereitung und Begleitung einer Exkursion eignen sich zum Beispiel Angebote des Bundesamtes für Naturschutz auf der Kinder-Internetseite naturdetektive.de: "Welches Blatt gehört zu welchem Baum?", die Ausgaben des Kindermagazins Kinatschu "Wald" und "Herbst" sowie die Handreichung Walderlebnistage – Aktionen im Wald.
  • Viele Umweltbildungszentren und Naturparks bieten Führungen durch den Wald sowie Unterstützung und Materialien für die Organisation von Exkursionen an. Manche Förster*innen sind auch bereit, in Schulen zu kommen und über den Waldschutz zu berichten.
  • Kompakte und anschauliche Informationen zu zahlreichen Tier- und Pflanzenarten sowie Grundlagen zum Lebensraum Wald bietet die Waldfibel des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

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Die Materialien enthalten Tipps und Bildelemente für die Anfertigung eines Schaubilds zu den Einflüssen menschlicher Aktivitäten auf den Wald. Außerdem enthalten sie Quellen und Hinweise für eine Internetrecherche zu diesem Thema.

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