Arbeitsblatt
Ökosysteme der Meere
Meeresboden

lionel mermoz, Meeresboden, unsplash, unsplash License
Fähigkeiten
- Marine Sedimente speichern große Mengen CO2 über lange Zeiträume
- Besonders schlickige Sedimente enthalten mehr CO2 als sandige Böden
- Die Fähigkeit zur CO2-Speicherung wird durch natürliche Prozesse wie Strömungen, Stürme und Gezeiten beeinflusst.
Bedrohung
- Grundberührende Fischerei stört die Sedimente, verändert die Lebensgemeinschaften auf dem Meeresboden und kann gespeichertes CO2 freisetzen.
- Menschliche Einflüsse wie Küstenbebauung oder Bergbau am Meeresboden beeinflussen die natürliche Sedimentation.
- Langfristige Auswirkungen menschlicher Eingriffe sind noch unzureichend erforscht.
Schutzmaßnahmen
- Erhalt CO2-reicher Sedimentgebiete und Reduzierung schädlicher Nutzungen.
- Forschung zur langfristigen CO2-Speicherung und den Folgen menschlicher EIngriffe
- Schutzmaßnahmen für sensible Gebiete, z.B. durch Fischereibeschränkungen oder Schutzzonen.
Seegraswiesen

Benjamin L. Jones, Seegraswiesen, unsplash, unsplash License
Fähigkeiten
- Seegraswiesen speichern langfristig CO2 im Sediment und tragen so zum natürlichen Klimaschutz bei.
- Sie stabilisieren den Meeresboden durch ihre Wurzelsysteme und fördern die Sedimentation.
- Sie bieten Lebensraum für zahlreiche marine Arten und sind wichtig für die biologische Vielfalt.
Bedrohung
- Klimawandel (z.B. Temperaturanstieg und Versauerung).
- Verschmutzung durch Schadstoffe, Müll und Überdüngung.
- Eingriffe durch den Menschen wie Tourismus, Baggerarbeiten, Bauwerke, Fischerei und Kabel-/Pipelineverlegungen.
- Eingeschleppte Arten, die die natürlichen Ökosysteme stören.
- Ihre Zerstörung setzt zusätzlich CO2 frei und verschärft den Klimawandel.
Schutzmaßnahmen
- Effektiver Schutz und Renaturierung geschädigter Seegraswiesen
- Verbesserung der Wasserqualität in Küstengewässern.
- Reduzierung menschlicher Eingriffe und Belastungen.
- Umsetzung der nationalen Bewirtschaftungspläne gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie und Maßnahmenpläne gemäß EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie.
Artenvielfalt

Coralie Meurice, Biodiversität, unsplash, unsplash License
Fähigkeiten
- Vielfältige Meeresbiotope tragen zu CO2-Speicherung bei, doch ihr genaues Potenzial ist noch unzureichend erforscht.
- Biogene Riffe (z.B. Miesmuschel- und Austernriffe) können möglicherweise langfristig CO2 binden, Küsten vor Erosion schützen und als Kinderstube für viele Arten dienen.
- Filtrierende Arten wie Austern helfen, das Meerwasser zu reinigen und können das Wachstum giftiger Algen eindämmen.
Bedrohung
- Klimawandelbedingte Veränderungen wie Erwärmung, Versauerung und Sauerstoffmangel führen zur Verschiebung von Arten und verändern marine Ökosysteme.
- Eingewanderte Arten und der Verlust heimischer Arten beeinflussen die natürliche Artenvielfalt und können die Ökosystemfunktionen stören.
- Wissenschaftlich wird noch diskutiert, inwieweit biogene Riffe als effektive CO2-Senken wirken.
Schutzmaßnahmen
- Erhalt und Wiederherstellung biogener Riffe, insbesondere heimischer Arten wie der Europäischen Auster.
- Forschung zur Rolle mariner Lebensgemeinschaften für den Klimaschutz und zur langfristigen CO2-Bindung.
- Maßnahmen zur Anpassung der Meeresökosysteme an klimabedingte Veränderungen, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Mangroven

Timothy K, Magroven, unsplash, unsplash License
Fähigkeiten
- Mangroven speichern große Mengen an CO2 in ihrer Biomasse und im Boden.
- Sie bieten Schutz- und Brutgebiete für zahlreiche Arten, darunter Fische, Krebse, Vögel und Säugetiere wie Affen und Tiger.
- Mangroven schützen Küsten vor Erosion, Sturmfluten und dem steigenden Meeresspiegel.
- Sie filtern Sedimente und Nährstoffe, die sonst Korallenriffe gefährden würden.
- Küstengemeinden sind auf Mangroven als Fischgründe und Ressource für Holz angewiesen.
Bedrohung
- Rodung für Landwirtschaft, Infrastruktur und Holznutzung hat weltweit zu einem drastischen Rückgang geführt.
- Aquakultur, insbesondere Fisch- und Garnelenzucht, zerstört große Flächen von Mangrovenwäldern.
- Der Meeresspiegelanstieg sowie stärkere Stürme und Extremwetterereignisse, die durch den Klimawandel verursacht werden, bedrohen Mangroven zusätzlich.
Schutzmaßnahmen
- Erhalt und Wiederherstellung bestehender Mangrovenwälder.
- Nachhaltige Nutzung der Mangroven durch enge Zusammenarbeit mit Küstengemeinden.
- Internationale Kooperationen wie die Globale Mangrove Alliance fördern Schutzmaßnahmen weltweit.
Algenwälder

Oleksandr Sushko, Algenwälder, unsplash, unsplash License
Fähigkeiten
- Algenwälder binden CO2 primär in ihrer Biomasse, da sie ausschließlich auf Felsen und Steinen wachsen und so keine Einlagerung in Sedimente möglich ist.
- Ihre Biomasse wird durch Strömungen weitertransportiert, sodass CO2 auch außerhalb ihrer Habitate gespeichert wird, wenn diese Pflanzenteile langfristig im Meeresboden vergraben werden.
- Tragen zur biologischen Vielfalt bei und bieten Lebensraum für zahlreiche Meeresorgansim.
- Sie erbringen wichtige Ökosystemleistungen für das marine Ökosystem.
Bedrohung
- Verschmutzung durch Nährstoffeintrag, Schadstoff und schlechte Wasserqualität.
- Invasive Arten, die das ökologische Gleichgewicht stören.
- Veränderungen durch den Menschen, z.B. Küstenbebauung oder Eingriffe in die Strömungsverhältnisse.
- Klimawandel, insbesondere Erwärmung und Versauerung der Meere.
- Forschungsbedarf hinsichtlich der langfristigen CO2-Bindung und potenzieller Methanemissionen durch gestrandete Algen.
Schutzmaßnahmen
- Verbesserung der Wasserqualität, um die natürlichen Wachstumsbedingungen zu erhalten.
- Schutz und Wiederherstellung von Algenwäldern durch gezielte Renaturierungsmaßnahmen.
- Begrenzung menschlicher Eingriffe, insbesondere Küstenbebauung und Veränderungen der Strömungsverhältnisse.
- Weiterführende Forschung zur CO2-Speicherung und Klimaschutzpotenzial von Algenwäldern.
Salzwiesen

Hans Robert Wolters, Salzwiesen, Wikimedia, CC BY-SA 4.0
Fähigkeiten
- Salzwiesen binden langfristig CO2
- Sie tragen zur Seitenstabilisierung durch Sedimentbildung bei.
- Als Hotspots der Artenvielfalt bieten sie Lebensraum für viele Vogel- und Insektenarten sowie endemische Pflanzen.
- Sie schützen die Küstenlinie effektiv, indem sie Sturmflutenergie dämpfen, Wellen abschwächen und somit Deiche entlasten.
- Durch die Fähigkeit zur Sedimentation können sie sich teilweise an den steigenden Meeresspiegel anpassen.
Bedrohung
- Durch Küstenbebauung und Eindeichung gehen viele natürliche Salzwiesen verloren.
- Die Trockenlegung von Salzwiesen setzt zuvor gebundenes CO2 und Methan in die Atmosphäre frei.
- Obwohl Salzwiesen mit steigendem Wasserstand zunächst wachsen können, droht bei zu schnellem Anstieg ihre Überflutung und Zerstörung.
- Maßnahmen wie harte Deichbauten verhindern die natürliche Entwicklung und Ausbreitung von Salzwiesen.
Schutzmaßnahmen
- Erhalt bestehender Salzwiesenflächen.
- Renaturierung geschädigter Salzwiesen.
- Anpassung des Küstenschutzes, um natürliche Prozesse zu erhalten.
- Förderung nachhaltiger Nutzung statt Trockenlegung.
Die Materialien und Inhalte stehen unter der CC BY-SA 4.0 Lizenz. Erstellt durch mycelia gGmbH für das BMUKN.