Politik & Gesellschaft
Wirkungsvolle Kommunikation für Klima und Umwelt – Der Handabdruck

Colored Handprints, RootOfAllLight, CC BY-SA 4.0
Überblick
Wie können wir Menschen dazu motivieren, sich aktiv für Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen? Welche Rolle spielt Kommunikation dabei? Und welche Ideen und Konzepte gibt es in der Klimakommunikation?
Die Lernenden untersuchen Ansätze und Herausforderungen der Umwelt- und Klimakommunikation. Neben der Analyse klassischer Ansätze, wie Warnungen und Alltagstipps, liegt der Fokus auf dem Konzept des „Handabdrucks“, das auf positive Veränderungen abzielt.
Die Lernenden reflektieren den Zusammenhang zwischen Wissen und Handeln und entwickeln eigene Maßnahmen im Sinne des Handabdrucks.
Tipp: Du findest ergänzende Informationen zu diesem Lernpfad in dem Hintergrundtext: Dein Handabdruck: Mach Umwelt- und Klimaschutz leichter – für uns alle. Der Text ist ein Zusatzangebot, das eine Vertiefung des Themas bei Interesse ermöglicht. Die Durchführung des Lernpfads ist unabhängig.
Leitfragen
- Wie können wir uns und andere motivieren, uns sinnvoll für mehr Umwelt- und Klimaschutz einsetzen?
- Warum sind Informationen über umwelt- und klimafreundliches Verhalten manchmal nicht wirksam?
Vorbereitung
- Video: Der ökologische Handabdruck: Wie du mit deinem Handeln andere für mehr Klimaschutz motivierst
- Arbeitsblatt: Medienbeiträge in der Klima-Kommunikation analysieren
- Arbeitsblatt: Wie wirken negative Botschaften in der Klimakommunikation?
Ablauf
1. Einstieg
Was bedeuten Fußabdruck und Handabdruck?
Um in das Thema einzusteigen, schaut gemeinsam das Video des Umweltbundesamtes, das die Konzepte von Fußabdruck und Handabdruck erklärt!
Im Plenum werden anschließend gemeinsam die folgenden Fragen besprochen:
- Was ist der Fußabdruck? Was ist der Handabdruck?
- Überlegt gemeinsam, was die Vorteile des Handabdrucks gegenüber dem Fußabdruck sind!
Memory: Fußabdruck- und Handabdruck-Aktionen
Im Anschluss spielen die Lernenden Memory und lernen verschiedene Beispiele für Handabdruck- und Fußabdruck-Aktionen kennen. Germanwatch stellt ein Memory Spiel zum Ausdrucken zur Verfügung. Bringe die ausgedruckten Karten zum Unterricht mit. Das Memory beinhaltet 11 Paare. Im Spiel bilden eine Fußabdruck-Aktion und die dazu passende Handabdruck-Aktion ein Paar.
Je nach zur Verfügung stehender Zeit bieten sich zwei Optionen für den Umgang mit dem Memory an:
a. Für das Spiel: Für ein richtiges Spiel verteile die Karten verdeckt im Klassenraum auf Tischen oder auf dem Fußboden. Die Lernenden spielen in zwei oder drei Teams gegeneinander. Ein Team beginnt, indem es zwei Karten aufdeckt. Passen Fuß- und Handabdruck-Aktion zusammen, erklärt das Team an diesem Paar den Unterschied zwischen der Fußabdruck- und Handabdruck-Aktion. Danach ist das nächste Team an der Reihe.
b. Schnell und simpel: Alternativ hängt gemeinsam die Karten offen an die Wand oder legt sie auf Tischen aus. So müssen die Paare nur inhaltlich gefunden werden. Abwechselnd können die Lernenden Paare zusammenführen und den Unterschied zwischen Fußabdruck und Handabdruck-Aktion erklären.
Klärt zum Abschluss des Spiels gemeinsam im Plenum folgende Fragen:
- Gibt es Aktionen auf den Memory-Karten, die du kennst oder bereits umsetzt?
- Gibt es Aktionen auf den Memory-Karten, die neu für dich sind und die du ausprobieren möchtest?
Tipp: Es gibt eine Karte, die nicht Teil eines Pärchens ist. „Ich organisiere eine Kleidertauschparty“ wird oft für eine Handabdruck-Option gehalten, weil sie eine Aktion für viele Menschen ist. Jedoch werden durch Kleidertauschpartys keine Strukturen bleibend verändert. Bei der Karte handelt es sich also nicht um eine Handabdruck-Aktion. Das wäre sie erst, wenn die Kleidertauschparty zu einer bleibenden Struktur für nachhaltigen Umgang mit Kleidung würde. Die Lernenden sollen an diesem Beispiel erkennen, was der Unterschied zwischen einer Fußabdruck-Aktion für viele Menschen und einer Handabdruck-Aktion ist.
2. Recherche
Welche Rolle spielt Kommunikation für unsere Motivation zu mehr Klimaschutz?
Teile das Arbeitsblatt mit den Lernenden. Es bietet sich an, dass die Lernenden in Gruppen arbeiten. Das Arbeitsblatt enthält vier kurze Beispiele für die Klimakommunikation unterschiedlicher Organisationen und Medien. Anhand der Fragen auf dem Arbeitsblatt können die Lernenden die Wirkung der Beiträge analysieren und in ihren Gruppen unterschiedliche Meinungen diskutieren.
Anschließend präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse zu einem Beitrag im Plenum. Die Vorstellung kann durch Lernende aus anderen Gruppen ergänzt werden.
Stelle den Lernenden im Anschluss den Text auf dem zweiten Arbeitsblatt zur Verfügung. Der Text fasst kurz zusammen, warum bestimmte Botschaften in der Klimakommunikation ihre Wirkung verfehlen.
Klärt gemeinsam folgende Fragen zum Text:
- Warum dominieren negative Botschaften in der Umwelt- und Klimakommunikation?
- Welche Reaktionen können durch negative Klima-Botschaften ausgelöst werden?
Zusatzaufgabe:
Als Option oder Ergänzung können die Lernenden das Video “Alles meine Verantwortung?” (3 min) der Bundeszentrale für politische Bildung schauen. Das Video ordnet die Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten des Einzelnen ein und zeigt auf, dass es gesamtgesellschaftliche Maßnahmen braucht, um den Klimawandel zu begrenzen.
Folgende Fragen dienen als Orientierung:
- Warum reicht es nicht aus, nur auf den eigenen CO₂-Ausstoß zu achten, um den Klimawandel zu begrenzen?
- Weshalb ist es so schwer, den eigenen CO₂-Ausstoß auf null zu senken? Welche Grenzen gibt es dabei im Alltag?
- Welche Gefühle können entstehen, wenn man sich mit der eigenen Verantwortung für den Klimawandel beschäftigt?
3. Handeln
Wie geht gute Klima-Kommunikation?
In dieser Phase erarbeiten die Lernenden in Gruppen Ideen für eigene Aktionen für die Schule (Vereine oder die Stadt) im Sinne des Handabdrucks. Sie entwickeln einen Slogan, der für ihre Aktion wirbt und stellen diesen in einem Plakat oder einem Kurzvideo visuell dar.
Im ersten Schritt sammeln die Gruppen Ideen für eine Aktion. Als Inspiration können die Lernenden den Handabdruck-Test von Germanwatch machen oder eigenständig im Internet recherchieren.
Folgende Fragen können für den Anfang unterstützen:
- Was möchtet ihr verändern?
- Auf welcher Ebene möchtet ihr aktiv werden? (z. B.: Schule, Kommune, Verein)
- In welchem Themenbereich? (z. B.: Mobilität, Ernährung)
- Mit wem möchtet ihr euch dafür verbünden?
- Was sind dafür notwendige Schritte?
- Welche Herausforderungen gibt es?
Anschließend entwickeln die Lernenden einen motivierenden Slogan, der ihren Ansatz zusammenfasst und Werbung für ihre Aktion macht. Als Hilfestellung bietet die Website klimafakten.de ein Handbuch über Klimakommunikation. Hier erhalten die Lernenden in einem Kapitel konkrete Tipps.
Stelle den Lernenden folgende Aufgaben:
- Entwickelt einen motivierenden Slogan, der euren Ansatz und eure Aktion anderen vermittelt!
- Recherchiert dafür konkrete Tipps für gelungene Klimakommunikation. Eine gute Zusammenfassung bietet die Seite klimafakten.de Hier findet ihr im Kapitel 9 des Handbuchs Klimakommunikation wertvolle Informationen und Tipps.
Zusatzaufgabe: Videodreh oder Plakat
Als Option können die Lernenden im nächsten Schritt ihren Slogan visuell aufbereiten. Je nach zur Verfügung stehenden Möglichkeiten können die Lernenden:
- ein Kurzvideo für social-media drehen und mit ihrem Slogan für ihre Aktion werben.
- ein Plakat erstellen, das mit einem Slogan für die Aktion wirbt.
4. Reflexion
Feedback und Reflexion
Zum Abschluss stellen sich die Gruppen gegenseitig ihre Ergebnisse vor und diskutieren sie im Plenum. Anhand folgender Aspekte können sich die Lernenden gegenseitig Feedback zu ihren Aktionen und Slogans geben:
- Wie schätzt du die Umwelt-Wirkung der Handabdruck-Aktion ein?
- Wie könnte der Slogan auf die Motivation von Menschen wirken, die auf diese Weise angesprochen werden. Zum Abschluss benennen die Lernenden, welche(n) der diskutierten Ansätze sie persönlich besonders motivierend finden?
Ergänzungen
Weiterführende Links
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