Konsum & Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Fast Fashion? Secondhand? – Dein Style, deine Entscheidung

Hangers in a clothes store, Artificial Photography, Unsplash
Überblick
Im Schnitt kauft jede Person in Deutschland pro Jahr 60 neue Kleidungsstücke, von denen viele kaum getragen werden. Unser Modekonsum belastet die Umwelt, das Klima und die Menschen. In diesem Lernpfad geht es um die Folgen die Fast Fashion hat und warum Secondhand eine nachhaltige Alternative ist. Gemeinsam wird erforscht, was der wahre Preis der Mode ist. Mithilfe von Meinungsbildern und einer Spaßdebatte werden die Lernende ihre Meinung forumlieren und diese mit Wissen untermauern.
Tipp: Du findest ergänzende Informationen zu diesem Lernpfad in den Hintergrundtexten: Der wahre Preis der Mode und Secondhand, Vintage, Refurbished – Ist Gebrauchtes besser für die Umwelt? Die Texte sind ein Zusatzangebot, die Durchführung des Lernpfades ist unabhängig. Sie stehen dir als Vertiefung bei Interesse zur Verfügung.
Leitfragen
Welche Akteure gibt es in der Textilbranche?
Welche Herausforderungen bringt Fast Fashion mit sich? Und welche Alternativen gibt es?
Vorbereitung
- Arbeitsblatt: Fast Fashion und Lieferkette
- Quiz: Fast Fashion - Teste dein Wissen
- Arbeitsblatt: Gruppe 1 - Textilindustrie und Politik
- Arbeitsblatt: Gruppe 2 - Organisationen gegen Fast Fashion
- Arbeitsblatt: Gruppe 3 - Slow Fashion
- Arbeitsblatt: Rollenkarten - Diskussion
- Badge: Die Textilindustrie und ihre Akteure
Ablauf
1. Einstieg
Haut-Couture oder lässig?
Zum Einstieg in das Thema geht es zunächst um die eigenen Vorlieben und Gewohnheiten. Welche Bedeutung hat Mode für die einzelnen Personen? Wird lieber Secondhand- oder neue Kleidung getragen? Um dies erfahrbar zu machen, beginnt alles mit einem Warm-up in Form eines interaktiven Meinungsbildes. Der Lernraum wird nun in die Bereiche „stimme nicht zu“, „stimme zu“, „sehr selten“ und „sehr häufig“ eingeteilt. Lege gemeinsam mit deiner Lerngruppe fest, was wo ist.
Tipp: Du kannst Abschnitte mit Kreppband markieren. Achte darauf, dass im Raum ausreichend Platz ist, so dass die gesamte Gruppe sich im Raum gut bewegen kann.
Fordere die Lernenden jetzt auf, sich für Aussagen oder Fragen in die Abschnitte einzugliedern.
- Mir ist Mode und Fashion wichtig.
- Wie häufig kauft ihr Secondhand-Klamotten?
- Wie oft kauft ihr neue Kleidung?
- Ich spende meine Kleidung, die ich nicht mehr trage.
- Ich trage 80% meines Kleiderschrankes regelmäßig.
Nach jeder Frage reflektiert ihr kurz zusammen.
2. Handeln
Ein Blick hinter Lieferketten
Fordere sie anschließend auf das Arbeitsblatt: Fast Fashion und Lieferkette zu lesen, um mehr über die Arbeitsbedingungen und Umweltbelastung zu lernen.
Arbeitsblatt
Anschließend können sie dieses Quiz lösen.
3. Recherche
Der wahre Preis der Mode
Die Lerngruppe recherchiert nun in Kleingruppen von maximal 6 Personen jeweils zu einem dieser Themen:
- Politik in der Textilindustrie
- NGOs, Verbände und Organisationen
- Slow Fashion
Zu jeder Gruppe gibt es ein Arbeitsblatt. Weise die Lernenden darauf hin, ihre Befunde so zu dokumentieren, sodass sie diese im Lernsetting präsentieren können, z.B. durch Mindmaps/Flussdiagramme etc. oder mit kurzen Vorträgen.
Ein Leitfaden zur Internetrecherche findet ihr hier.
Arbeitsblatt
Arbeitsblatt
Arbeitsblatt
3. Anwendung
Was kann verbessert werden?
Fordere die Lernenden auf eine Spaßdebatte zu führen, in der sie unterschiedliche Rollen einnehmen und ihr Wissen aus der Recherche spielerisch anwenden. Die Debatte wird mit allen Lernenden durchgeführt. Teile die Lerngruppe dafür in 6 Gruppen à ca. 5 Leute auf. Jede Gruppe wird in eine Rolle eingeteilt. Lass die Lernenden sich in Gruppen über ihre Ideen austauschen. Mit dem erlernten Wissen sollen sie nun als Expert:innen in ihre Rolle treten. Die Diskussion wird im Plenum geführt. Mit einem Stuhlkreis könnt ihr eine Tagung simulieren, die von einem Moderator oder einer Moderatorin geleitet wird.
Pro Gruppe geht eine Person in den Stuhlkreis und vertritt die Meinung ihrer Gruppe.
Rollen:
- Mode-Influencer:in (setzt Trends, egal ob nachhaltig oder nicht)
- Unternehmer:in aus der Fast-Fashion-Industrie (muss Geld verdienen)
- Secondhand-Fan (plädiert für Kreislaufwirtschaft)
- NGO-Aktivist:in (setzt sich für Arbeiterrechte und Umwelt ein)
- Konsument:in (sieht nur Preise, will aber eigentlich cool aussehen)
- Politiker:in (will Regeln für Mode einführen oder verhindern)
- Moderator:in (regelt die Diskussionsrunde und gibt das Thema vor)
Ablauf
Jede Gruppe erhält 2 Minuten Redezeit, um ihren Standpunkt zu erläutern. Wichtig ist, dass immer aus der Rolle agiert wird, auch wenn die persönliche Meinung eine andere ist. Debitiert für ca. 15 min
Tipp: Fordere die Lernenden auf ihre Rollen gerne übertrieben, lustig oder provokant zu gestalten!
Arbeitsblatt
4. Reflexion
Austauschrunde
Nun dürfen alle ihre Rollen wieder abstreifen. Gemeinsam reflektiert ihr abschließend die Debatte. Was hat sich hier gezeigt? War es leicht, andere von eurer Überzeugung zu überzeugen? Was konntet ihr über die Rollen und deren Ansichten lernen? Tauscht euch dazu aus.
Ergänzungen
Kompetenzen
Kompetenz-Erwerb sichtbar machen mit Badges
Bei dieser Übung haben deine Schüler:innen wertvolle Kompetenzen erworben, die du ihnen mit einem digitalen Zertifikat, einem Badge, nachweisen kannst.
Das geht ganz einfach:
- Auf openbadges.education einen Account erstellen und deine Schule als Institution anlegen.
- Kopiere den Badge, den wir für diese Übung angelegt haben, für deine Institution.
- Vergib den kopierten Badge direkt an E-Mail-Adressen oder erstelle eine QR-Code-Vergabe, über die deine Schüler:innen den Badge bei dir anfragen können. In beiden Fällen erhalten sie den Badge per E-Mail.
Alles über Open Educational Badges und wie Lernende Badges in ihrem Rucksack sammeln können, erfährst du in unserem Blog-Beitrag „Kompetenz-Erwerb sichtbar machen mit Open Educational Badges“
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