Die Vielfalt indigener Völker

Weltweit leben rund 370 Millionen Menschen, die als Angehörige indigener Völker gelten, so die Vereinten Nationen. Es gibt mehr als 5.000 indigene Bevölkerungsgruppen in über 90 Ländern.

Als indigene Völker werden – kurz gesagt – Bevölkerungsgruppen bezeichnet, die seit langer Zeit im selben Naturraum leben und eine traditionelle und meist eng an die natürliche Umwelt angepasste Lebensweise beibehalten haben.

Indigene Völker achten auf einen schonenden und nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen ihrer Umwelt. Sie erhalten häufig alles, was sie benötigen, aus der Natur: Nahrungsmittel, Material für Kleidung oder Rohstoffe zum Bau einer Unterkunft und für Alltagsgegenstände.

Eine indigene Frau schminkt das Gesicht einer anderen Frau auf der Konferenz für indigene Völker in Brasilien.

Maori (indigene Einwohner Neuseelands) tanzen ihren rituellen Tanz "Haka". Die Rugby-Nationalmannschaft Neuseelands hat sich diesen Tanz abgeguckt und führt ihn vor ihren Spielen auf.

Indigene Völker sind eng verbunden mit ihrer Umwelt und schützen sie entsprechend. Sie haben viele besondere und heilige Stätten. Eine bekannte Stätte der Aborigines ist zum Beispiel der Uluru – ein Inselberg in der Wüste Australiens.

Indigene Völker leben häufig an ökologisch sensiblen Orten und sind in direkter Weise von ihrer Umgebung abhängig. Sie spüren häufig als Erste die Folgen von Umwelt- und Klimaveränderungen.

Eine indigene Familie aus Brasilien demonstriert gegen die Zerstörung ihrer Umwelt durch Fracking, einer besonders umweltschädlichen Form der Öl- und Gasförderung. Auf den Ballons steht auf Portugiesisch: "Indigene Länder frei von Öl und Gas."

Vertreter der "First Nations" (Erste Nationen, früher "Indianer" genannt) in Kanada unterzeichnen einen Vertrag, der den indigenen Völkern Kanadas mehr Rechte auf Selbstbestimmung ermöglicht. In vielen Ländern werden indigene Völker häufig diskriminiert und ausgegrenzt.

Das Wissen indigener Völker hat sich, wie ihre Praktiken, Sprache und Kultur, über Jahrtausende entwickelt. Dieses traditionelle Wissen ist wichtig sowohl für den Schutz des Klimas als auch für den Schutz der biologischen Vielfalt. Es kann das Fachwissen der modernen Wissenschaft ergänzen, die Nachhaltigkeit von Strategien sicherstellen und so zu besseren politischen Konzepten führen.