Europas Arten und Landschaften

Europa umfasst 47 eigenständige Staaten, in denen über 700 Millionen Menschen wohnen. Mehr als die Hälfte aller europäischer Staaten (27) ist Mitglied der Europäischen Union. In Nordeuropa (oben) liegen unter anderem die skandinavischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland. Frankreich im Westen (links) zählt zu den flächenmäßig größten westeuropäischen Staaten. Russland im Osten liegt nur zum Teil in Europa. Das Land erstreckt sich bis weit in den asiatischen Kontinent.

Der europäische Kontinent umfasst verschiedene Gebirge, Meere, Seen, Flüsse und Tiefebenen. Im Osten wird Europa begrenzt durch den Ural, im Süden durch das Mittelmeer und im Westen durch den Atlantik. Je brauner ein Gebiet ist, desto höher liegt es (Gebirge). Die blauen Linien sind die verschiedenen europäischen Flüsse.

Die Gämse (Rupicapra rupicapra) ist eine in Europa und Kleinasien beheimatete Art der Ziegenartigen. Sie besiedelt in Europa Hochgebirge, wie die Alpen. Im Winter lebt sie in höher gelegenen Bergwäldern, im Sommer wandert sie jedoch weiter bergauf, um auf schwer zugänglichen Bergwiesen zwischen den Felsen zu grasen.

Der Elch (Alces alces) ist die größte heute vorkommende Art der Hirsche. Er kann bis zu drei Meter lang, über zwei Meter groß und bis 800 Kilogramm schwer werden. In Europa lebt er unter anderem im hohen Norden.

Korallenriffe gibt es nicht nur in den Tropen, sondern auch in der Tiefsee des Atlantiks. Obwohl diese Riffe in über 700 Metern Wassertiefe in absoluter Dunkelheit liegen, sind sie ähnlich farbenfroh wie die tropischen Riffe und beherbergen eine Vielzahl an Lebewesen.

Der Schwarzstorch ist ein sehr scheuer Vogel, der am liebsten in alten, geschlossenen Laubwäldern mit verschiedenen Seen und Fließgewässern lebt. Er ist ein Langstreckenflieger, dessen Winterquartier in West- und Ostafrika liegt.

Der Europäische Seehund (Phoca vitulina vitulina) ist entlang verschiedener europäischer Küsten zu finden. Jahrhundertelang wurden die Tiere vom Menschen gejagt und beispielsweise in der Ostsee fast ausgerottet. Um den Bestand zu schützen, wurden daher Seehund-Aufzuchtstationen entlang der Nordseeküste errichtet.

Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) ist eine fleischfressende Schildkröte und kommt in verschiedenen Ländern Europas vor. In Mitteleuropa und damit auch in Deutschland ist sie die einzige (wenn auch selten) wild vorkommende Schildkrötenart. Sie lebt in stehenden oder langsam fließenden Gewässern.

Endemische Arten nennt man Tiere und Pflanzen, die ausschließlich in einem begrenzten Gebiet vorkommen. Ein Beispiel ist der Pyrenäen-Gebirgsmolch (Calotriton asper). Er lebt in Hochgebirgsregionen zwischen 1500 und 2000 Metern und bevorzugt naturbelassene, saubere Gebirgsbäche.

Die Pyrenäen erstrecken sich zwischen Frankreich und Spanien vom Atlantik bis zum Mittelmeer. Durch seine Lage ist das Gebirge abwechslungsreich und umfasst unterschiedlichste Klima- und Vegetationszonen. Die Artenvielfalt ist daher groß: Zahlreiche Schmetterlinge, Greifvögel und Orchideen sind hier zu Hause - sowie verschiedene endemische Arten, die es nur hier gibt.

Der Atlantische Ozean (kurz: Atlantik) ist nach dem Pazifik das zweitgrößte Weltmeer. Er trennt Europa und Afrika vom amerikanischen Kontinent. In allen Tiefenzonen des Meeres gibt es Lebewesen – auch in der lichtlosen Tiefsee. Doch ist die Biodiversität des Atlantiks noch weitestgehend unerforscht.

Die Alpen bieten in der Mitte Europas einen Lebensraum für mehr als 30.000 Tier- und 13.000 Pflanzenarten. Knapp 30 Prozent des Alpengebietes sind geschützt. Viele in den Alpen lebende Arten bewegen sich über große Entfernungen, zum Beispiel große Beutegreifer wie Wolf, Bär und Luchs sowie Huftiere wie Gämse und Rotwild. Insgesamt haben acht Länder Anteil an den Alpen: Deutschland, Frankreich, Monaco, Italien, Liechtenstein, Österreich, Schweiz und Slowenien.

Die Nordsee hat eine reiche Artenvielfalt – neben verschiedenen Fischarten leben hier zahlreiche Schnecken, Muscheln, Würmer und Krebse. Zudem ist das Gebiet Heimat für zahlreiche Meeresvögel und Meeressäugetiere.

Der Böhmerwald ist eine bewaldete Bergkette entlang der tschechisch-deutsch-österreichischen Grenze. Der Bayerische Wald formt den westlichen Teil des Böhmerwaldes und liegt an der Grenze zwischen Bayern und Tschechien. Zusammen bilden die ausgewiesenen Schutzzonen eines der größten und artenreichsten Naturgebiete in Mitteleuropa.

Der boreale Nadelwald, auch borealer Wald oder Taiga genannt, ist der nördlichste Waldtyp der Erde. In Europa wächst er beispielsweis im nördlichen Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland). Nadelhölzer wie Kiefern, Fichten, Tannen und Lärchen wachsen dort. Zudem leben dort viele große Säugetiere. Nördlich der borealen Nadelwaldzone befindet sich die steppenartige Tundra.

Die Donau ist der zweitlängste Fluss Europas. Von seiner Quelle in Deutschland bis zu seiner Mündung am Schwarzen Meer fließt er durch zehn Länder. Kein anderer Fluss der Erde fließt durch so viele Länder.