Ernährung
“Rundum” gut für die Umwelt und das Klima- Worauf können wir bei Lebensmittel achten?
Überblick
Spagetti, Kebab oder Sushi? Was wir essen, beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit, es wirkt sich auf Umwelt und Klima aus. Die vorherrschenden Anbaumethoden in der Landwirtschaft schaden Umwelt und Klima. Aber sind Bio-Lebensmittel wirklich besser?
In diesem Lernpfad beschäftigen sich die Lernenden mit der Frage, was Bio-Lebensmittel von anderen Lebensmitteln unterscheidet und worauf sie beim Einkaufen achten können, um Umwelt und Klima zu schonen. Sie lernen verschiedene Bio-Siegel kennen und wichtige Regeln der ökologischen Landwirtschaft. Ausgehend von Beispielen erfahren die Lernenden, auf welche Weise Herstellung und Transport von Lebensmitteln, Umwelt und Klima schaden können. Im Anschluss gestalten sie eigene Kennzeichnungen, die umweltschonende Lebensmittel beim Einkauf leichter erkennbar machen.
Vertiefende Infos erhältst du auch in unserem Hintergrund-Text zum Thema Lebensmittel und Gesundheit.
Leitfragen
- Was unterscheidet Bio-Lebensmittel von anderen Lebensmitteln?
- Worauf können wir beim Einkauf von Lebensmitteln achten, um Umwelt und Klima zu schonen?
Vorbereitung
- Arbeitsblatt: Was bedeutet das Bio-Siegel?
- Quiz: Mini-Quiz Bio-Siegel
- Arbeitsblatt: “Rundum” gut für Umwelt und Klima?
Ablauf
1. Einführung
Das Thema kennenlernen
Zur Einstimmung bringe verschiedene Lebensmittel in den Unterricht mit. Geeignet sind zum Beispiel heimisches und importiertes Obst und Gemüse wie Äpfel, Bananen, Tomaten, Kartoffeln, Gurke, Kuh-Milch und Hafer-Drink oder andere Milchalternativen.
Lass die Lernenden raten, was die Lebensmittel unterscheidet.
Frage sie im Anschluss: “Was bedeuten die unterschiedlichen Aufkleber und Siegel auf den Lebensmitteln?”. Sammelt gemeinsam Ideen.
2. Recherche
Was bedeutet das Bio-Siegel auf Lebensmitteln?
Die Lernenden befassen sich zunächst mit Bio-Siegeln und einigen Regeln in der ökologischen Landwirtschaft.
Teile nun das Arbeitsblatt mit den Lernenden. So können die Lernenden das Thema und die wichtigsten Informationen selbst erarbeiten.
Arbeitsblatt
Als Option oder Zusatz kann das Quiz mit der gesamten Lerngruppe oder in Einzelarbeit gespielt werden.
Quiz
3. Handeln
“Rundum” gut für Umwelt und Klima?
Stelle den Lernenden nun den Text und die Abbildungen auf dem Arbeitsblatt zur Verfügung. Die Lernenden erhalten zusätzliche Informationen, wie Herstellung und Transport von Lebensmitteln, Umwelt und Klima beeinflussen. Es bietet sich an, dass die Lernenden in Gruppen arbeiten. Jede Gruppe kann einen Aspekt auf dem Arbeitsblatt bearbeiten und im Plenum vorstellen.
Anschließend werden folgende Fragen gemeinsam im Plenum besprochen:
- Warum sind Bio-Lebensmittel nicht immer “rundum “ umweltschonend und klimafreundlich?
- Kennt ihr Beispiele für Obst oder Gemüse, das von weit her nach Deutschland transportiert wird?
- Wie umweltschonend Lebensmittel sind, hängt unter anderem vom Transport, Flächen-Verbrauch und Wasser-Verbrauch ab. Wie einfach ist es, beim Einkauf Informationen zu diesen Dingen zu bekommen
Binnendifferenzierung:
Als Option kannst du die Lernenden im Saisonkalender der Verbraucherzentrale entdecken lassen, welches Gemüse im aktuellen Monat aus Deutschland kommt.
Rufe dafür folgenden Link auf: Saisonkalender der Verbraucherzentrale
Auf der zweiten Seite findet ihr den Kalender für heimisches Gemüse und eine Legende am rechten Rand.
- Seht euch zusammen die Legende mit den Symbolen und den Erklärungen an und klärt gemeinsam ihre Bedeutung.
- Welche Gemüse werden im aktuellen Monat im Freiland angebaut?
- Warum ist es umweltschonend und klimafreundlich Gemüse aus der Region oder dem Land zu kaufen, in dem man wohnt?
- Welche Gemüsesorten können lange gelagert und ganzjährig verkauft werden.
- Welche Gemüsesorten werden in beheizten Gewächshäusern angebaut und was bedeutet das fürs Klima?
Mit dem erarbeiteten Wissen gestalten die Lernenden eigene Kennzeichnungen für Lebensmittel. Es bietet sich an, dass die Lernenden dafür in ihren Gruppen bleiben. Teile dafür Papier, Stifte und Schere aus.
Stelle den Lernenden folgende Aufgaben:
- Überlegt in eurer Gruppe, was euch bei Lebensmitteln wichtig ist, damit sie gut für die Umwelt und das Klima sind. Ihr könnt eine oder mehrere Sachen auswählen.
Malt oder bastelt ein eigenes Siegel, das anderen beim Einkauf hilft, umweltschonende und klimafreundliche Lebensmittel zu erkennen? Als Inspiration könnt ihr euch im Internet Beispiele ansehen. Gebt dafür in die Bildersuche einer Suchmaschine die Suchworte „Produkt-Siegel“ ein.
Arbeitsblatt
4. Reflexion
Testet eure Siegel!
Die Lernenden können ihre Siegel in der Klasse ausstellen und sich gegenseitig Feedback geben.
Vielleicht habt ihr eine Mensa oder könnt mitgebrachtes Essen nutzen. Schneidet die selbst gebastelten Siegel aus und legt sie auf die Lebensmittel. Stellt alle Lebensmittel auf einem Tisch aus.
Anschließend könnt ihr gemeinsam mit der ganzen Klasse die Entwürfe diskutieren. Die Gruppen können sich gegenseitig Feedback geben. Folgende Fragen helfen beim Feedback geben:
- Was denkt ihr, wofür steht das Siegel?
- Könnt ihr schnell erkennen, worum es bei dem Siegel geht?
- Würdet ihr beim Einkaufen auf dieses Siegel achten?
Binnendifferenzierung:
a.) Als weitere Option oder Zusatz kannst du noch einen Schritt weiter gehen. Zusammen könnt ihr überlegen, was uns beim Einkauf noch helfen könnte, umweltschonenden und klimafreundlichen Lebensmitteln zu erkennen und auszuwählen.
Mögliche Ansätze sind:
- Supermärkte könnten besser über die Lebensmittel informieren, zum Beispiel mit Schildern und Kennzeichnungen an den Regalen.
- Gesetze könnten vorgeben, den Verkauf von Lebensmittel zu verbieten, die zu sehr der Umwelt schaden. Zum Beispiel könnte es verboten werden, im Winter Erdbeeren aus südlichen Ländern mit dem Flugzeug nach Deutschland zu bringen.
- Die Käufer*innen könnten sich vor dem Einkauf besser darüber informieren, wie sich Lebensmittel auf die Umwelt auswirken. Zum Beispiel, indem sie sich über die Herkunft informieren oder darüber, wie viel Wasser und Fläche die Herstellung benötigt.
- Die Hersteller können nur noch umweltschonende und klimafreundliche Lebensmittel produzieren.
b.)
Zum Abschluss könnt ihr eine Blitzlicht-Runde durchführen. Fordere die Lernenden auf den folgenden Satz zu ergänzen:
„Ich versuche beim Einkauf darauf zu achten…”
Exkursion:
Es bietet sich an, den Lernpfad mit einer Exkursion zu einem landwirtschaftlichen Betrieb zu verknüpfen.
Als Option können die Lernenden auch im Supermarkt erkunden, wie Lebensmittel präsentiert und gekennzeichnet werden. Sie erproben, wie man umwelt- und klimaschonende Lebensmittel findet.
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