Veröffentlicht auf Umwelt im Unterricht: Materialien und Service für Lehrkräfte – BMUV-Bildungsservice (http://www.umwelt-im-unterricht.de)

25.03.2021 | Unterrichtsvorschlag

Naturnah gestalten: Aus Grau wird Bunt

Sekundarstufe

Die Schüler/-innen lernen die Merkmale einer naturnahen Flächengestaltung kennen sowie deren Bedeutung für die Artenvielfalt. Zudem erstellen sie einen Plan für die naturnahe Umgestaltung einer ausgewählten Fläche.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler/-innen …

  • beschreiben und beurteilen die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Umwelt am Beispiel von Gärten und ähnlichen Flächen wie Grünanlagen in Städten,
  • fördern ihre Methodenkompetenz durch die Erstellung eines Plans für die naturnahe Gestaltung einer Fläche,
  • erweitern ihre Handlungskompetenz, indem sie Möglichkeiten zum Artenschutz bei der Flächengestaltung kennenlernen und gegebenenfalls eigene Ideen umsetzen,
  • verbessern ihre Kommunikations- und Argumentationskompetenz, indem sie die Ergebnisse vorstellen.

Umsetzung

Einstieg

Die Leitfragen der Unterrichtseinheit lauten:

  • Warum sind naturnah gestaltete Flächen wichtig für die Artenvielfalt und eine nachhaltige Entwicklung?
  • Wie kann eine Fläche naturnah gestaltet werden?

Zu Beginn der Unterrichtseinheit vergleichen die Schüler/-innen anhand von Fotos naturnahe mit "naturfernen" Flächen. Die Lehrkraft zeigt die ersten beiden Bilder der Bilderserie Merkmale eines naturnahen Gartens und fordert die Schüler/-innen auf, die Unterschiede zu benennen.
 
Je nach Unterrichtssituation können die Schüler/-innen zusätzlich weitere Bilder im Internet recherchieren oder eigene Fotos von Grünflächen und Gärten aufnehmen. Diese können dann gemeinsam diskutiert und in naturnah beziehungsweise "naturfern" eingeteilt werden.

Falls die Schüler/-innen selbst Fotos aufnehmen, weist die Lehrkraft sie darauf hin, die Privatsphäre von Garteninhaber/-innen zu schützen und um eine Fotoerlaubnis zu bitten.

Im Anschluss erhalten die Schüler/-innen den Auftrag, die übrigen Motive der Bilderserie zu betrachten und mithilfe der Bildunterschriften die verschiedenen Elemente einer naturnahen Flächengestaltung herauszuarbeiten. Mit den Ergebnissen erstellen sie dann eine Mindmap.

Arbeitsphase

Die Schüler/-innen erhalten von der Lehrkraft den Auftrag, einen Plan für die naturnahe Gestaltung einer Fläche zu entwerfen. Die Gestaltung soll die Artenvielfalt fördern. Als Beispiel eignen sich beispielsweise der Schulhof oder eine Fläche in der nahen Umgebung. Gegebenenfalls klärt die Lehrkraft vorab, ob die Fläche im Anschluss an die Unterrichtseinheit umgestaltet werden kann. Bei Bedarf kann die Lehrkraft auch eine fiktive Fläche vorgeben.

Die Lehrkraft teilt die Arbeitsmaterialien Naturnahe Flächengestaltung: Ja, aber wie? aus.

Zunächst messen die Schüler/-innen die Fläche aus und zeichnen den Grundriss auf ein DIN-A3-Blatt. Der Maßstab wird von der Lehrkraft vorgegeben (zum Beispiel 1:200). Als Hilfsmittel können auch Internet-Kartendienste wie OpenStreetMap oder Google Maps dienen. Die Schüler/-innen zeichnen auf dem Plan eventuelle feststehende Elemente der Fläche ein. Anschließend gestalten sie die übrige Fläche. Dabei orientieren sie sich an den Ergebnissen der Mindmap, den Bildern der Bilderserie und den Vorgaben auf dem Arbeitsblatt.

Gleichzeitig notieren die Schüler/-innen am Rande des Plans (zum Beispiel in "Sprechblasen") Begründungen, warum die verschiedenen Elemente wichtig sind für eine naturnahe Gestaltung.

Als Möglichkeit der Differenzierung kann der Plan optional mit Hinweisen zur naturnahen Nutzung angefüllt und farblich ausgestaltet werden. Zum Beispiel: "Keine chemischen Dünger verwenden."

Abschluss

Die Schüler/-innen stellen ihre Gestaltungspläne in der Klasse aus und betrachten sie gemeinsam im Rahmen eines "Museumsrundgangs". Die Schüler/-innen können dabei ihre Pläne erläutern.

Gemeinsam vergleichen die Schüler/-innen die verschiedenen Pläne. Zudem beurteilen sie die verschiedenen Vorschläge unter folgenden Aspekten:

  • Beitrag zur Artenvielfalt und einer nachhaltigen Entwicklung
  • Konfliktpotenzial mit anderen Nutzungen

Anschließend wählen sie die besten Ideen aus, um damit einen gemeinsamen Flächenplan zu erstellen.

Je nach Möglichkeiten kann dieser gemeinsame Plan in die Tat umgesetzt werden (siehe Erweiterung).

Abschließend nennen die Schüler/-innen in einem Blitzlicht, welche Elemente einer naturnahen Gestaltung sie selbst am ehesten im eigenen Garten oder auf dem Balkon umsetzen würden beziehungsweise könnten.

Erweiterung

  • Die Schüler/-innen setzen den Plan in die Tat um. Dafür erstellen sie einen Arbeitsplan, welcher die verschiedenen Arbeitsschritte, benötigte Materialien und die für den jeweiligen Bereich zuständigen Schüler/-innen auflistet. Falls vorab eine Erlaubnis eingeholt werden muss, kann dieser Arbeitsplan zusammen mit dem Gestaltungsplan zu einem Exposee ausgebaut werden, welches die verschiedenen Ideen erläutert und auch den Bezug zu einer nachhaltigen Entwicklung verdeutlicht.
  • Das kostenlose E-Book "Urban Gardening mit Kindern" nennt zahlreiche kreative Möglichkeiten, wie auch auf kleinem Raum und ohne eigenen Garten gegärtnert werden kann.

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