Veröffentlicht auf Umwelt im Unterricht: Materialien und Service für Lehrkräfte – BMUV-Bildungsservice (http://www.umwelt-im-unterricht.de)

10.02.2022 | Unterrichtsvorschlag

Soll ich wirklich Secondhand kaufen?

Sekundarstufe

Die Schüler*innen setzen sich mit den Vor- und Nachteilen des Secondhand-Handels auseinander. Sie entwickeln Ideen, um den Kauf und Verkauf gebrauchter Waren zu fördern, und gestalten eigene Produktangebote.

Überblick über den Unterrichtsverlauf

  • Einstieg: Die Schüler*innen führen im Plenum eine Umfrage über ihre bisherige Erfahrung mit Secondhandwaren durch und sammeln erste Vor- und Nachteile.
  • Arbeitsphase: Die Schüler*innen recherchieren in Partnerarbeit auf verschiedenen Secondhand-Plattformen und erstellen Kriterien, wann ein Angebot attraktiv ist. Anschließend erstellen sie eigene Produktangebote. 
  • Abschluss: Die Schüler*innen stellen ihre Produktangebote im Plenum vor und gestalten in Kleingruppen Plakate zur Bewerbung des Secondhand-Handels.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler*innen …

  • lernen Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten des Second-Hand-Handels kennen,
  • verbessern ihre Medienkompetenz durch eine fragengeleitete Recherche,
  • schulen ihre Urteils- und Argumentationskompetenz, indem sie Kategorien zur Bewertung von Produktangeboten entwickeln,
  • fördern ihre Sozialkompetenz durch die Arbeit in Gruppen,
  • verbessern ihre Präsentationskompetenz durch die Vorstellung eigener sowie die Beurteilung fremder Ergebnisse,
  • entwickeln ihre Handlungskompetenz, indem sie eigene Produktangebote erstellen und Ansätze zu einem kritischen Konsumverhalten entwickeln.

Umsetzung

Einstieg

Die Leitfragen der Unterrichtseinheit lauten: 

  • Inwiefern können Kauf und Verkauf von gebrauchten Gegenständen dazu beitragen, negative Auswirkungen des Konsums auf Umwelt und Klima zu verringern?
  • Wie kann der Kauf und Verkauf von gebrauchten Gegenständen attraktiv gestaltet und gefördert werden? 

Die Lehrkraft eröffnet die Unterrichtseinheit mit einer Umfrage. Sie fordert die Schüler*innen auf, ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Thema Secondhand zu beschreiben. Dabei helfen folgende Fragen:

  • Wer hat schon einmal etwas gebraucht gekauft oder verkauft?
  • Was waren die Gründe dafür?
  • Wo und wie ist das abgelaufen?
  • Was sind eurem Verständnis nach Vor- und Nachteile vom Secondhand-Handel?

Die Beiträge der Schüler*innen werden an der Tafel/dem Smartboard gesammelt. Bei Bedarf unterstützt die Lehrkraft die Schüler*innen dabei herauszuarbeiten, welche Vorteile gebrauchte Produkte für die Umwelt und das Klima bieten. Hinweise hierzu finden sich im Hintergrundtext

Anschließend eröffnet die Lehrkraft, dass der Gebrauchthandel zwar wächst, aber trotz der genannten Vorteile weiterhin verhältnismäßig klein ist. Zudem stellt sie die zweite Leitfrage vor: 

  • Wie kann der Kauf und Verkauf von gebrauchten Gegenständen attraktiv gestaltet und gefördert werden?

Arbeitsphase

Die Lehrkraft stellt den Schüler*innen die Aufgabe, in Partnerarbeit im Internet auf verschiedenen Secondhand-Plattformen zu folgenden Aufgabenstellungen zu recherchieren: 

  • Vergleicht, wie die Produkte angeboten werden, und begründet, was aus eurer Sicht ein gutes beziehungsweise weniger attraktives Produktangebot ausmacht.
  • Begründet, welche Arten von Produkten ihr eher/eher nicht gebraucht kaufen würdet.
  • Untersucht, ob und auf welche Art auf den Plattformen Umwelt- und Klimaaspekte angesprochen werden.

Zur Unterstützung erhalten die Schüler*innen ein Arbeitsblatt mit entsprechenden Hinweisen zur Recherche.

Anschließend erstellen die Schüler*innen Kriterien für ein attraktives Secondhand-Kaufangebot. Dafür erörtern sie im Plenum, wie die Vorteile genutzt und die Nachteile vermieden werden können, um den Kauf/Verkauf gebrauchter Waren zu fördern. Die Ergebnisse notieren sie in ihren Heften. 

Als Nächstes erhalten die Schüler*innen den Auftrag, in Kleingruppen ein eigenes Produktangebot für einen bestimmten Gegenstand auf einer fiktiven Plattform zu erstellen. Dabei achten sie auf die zuvor festgelegten Kriterien. Geeignete Gegenstände sind zum Beispiel:

  • Kleidung
  • Bücher
  • Fahrräder

Beim Schreiben des Produktangebotes gehen die Schüler*innen wie folgt vor:

  • Sie beschreiben das Produkt prägnant und wahrheitsgetreu.
  • Sie gestalten weitere Aspekte der Aufmachung (zum Beispiel Bilder). 
  • Sie entwickeln Entscheidungshilfen für Käufer*innen (zum Beispiel Umweltlabels, Qualitätshinweise, Einkaufshinweise).

Die Aufgabe kann entweder digital (zum Beispiel mit Open Office, Prezi oder Ähnlichem) ausgeführt werden oder mithilfe eines Arbeitsblattes.

Abschluss

Die Schüler*innen stellen ihre Produktangebote im Plenum vor. Gemeinsam werden die besten Ideen und Entscheidungshilfen gewählt, die den Kauf/Verkauf fördern könnten und Bedenken beim Kauf gebrauchter Gegenstände ausräumen könnten. 

Die Schüler*innen gestalten in Kleingruppen Werbeplakate mit den Vorteilen des Secondhand-Handels sowie Hinweisen für den Kauf und Verkauf (Entscheidungshilfen). Diese können bei einer Secondhand-Veranstaltung ausgehängt werden (siehe Erweiterung).

Erweiterung

  • Die Schüler*innen organisieren in der Schule einen Flohmarkt/eine Tauschbörse oder Ähnliches. Alternativ richten sie eine eigene digitale Tauschbörse ein, zum Beispiel mithilfe der Gruppen-Funktionen von Messengern wie Threema, Signal oder WhatsApp oder bei sozialen Netzwerken wie der Nachbarschaftsplattform nebenan.de. 
  • Die Schüler*innen informieren sich, welche Möglichkeiten es in der Umgebung gibt, Secondhandware zu kaufen. Zudem entwickeln und erproben sie weitere Möglichkeiten zur Wiederverwendung (re-use) von Gegenständen (zum Beispiel verschenken, spenden, tauschen, upcyceln)
  • Das Projekt "Klima&Klamotten" von LizzyNet gGmbH und FEMNET e. V. bietet Jugendlichen, die Spaß an Mode haben und gleichzeitig das Klima schützen wollen, die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und neue Ansätze auszuprobieren. In Jugendredaktionen entwickeln sie communityorientierte Werbe- und Infokampagnen zu klimafreundlichem Modekonsum und erproben, welche medialen Mittel und Wege in ihrer Zielgruppe die größte Wirksamkeit erreichen. 

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HintergrundGrundschuleSekundarstufe
10.02.2022

Secondhand ist nicht nur eine preiswerte Alternative. Viele Menschen verbinden damit auch einen nachhaltigen Lebensstil. Welchen Unterschied macht es für das Klima und die Umwelt, wenn wir gebraucht statt neu kaufen?

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ArbeitsmaterialSekundarstufe
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Mithilfe der Materialien recherchieren die Schüler*innen Kriterien guter und schlechter Secondhand-Angebote. Zudem entwickeln sie eigene Produktangebote, die Bedenken gegenüber dem Kauf gebrauchter Produkte auflösen sollen.

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Zielgruppe