Veröffentlicht auf Umwelt im Unterricht: Materialien und Service für Lehrkräfte – BMUV-Bildungsservice (http://www.umwelt-im-unterricht.de)

03.11.2022 | Unterrichtsvorschlag

Was kennzeichnet nachhaltige Events? (Variante für Fortgeschrittene)

Sekundarstufe

Die Schüler*innen entwickeln selbstständig einen Projektstrukturplan für ein nachhaltiges Event. Dafür analysieren sie die Auswirkungen einer Veranstaltung auf die Umwelt, das Klima und die Menschen vor Ort und erörtern geeignete Schutzmaßnahmen.

Überblick über den Unterrichtsverlauf

  • Einstieg: Die Schüler*innen erarbeiten anhand einer Bilderserie die Besonderheiten eines Mega-Events und dessen Auswirkungen auf die Umwelt, das Klima und soziale Aspekte. 
  • Arbeitsphase: Im Rahmen eines Rollenspiels entwickeln die Schüler*innen einen Projektstrukturplan für ein nachhaltiges Event. 
  • Abschluss: Die Schüler*innen stellen ihre Ergebnisse vor und bewerten die verschiedenen Maßnahmen.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler*innen …

  • lernen Grundlagen der Planung und Durchführung von Großveranstaltungen kennen und arbeiten umwelt- und sozialrelevante Aspekte von Großveranstaltungen heraus, 
  • vertiefen ihre Urteils- und Argumentationskompetenz, indem sie die Auswirkungen unterschiedlicher Planungsansätze bewerten,  
  • schulen ihre Methodenkompetenz durch die fragengleitete Auswertung verschiedener Materialien,
  • erweitern ihre Sozialkompetenz durch die Arbeit in Gruppen und die Präsentation eigener Ergebnisse,
  • schulen ihre Handlungskompetenz durch die Erarbeitung handlungsorientierter Strategien für eigene Planungen.

Umsetzung

Die Leitfrage der Unterrichtseinheit lautet: 

  • Worauf muss geachtet werden, um eine nachhaltige Großveranstaltung zu planen und durchzuführen? 

Einstieg

Zu Beginn der Unterrichtseinheit notiert die Lehrkraft den Begriff "Mega-Event" an der Tafel/dem Smartboard. Zusätzlich präsentiert sie die ersten fünf Motive der Bilderserie "Herausforderungen großer Veranstaltungen", die die Größe von Events veranschaulichen.

Die Lehrkraft fordert die Schüler*innen auf, in Partnerarbeit zu beschreiben, was sie mit dem Begriff "Mega-Event" assoziieren. Hierbei können sich die Schüler*innen auch über persönliche Erfahrungen austauschen. Zur Unterstützung nennt die Lehrkraft folgende Aufgabenstellungen: 

  • Beschreibt, welche Merkmale ein Mega-Event ausmachen und nennt Beispiele. 
  • Beschreibt, was bereitgestellt und organisiert werden muss, damit ein Mega-Event reibungslos ablaufen kann. 

Anschließend sammeln die Schüler*innen im Plenum ihre Ideen in Form einer Clustermap an der Tafel/dem Smartboard. 

Als Nächstes erhalten die Schüler*innen den Auftrag, zu erklären, welche Auswirkungen ein Mega-Event auf die Umwelt, das Klima und die Menschen vor Ort haben kann. Zur Unterstützung zeigt die Lehrkraft die restlichen Motive der Bilderserie.

Die Ergebnisse werden in der Clustermap vom Anfang notiert. Dabei sollten beispielsweise folgende Merkmale genannt werden:

  • große Zahl von Besucher*innen,
  • teilweise weite An- und Abreisewege der Besucher*innen,
  • großes Verkehrsaufkommen am Veranstaltungsort,
  • Veranstaltungsort mit entsprechendem Fassungsvermögen (zum Beispiel Stadion),
  • Lärmbelastung durch die Veranstaltung selbst (zum Beispiel bei Konzerten) sowie durch Verkehr und große Menschenmengen,
  • Verpflegung, sanitäre Anlagen und gegebenenfalls Unterkunft für viele Gäste,
  • hoher Stromverbrauch durch technische Anlagen, 
  • hohes Müllaufkommen,
  • hoher Wasserverbrauch,
  • großes öffentliches Interesse (zum Beispiel Übertragung im Fernsehen und Radio),
  • durch Fernsehübertragung und sogenanntes Public Viewing gegebenenfalls Auswirkungen auch andernorts.

Arbeitsphase

Im Folgenden führen die Schüler*innen ein Rollenspiel durch: Sie versetzen sich in die Rolle von Eventmanager*innen, die engagiert werden, um ein nachhaltiges Event zu organisieren. 

Die Schüler*innen erhalten den Auftrag, in Gruppen (mindestens sieben Schüler*innen) eine fiktive nachhaltige Veranstaltung zu planen. Zur Unterstützung erhalten sie das Arbeitsblatt aus den Materialien (Link).

Zunächst teilen die Schüler*innen innerhalb der Gruppen die Arbeitsbereiche "Bauen", "Verkehr", "Catering und Merchandise", "Wasser", "Abfall", "Energie und Klimaschutz" sowie "Soziales und Ökonomie" auf.

Als Nächstes erörtern sie im Rahmen einer Internetrecherche im Internetportal "Green Champions 2.0", welche Möglichkeiten zur nachhaltigen Organisation einer Veranstaltung es in den jeweiligen Bereichen gibt. Die Schüler*innen notieren ihre Ergebnisse in strukturierter Form (Hinweise finden sich in den Materialien).

Danach tragen die Schüler*innen ihre Ergebnisse innerhalb der Gruppe zusammen und erstellen gemeinsam einen Projektstrukturplan in Form eines Plakats. Dieser bietet einen Überblick über alle Arbeitsbereiche und die dazugehörigen Maßnahmenpakete (ein Beispiel findet sich in den Materialien).

Abschluss

Die Lehrkraft bittet die Schüler*innen, ihre Pläne im Plenum vorzustellen. 

Gemeinsam werden die verschiedenen Pläne anhand folgender Aufgaben besprochen:
•    Beurteilt, welche Maßnahmen am nachhaltigsten sind.
•    Beurteilt den Aufwand und die Kosten für die Veranstalter. 
•    Erörtert, wie die Veranstaltung durch die Maßnahmen beeinflusst wird und wie die Gäste darauf reagieren könnten.

Die Ergebnisse der Diskussion werden in Form einer Tabelle aufgeschrieben (eine entsprechende Vorlage befindet sich in den Materialien). 

Zum Abschluss bittet die Lehrkraft die Schüler*innen, die Maßnahmen für die Planung und Durchführung einer nachhaltigen Großveranstaltung zu bewerten und die aus ihrer Sicht geeignetsten auszuwählen. Zudem entwickeln die Schüler*innen Ideen, um Gäste und Veranstalter zu überzeugen, sich nachhaltig zu verhalten. 

Erweiterung

  • Die Schüler*innen erhalten den Auftrag, ein Nachhaltigkeitskonzept einer realen Großveranstaltung zu bewerten. Zu einigen Veranstaltungen werden solche Konzepte im Internet veröffentlicht.
  • Ein*e Eventmanager*in wird eingeladen, um über die Planung eines Events zu referieren.
  • Falls sich die Möglichkeit ergibt, können die Schüler*innen anschließend ein eigenes Event/Schul- oder Sportfest möglichst nachhaltig organisieren beziehungsweise bei der Organisation mitwirken.

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HintergrundArbeitsmaterialBilderserie

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