05.10.2018 | Unterrichtsvorschlag

Lebensräume: Was brauchen wildlebende Tiere?

Grundschule

Die Schüler/-innen vergleichen ihre Vorstellungen von Wildnis mit den Merkmalen der meist dicht besiedelten Landschaft in Deutschland. Anhand kurzer Porträts von Tierarten, die fast nur noch in großen Schutzgebieten vorkommen, erarbeiten sie zentrale Ansprüche von wild lebenden Arten an ihren Lebensraum. Zum Abschluss formulieren sie Argumente, warum Schutzgebiete für den Artenschutz wichtig sind.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler/-innen...

  • erarbeiten ausgewählte Grundlagen zu den Begriffen Wildnis und Schutzgebiet,
  • lernen am Beispiel ausgewählter, bedrohter Tierarten Grundlagen der Lebensraumansprüche von Wildtieren kennen,
  • setzen sich mit grundlegenden Fragen des Umwelt- und Naturschutzes am Beispiel von Schutzgebieten auseinander,
  • schulen ihre Argumentations- und Urteilskompetenz durch die vergleichende Bewertung von Lebensräumen,
  • festigen ihre Präsentationskompetenz durch die Erarbeitung/das Vorstellen eigener Ergebnisse.

Umsetzung

Einstieg

Die Leitfrage für die Unterrichtseinheit lautet: Warum sind Schutzgebiete für manche Tierarten besonders wichtig?

Zum Einstieg fordert die Lehrkraft die Schüler/-innen auf, zu beschreiben, was sie sich unter "Wildnis" vorstellen (Brainstorming). Die Ergebnisse werden für alle sichtbar in Stichworten unter der Überschrift "Wildnis" gesammelt, zum Beispiel an Whiteboard, Pinnwand oder Tafel.

Im nächsten Schritt werden die Schüler/-innen aufgefordert, diese Vorstellungen mit der eigenen Umgebung zu vergleichen. Die Beiträge werden ebenfalls gesammelt und neben die Ergebnisse zum Begriff "Wildnis" gestellt, Überschrift: "So sieht die Landschaft bei uns aus". 

Die Beiträge zu "Wildnis" und "So sieht es bei uns aus" werden verglichen. Die zentralen Ergebnisse werden als jeweils ein Satz für alle sichtbar festgehalten:

  • Wildnis ist von Menschen unberührt.
  • "Bei uns (in Deutschland)" gestaltet der Mensch die Landschaft sehr stark.

Die Lehrkraft informiert die Schüler/-innen darüber, dass es in Deutschland viele Schutzgebiete gibt, in denen die Einflüsse des Menschen eingeschränkt sind, um die Natur zu schützen – und dass es sogar Wildnisgebiete gibt, in denen die Natur sich selbst überlassen bleibt.

Arbeitsphase

Die Lehrkraft stellt die Leitfrage für den weiteren Verlauf vor: Warum sind Schutzgebiete für manche Tierarten besonders wichtig?

Die Schüler/-innen bearbeiten Arbeitsblätter mit kurzen Porträts von Tierarten, die fast ausschließlich in großen Schutzgebieten wie den Nationalparks oder Biosphärenreservaten vorkommen und die besonders auf möglichst naturnahe Landschaften angewiesen sind.

Die Materialien enthalten folgende Artenporträts, in denen die Ansprüche der Arten an ihren Lebensraum im Mittelpunkt stehen:

  • Seeadler (unter anderem Nationalpark Unteres Odertal) 
  • Luchs (unter anderem Nationalpark Harz)
  • Murmeltier (unter anderem Nationalpark Berchtesgaden)

Die Schüler/-innen erarbeiten mithilfe der Arbeitsblätter zentrale Bedürfnisse dieser Arten an ihren Lebensraum.

Abschluss

Die Schüler/-innen stellen ihre Ergebnisse vor und diskutieren diese im Plenum. Dabei sollte folgende Frage thematisiert werden:

Würden die Arten Seeadler, Luchs und Murmeltier auch in einem dicht besiedelten Gebiet einen geeigneten Lebensraum finden? (Nein, denn wegen der Aktivitäten der Menschen würden sie vermutlich gestört werden, keinen geeigneten Unterschlupf finden und nicht genügend Nahrung.)

Zum Abschluss formulieren die Schüler/-innen Argumente, warum Schutzgebiete für den Artenschutz wichtig sind.

Erweiterung

  • Szenario: Was wäre, wenn die Natur sich selbst überlassen wird? Die Schüler/-innen fertigen Bilder/Collagen an oder schreiben eine Geschichte aus der Sicht eines Tieres.
  • Die Schüler/-innen bearbeiten Kartenmaterial, das ihnen bekannte Gebiete zeigt wie das Umland des eigenen Wohnortes, und markieren darin, wie die Landschaft durch den Menschen gestaltet wird. Als Arbeitsmaterial eignen sich zum Beispiel  Ausdrucke von Google Maps, Bing Maps oder OpenStreetMap.

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