01.11.2018 | Unterrichtsvorschlag

Wir entwickeln eine nachhaltige Geschäftsidee

Grundschule

Ausgehend von Beispielen bestehender Schülerfirmen entwickeln die Schüler/-innen Ideen, was an ihre Schulemöglich wären. In Gruppen erarbeiten die Schüler/-innen, was die  Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden sein könnten und was eine Schülerfirma ihnen anbieten könnte.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler/-innen …

  • erkunden am Beispiel von Schülerfirmen Unternehmen und Berufe,
  • reflektieren ihr eigenes Konsumverhalten am Beispiel des Schulalltags,
  • setzen sich für eine bessere Qualität der Umwelt und eine nachhaltige Entwicklung ein,
  • schulen ihre Argumentations-, Präsentations- und Urteilskompetenz in einer Ergebnispräsentation,
  • festigen ihre Urteils- und Argumentationskompetenz durch eine erste Bewertung möglicher Handlungsoptionen.

Umsetzung

Einstieg

Die Leitfragen für die Unterrichtseinheit lauten: Was könnte eine nachhaltige Firma an unserer Schule anbieten? Was ist das Besondere an einer nachhaltigen Schülerfirma? Grundlegende Kenntnisse zum Begriff der Nachhaltigkeit und nachhaltigen Produkten werden vorausgesetzt. Hinweise zu geeigneten Materialien, die diese vermitteln, finden sich in den Erweiterungsvorschlägen.

Zum Einstieg stellt die Lehrkraft Geschäftsideen bestehender nachhaltiger Schülerfirmen vor. Dazu kann eine Auswahl von Firmenporträts der NaSch-Community verwendet werden. Dort finden sich einige Beispiele für Schülerfirmen, in denen Schüler/-innen jüngerer Altersstufen mitwirken (Klassen 5-6), neben zahlreichen weiteren Beispielen. 

Es empfiehlt sich, je nach gewünschtem Schwerpunkt zwei oder drei Beispiele auszuwählen, die sich gut in Bezug zu den Bedingungen an der eigenen Schule setzen lassen. Für die Grundschule eignen sich insbesondere Laden- oder Kioskprojekte. 

Die Beispiele können zum Beispiel ausgedruckt verteilt werden. Die Schüler/-innen lesen diese und tauschen sich kurz in Zweier-Teams darüber aus.

Die Lehrkraft stellt die Leitfragen für die Unterrichtseinheit vor. Sie fordert die Schüler/-innen auf, zunächst erste Ideen auf Grundlage der Beispiel-Porträts zu sammeln. Die Beiträge werden in Form von "Steckbriefen" für alle sichtbar notiert. Zu den Beispielen werden folgende Fragen möglichst kurz beantwortet:

  • Wie heißt die Schülerfirma?
  • Was bietet die Firma an?
  • Wer sind die Kunden/Kundinnen?
  • Warum kann man die Firma als "nachhaltig" bezeichnen? 

Je nach Vorwissen werden gegebenenfalls Begriffe geklärt. 

Arbeitsphase

Die Lehrkraft stellt die Aufträge für die Arbeitsphase vor. Die Schüler/-innen erhalten die Aufgabe, zu überlegen, welche Produkte eine Schülerfirma an der eigenen Schule anbieten könnte.

Als Hilfsmittel erhalten die Gruppen Arbeitsblätter mit Fragebögen und Vorlagen. Die Fragen zielen darauf, die Bedürfnisse von verschiedenen Gruppen im Umfeld der Schule zu untersuchen, vor allem die der Schüler/-innen und gegebenenfalls der Lehrkräfte. Denn diese sind in der Regel die wichtigsten Kunden/Kundinnen.  

Die Vorlagen unterstützen die Schüler/-innen, ihre Ideen für Angebote von Schülern/Schülerinnen zu beschreiben.

Die Schüler/-innen gehen in folgenden Schritten vor:

  • Ideenfindung: Die Schüler/-innen überlegen, was eine Firma anbieten könnte. Sie überlegen aus verschiedenen Perspektiven, was zum Beispiel im Alltag im Schulleben fehlt oder verbesserungsbedürftig ist. Dazu können sie die Beispiele nutzen, ihre eigenen Bedürfnisse formulieren oder gegebenenfalls Mitschüler/-innen befragen.
  • Kurzbeschreibung eines Angebots beziehungsweise eines Produkts.
  • Begründung, warum das Angebot zu den Bedürfnissen an der Schule passt.

Abschluss

Die Gruppen stellen mithilfe der Fragebögen ihre Ergebnisse vor. Dies kann in Form eines "Marktplatzes" geschehen. Die Lehrkraft stimmt die Schüler/-innen dabei auf das Szenario ein, um einen lebendigen und flüssigen Ablauf zu fördern:

  • Stellt euch einen Marktplatz vor. So wie die Menschen auf einem Marktplatz entscheiden sich Kundinnen und Kunden oft ganz schnell zwischen einer Auswahl von verschiedenen Angeboten.
  • Auf einem Marktplatz ist es für euch als Anbieter nützlich, wenn ihr kurz und verständlich sagen könnt, warum sich die Menschen für euer Angebot entscheiden sollen.
  • Euer Ziel ist, dass die Menschen sich angesprochen fühlen und denken: Ja, das Angebot finde ich gut, das nehme ich.

Die Gruppen erhalten drei bis fünf Minuten Zeit, um ihre Idee vorzustellen. Die anderen Schüler/-innen stimmen anschließend jeweils per Handzeichen ab:

  • Das Angebot finde ich gut, das würde ich annehmen.
  • Das Angebot brauche ich nicht/finde ich nicht gut.
  • Unentschlossen/weiß nicht. 

Zum Abschluss werden die Ergebnisse diskutiert. Die Schüler/-innen begründen, warum sie sich jeweils für eine Bewertung entschieden haben.

Erweiterung

  • Der Unterrichtsvorschlag kann als Auftakt für die Planung einer Schülerfirma genutzt werden. An Grundschulen bieten sich vor allem Laden- oder Kioskprojekte an. Entsprechende Materialien und Praxistipps, die sich auch für jüngere Altersgruppen eignen, finden sich zum Beispiel bei Fairtrade-Schools
  • Vertiefend können bestimmte Produkte unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit bewertet und gegebenenfalls verschiedene Varianten miteinander verglichen werden. Geeignete Beispiele sind Schulverpflegung und Snacks am Schulkiosk oder Schreibwaren und Schulhefte. Materialien zu bestimmten Produkten wie Lebensmitteln, Papier oder Textilien finden sich auf der Themenseite Konsum.
  • Um Grundlagen zu nachhaltigen Produkten sowie Grundbegriffe und Werkzeuge zur Bewertung von Produkten unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zu vermitteln, bietet sich das Thema der Woche Ecodesign an.
Hintergrund
01.11.2018

Sie produzieren faire Bio-Textilien oder gesunde Pausensnacks, vermarkten Nüsse aus Kenia oder machen alte Fahrräder wieder flott – das Spektrum der Produkte und Dienstleistungen, die von Schülern/Schülerinnen geführte Unternehmen anbieten, ist groß. Wie können Schülerfirmen dazu beitragen, nachhaltiges Denken und Handeln zu vermitteln? 

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ArbeitsmaterialGrundschule
01.11.2018

Die Materialien enthalten Fragebögen und Vorlagen für eine Gruppenarbeit. Sie unterstützen dabei, Ideen für das Angebot einer Schülerfirma zu entwickeln.

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Zielgruppe