15.12.2022 | Unterrichtsvorschlag

Mode – um jeden Preis? (Basisvariante)

Grundschule

Die Schüler*innen erfahren, woher ihre Kleidung stammt. Anhand von Bildmaterialien erarbeiten sie, mit welchen sozialen und ökologischen Problemen die Herstellung verbunden ist. Mit Unterstützung der Lehrkraft entwickeln die Schüler*innen Lösungsansätze dafür.

Überblick über den Unterrichtsverlauf

  • Einstieg: Die Schüler*innen tauschen sich in Partnerarbeit über die Herkunft ihrer Kleidung aus. 
  • Arbeitsphase: Die Schüler*innen erarbeiten durch die Anordnung von Bildmaterialien die ökologischen und sozialen Missstände der textilen Kette.
  • Abschluss: Die Schüler*innen verknüpfen mit Unterstützung der Lehrkraft die drängendsten Probleme der Textilherstellung mit vorgegebenen Lösungsansätzen. 

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler*innen …

  • lernen grundlegende Auswirkungen der Herstellung von Textilien auf die Umwelt und die in der Textilbranche arbeitenden Menschen kennen,
  • erweitern ihre Methodenkompetenz durch die Arbeit mit Bildmaterialien,
  • schulen ihre Argumentations- und Kommunikationskompetenz durch die Arbeit in Gruppen und Diskussionen im Plenum, 
  • fördern ihre Handlungskompetenz, indem sie Lösungsansätze für nachhaltige Kleidung kennenlernen. 

Umsetzung

Die Leitfragen der Unterrichtseinheit lauten: 

  • Unter welchen Bedingungen wird Kleidung hergestellt?
  • Wie kann man die Bedingungen der Herstellung von Kleidung verbessern?

Einstieg

Im Vorfeld der Unterrichtseinheit bittet die Lehrkraft die Schüler*innen, ein Kleidungsstück mit lesbarem Etikett mitzubringen, zum Beispiel ein T-Shirt.

Zu Beginn der Unterrichtseinheit stellt die Lehrkraft die Impulsfrage "Woher stammt unsere Kleidung?" und notiert diese an der Tafel/dem Smartboard. Sie fordert die Schüler*innen auf, in Partnerarbeit die Etiketten der mitgebrachten Kleidung zu untersuchen und herauszufinden, wo diese hergestellt wurde. 

Die Ergebnisse werden im Plenum besprochen. Die auf den Etiketten genannten Länder werden gemeinsam auf einer Weltkarte an der Tafel/dem Smartboard markiert (eine entsprechende Weltkarte befindet sich in den Materialien).

Im Anschluss stellt die Lehrkraft die Frage zur Diskussion, warum die Kleidung in bestimmten Ländern produziert wird, und nicht dort, wo sie auch getragen wird. Gemeinsam besprechen die Schüler*innen diese Frage. Die Ideen werden von der Lehrkraft in Form einer Liste an der Tafel/dem Smartboard notiert.

Arbeitsphase

Im Folgenden erarbeiten die Schüler*innen in Gruppenarbeit die einzelnen Stationen der Herstellung eines T-Shirts, vom Baumwollanbau bis zum fertigen Produkt. Hierfür verteilt die Lehrkraft die Arbeitsblätter aus den Materialien. Diese umfassen verschiedene Bilder und kurze Texte beziehungsweise Schlagwörter über den Herstellungsprozess und die damit verbundenen ökologischen und sozialen Probleme.

Die Gruppen erhalten den Auftrag, die Bilder auszuschneiden und in die richtige Reihenfolge zu bringen. Sie markieren mit einer Farbe, welche Aspekte ihnen problematisch vorkommen. Zudem wählt jede Gruppe das aus ihrer Sicht drängendste Problem aus.

Anschließend werden die Arbeitsgruppen aufgefordert, ihre Ergebnisse im Plenum vorzustellen. Die Lehrkraft notiert diese an der Tafel/dem Smartboard.

Abschluss

Die Schüler*innen entwickeln mit Unterstützung der Lehrkraft Lösungsansätze für die benannten Probleme. Dafür notiert die Lehrkraft zunächst entsprechende Schlagwörter an der Tafel (zum Beispiel "mehr Sicherheit bei der Arbeit", "höhere Löhne", "Bio-Anbau", "pflanzliche Farben"). Die Schüler*innen erhalten den Auftrag, die Probleme mit den richtigen Lösungsansätzen zu verknüpfen. 

Abschließend überlegen die Schüler*innen mit Unterstützung der Lehrkraft, welche weiteren Möglichkeiten es gibt, um Kleidung möglichst lange zu nutzen, um die Auswirkungen der Herstellung neuer Kleidung zu vermeiden. Ideen sind zum Beispiel:

  • weniger Kleidung kaufen,
  • Kleidung länger nutzen,
  • Kleidung reparieren statt direkt Ersatz zu kaufen,
  • Kleidung gebraucht kaufen oder tauschen.

Erweiterung

  • Die Schüler*innen verfassen im Plenum einen Brief an einen Hersteller beziehungsweise eine Modefirma, in dem sie ihre Verbesserungsvorschläge beschreiben. Wenn möglich, werden die Briefe tatsächlich verschickt oder abschließend ein gemeinsamer Brief verfasst.
  • Die Schüler*innen organisieren eine Kleidertauschaktion in der Schule.
  • Die Schüler*innen setzen sich intensiver mit dem fairen Handel auseinander und entwickeln einen Slogan für ein T-Shirt aus fair gehandelter Baumwolle. Unterstützend kann dafür das Lehrmaterial von Fairtrade-Schools eingesetzt werden (Unterrichtseinheit "Baumwolle und Textilien").

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Zielgruppe