Berufe für eine nachhaltige Gesellschaft (Kurzfassung)
(Der nachfolgende Text ist eine Kurzfassung des Hintergrundtextes Berufe für eine nachhaltige Gesellschaft)
Alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft müssen einen Beitrag leisten, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten. Unter anderem werden dafür auch qualifizierte Arbeitskräfte benötigt. Angesichts der Diskussion über Themen wie Klimaschutz wächst auch das Interesse an Berufen, die eng mit Natur und Umwelt verbunden sind.
Welche Jobs sind besonders wichtig für die nachhaltige Gesellschaft?
Für die Orientierung auf dem Arbeitsmarkt ist es wichtig, verschiedene Begriffe zu kennen. Denn teilweise stecken unterschiedliche Vorstellungen hinter Begriffen wie "grüne Berufe", "Umweltberufe" oder "nachhaltige Jobs":
- Beispielsweise bezeichnen deutschsprachige Fachmedien häufig nur Ausbildungsberufe in der Landwirtschaft als "grüne Berufe". Hier steht jedoch nicht der Umwelt- und Naturschutz im Vordergrund.
- Bei den "Berufen im Umwelt- und Naturschutz" der Bundesagentur für Arbeit ist der Zusammenhang mit Umwelt- und Naturschutz sehr direkt und meist offensichtlich (zum Beispiel Techniker*in für Umwelttechnik).
- Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) zählt auch die Berufe zu den "Green Jobs", die generell Arbeit mit Umweltschutz verbinden. Das sind beispielsweise Berufe, bei denen im Rahmen der Arbeit erneuerbare Energien verwendet oder sparsam mit Ressourcen und Energie umgegangen wird. Diese Definition umfasst somit weitaus mehr "grüne" Berufe und Karrieren als etwa die Liste der typischen "Umweltberufe", welche die Arbeitsagentur nennt.
In welchen Branchen gibt es "grüne" Jobs?
Berufe, bei denen der Umweltschutz und die nachhaltige Entwicklung eine wichtige Rolle spielen, finden sich insbesondere in der sogenannten Umweltwirtschaft. Die Bandbreite reicht von Abfallwirtschaft und Recycling über Gewässerschutz und Abwasserbehandlung, Luftreinhaltung, Lärmminderung, erneuerbare Energien, umweltfreundliche Produkte bis hin zu Klimaschutz.
Folgt man der Definition der ILO, sind "grüne" Jobs aber auch außerhalb der Umweltwirtschaft zu finden. Dazu zählt zum Beispiel auch, wenn sich Mechatroniker*innen mit Elektrofahrzeugen beschäftigen, wenn sich Maurer*innen um die richtige Wärmedämmung kümmern oder sich Handelsvertreter*innen auf nachhaltige Produkte spezialisieren.
Berufe und Arbeitsmarkt im Wandel
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Menschen, die für den Umweltschutz arbeiten, stetig gestiegen. Fachleute gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt.
Ebenso verändern sich Arbeitsinhalte und damit auch die Kompetenzen, über die Arbeitnehmer*innen verfügen sollten. Hierzu zählen die "green skills", also "grüne Kompetenzen". Dazu gehören unter anderem:
- die Bereitschaft, sich mit nachhaltiger Entwicklung lernend auseinanderzusetzen,
- die Kompetenz, ökonomische, ökologische und soziale Ziele zusammenzuführen,
- Innovationskompetenz, um auf Herausforderungen reagieren zu können.
Mehr Informationen über "grüne Kompetenzen" finden sich im Thema der Woche Berufliche Bildung: Jeder Job ist "grün" (Umwelt im Unterricht).
Wie "grün" ist ein bestimmtes Unternehmen?
Ob und wie sich ein Unternehmen für Nachhaltigkeit engagiert, lässt sich oft daran erkennen, ob es Umweltschutz systematisch im Arbeitsalltag und in allen Arbeitsbereichen verankert.
Zudem gibt es in vielen Unternehmen eine Selbstverpflichtung zu einer verantwortlichen Unternehmensführung. Die Unternehmen übernehmen also Verantwortung für die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf die Gesellschaft und berücksichtigen bei ihrer Arbeit allgemeine Interessen wie Umweltschutz, Gesundheit, Respekt und Integration. Sehr oft wird dafür der englischsprachige Ausdruck Corporate Social Responsibility (CSR) verwendet.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Siegeln, Verbänden und anderen Kennzeichnungen für Unternehmen, die für bestimmte Merkmale in Bezug auf Umweltschutz oder Nachhaltigkeit stehen. Beispiele sind etwa ökologische Anbauverbände wie "Bioland" oder der branchenübergreifende Verband nachhaltiger Unternehmen "dasselbe in grün".
Was sind die wichtigsten Wege in "grüne" Jobs?
Wer sich beruflich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen will, kann sich gezielt um einen Job in einem entsprechenden Unternehmen bemühen. Anhaltspunkte sind vor allem die Produkte beziehungsweise Dienstleistungen eines Unternehmens sowie die oben angesprochenen Merkmale.
Wer eine spezielle Ausbildung für eine Tätigkeit im Berufsfeld Umwelt- und Naturschutz absolvieren möchte, findet eine Übersicht über rund fünfzig Berufe über die Bundesagentur für Arbeit. Informationen bieten auch die Portale machgruen.de und green-up-your-future.de.
Einige Unternehmen schreiben Stellen auch gezielt bei speziellen Jobbörsen aus, zum Beispiel greenjobs.de, nachhaltigejobs.de oder jobverde.de.
Weitere Informationen
Eine detaillierte Ausführung dieses Textes und weiterführende Informationen finden sich im Hintergrundtext Berufe für eine nachhaltige Gesellschaft.
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Umwelt im Unterricht unterstützt die Erstellung von Bildungsmaterialien unter offenen Lizenzen im Sinne der UNESCO.
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- Wer arbeitet für die Umwelt? (Variante für Fortgeschrittene) - GS (PDF - 149 KB)
- Wer arbeitet für die Umwelt? (Basisvariante) - GS (PDF - 150 KB)
- Umwelt- und Klimaschutz zum Beruf machen (Variante für Fortgeschrittene) - SK (PDF - 156 KB)
- Umwelt- und Klimaschutz zum Beruf machen (Basisvariante) - SK (PDF - 154 KB)