04.05.2017 | Unterrichtsvorschlag

Eigenanbau: Gemüse lokal und saisonal

Keimlinge in zwei aufgeschnittenen Cola-Flaschen, die auf einem Tisch stehen.
Sekundarstufe

In den Städten von heute wird gegärtnert – ökologisch und gemeinschaftlich. Die Klasse steigt mit einer Bildbetrachtung in das Thema "Urban Gardening" ein. Was sind die Vorteile einer lokalen und saisonalen Versorgung? Die Schülerinnen und Schüler entwerfen eigene Urban-Gardening-Projekte. Außerdem können sie mit Hilfe einer Anleitung selbst Kräutergärten anlegen – für drinnen und draußen.

Ziele und Kompetenzen

Die Schüler/-innen ...

  • lernen Grundlagen des "Urban Gardening" kennen,
  • erarbeiten mögliche Vor- und Nachteile des Gärtnerns in der Stadt für den Menschen sowie für Umwelt und Klima,
  • erhalten Informationen zur Umsetzung von "Urban Gardening" beziehungsweise zu Urban-Gardening-Projekten, 
  • erkennen und analysieren neue Perspektiven für den Anbau von Lebensmitteln,
  • entwickeln eigene Ideen zum Gärtnern in der Stadt,
  • entwickeln ihre Sozialkompetenz durch gemeinsames Planen und Handeln.

Zum Einstieg informiert die Lehrkraft darüber, dass in vielen Städten Gemeinschaftsgärten entstehen und teilweise auf öffentlichen Flächen Obst und Gemüse angebaut wird. Zumeist wird in diesem Zusammenhang der Begriff "Urban Gardening" verwendet. In diesem Kontext werden auch die Begriffe "Urban Farming" oder "Essbare Stadt" genannt.

Anhand von Bildmotiven wird herausgearbeitet, welche Besonderheiten "Urban Gardening" kennzeichnen. Als Leitfrage bietet sich an: "Was sollen Beete und Felder in der Stadt?" Die Bildergalerie zeigt Beispiele von Urban-Gardening-Projekten und stellt sie Motiven aus der klassischen Landwirtschaft gegenüber.

Als Einstieg eignet sich auch das Video "Nomadisch grün: Der Prinzessinnengarten in Berlin-Kreuzberg" (drittes Video) von der Stiftungsgemeinschaft Anstiftung und Ertomis.

Die Lehrkraft kann unterstützend Fragen stellen und wichtige Begriffe ergänzen. Hierzu bietet der Hintergrundtext umfassende Informationen. Folgende Fragen bieten sich an:

  • Welche Vorteile hat das Gärtnern in der Stadt für den Menschen? Und welche Nachteile?
  • Welche Vorteile bringt Urban Gardening für Umwelt und Klima? Gibt es auch Nachteile?
  • Was hat Urban Gardening mit regionaler beziehungsweise lokaler Ernährung zu tun?
  • Was hat das Gärtnern in der Stadt mit saisonaler Ernährung zu tun?

Anschließend entwickeln die Schülerinnen und Schüler in Gruppen einen Plan für ein Urban Gardening-Projekt auf dem Schulgelände beziehungsweise im/am Schulgebäude. Dafür zeichnen sie einen Lageplan und markieren Standorte für Beete und Anbaumethoden (Kübel, Hochbeete, Wandgarten). Sie entwickeln außerdem einen Plan für die Umsetzung und Pflege des Gartens: 

  1. Wer muss gefragt werden, ob man überhaupt Gärtnern darf? Welche Hindernisse könnte es noch geben? 
  2. Wie kann man die Pflege langfristig organisieren – zum Beispiel in den Ferien? 
  3. Wie könnte die Arbeit (auch) Spaß machen (zum Beispiel ein Gartenfest)?

Für das Projekt sind möglicherweise zusätzliche Recherchen möglich. Diese können auch als Differenzierung genutzt werden.

  • Die Seite Ökolandbau.de hat Informationen zu verschiedenen Pflanzen, die sich zum Anbau eignen, abhängig von der Tiefe des Erdreiches. Auch die Stiftung Anstiftung hat verschiedene Praxistipps zusammengestellt. Die Lehrkraft kann einzelne Informationen ausdrucken und verteilen.
  • Eine "Anleitung für einen Kräutergarten" auf Umwelt im Unterricht bietet Informationen zu den benötigten Materialien zum Selbstpflanzen, zu geeigneten Kräutersorten und zur späteren Pflege der Gärten. Falls ein Internetzugang vorhanden ist, recherchieren die Gruppen weitere Beispiele für den Anbau von Nutzpflanzen. Dafür können sie auch gezielt nach Urban-Gardening-Projekten suchen.
  • Die Schülerinnen und Schüler recherchieren im Netz, welche Pflanzen sich anbieten und wie diese angepflanzt und geerntet werden.

Zum Abschluss stellen die Gruppen ihre Urban-Gardening-Projekte vor und begründen ihre Pläne. Die Klasse bespricht und bewertet die unterschiedlichen Ideen. Für die Diskussion können folgende Fragen hilfreich sein:

  • Wie realistisch ist das Projekt? Kann es einfach umgesetzt werden?
  • Würde das Projekt das Miteinander in der Klasse beziehungsweise an der Schule verändern? Wenn ja, wie?
  • Lässt sich das Projekt/die Projektidee auch auf andere Gelände in der Stadt übertragen? Wen müsste man um Erlaubnis fragen?
  • Welche Rolle könnte solch ein Projekt für das Miteinander in einer Nachbarschaft/in einem Viertel spielen?

Erweiterung

  • Die Schülerinnen und Schüler setzen sich intensiver mit den verschiedenen Funktionen von Stadtgrün auseinander. Dafür bietet sich der Unterrichtsvorschlag "Visionen für Städte" an. Durch die Arbeit mit Karten entwerfen die Schülerinnen und Schüler grüne Städte der Zukunft. 
  • Falls es keinen Schulgarten gibt, kann die Klasse solch ein Projekt an der Schule anstoßen und dafür Ideen und Vorschläge liefern. Ebenso können die Schüler/-innen mit Hilfe des bereits genannten Materials Kräutergärten in Obstkisten oder Milchkartons anlegen. Es bietet Informationen zu den benötigten Materialien, zu geeigneten Kräutersorten, eine genaue Handlungsanleitung sowie Hinweise zur späteren Pflege der Gärten. Die Schülerinnen und Schüler können das Wachstum ihrer Gärten erforschen und dokumentieren. Auch dazu bietet das Material Ideen.
  • Starthilfe für kreative Aktionen und eigene Projekte im Stadtraum bietet die "Freiraumfibel", entwickelt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Sie informiert über rechtliche Bedingungen und nennt Beispiele für Projekte – vom Anlegen von urbanen Gärten über Skateparks und Abenteuerspielplätze bis hin zu Events. Die Fibel enthält viele praktische Tipps und Checklisten.
  • Die Klasse kann eine Gärtnerei oder auch eine Baumschule besuchen. Ebenso ist der Besuch eines bestimmten Urban-Gardening-Projektes möglich. Manche dieser Projekte engagieren sich in der Umweltbildung und bieten zum Beispiel Führungen an.

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