25.05.2020 | Unterrichtsvorschlag

Fit für den Klimawandel? Ideen für unsere Stadt

Grundschule

Wegen des Klimawandels wird es in Deutschland in Zukunft häufiger extremes Wetter wie Hitzewellen, Dürre oder Starkregen geben. Die Schüler/-innen beschäftigen sich mit den Auswirkungen dieser Entwicklung, lernen Möglichkeiten der Anpassung kennen und entwickeln Ideen, wie Gebäude "fit für den Klimawandel" gemacht werden können. Der Unterrichtsvorschlag ist auch für das Lernen mit digitalen Medien zu Hause geeignet.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler/-innen …

  • erhalten grundlegende Informationen über den Zusammenhang zwischen extremen Wetterereignissen und Klimawandel,
  • erarbeiten ausgewählte Informationen über Möglichkeiten der Anpassung an den Klimawandel,
  • stärken ihre Fachkompetenz, indem sie das Wissen über die Anpassungsmaßnahmen anwenden und kreativ ausarbeiten,
  • entwickeln ihre Methodenkompetenz, indem sie Bilder und Texte über Klimaanpassung sinngemäß zusammenfügen,
  • vertiefen ihre Kommunikations- und Präsentationskompetenz durch das Vorstellen ihrer Idee,
  • schulen ihre Sozialkompetenz durch das Arbeiten mit Partnern oder in Gruppen.

Umsetzung

Die Leitfragen für die Unterrichtseinheit lauten:

  • Warum müssen wir uns in Deutschland an die Folgen des Klimawandels anpassen?
  • Wie können wir unsere Häuser, Straßen und Städte "klimasicher" gestalten?

Einstieg

Zu Beginn der Unterrichtseinheit stellt die Lehrkraft die Leitfragen im Gesprächskreis vor. Anschließend findet ein Erfahrungsaustausch statt: Die Lehrkraft fordert die Schüler/-innen auf, zu berichten, welche besonderen Wetterereignisse ("Wetterrekorde") sie erlebt haben oder von welchen sie gehört haben (Hitzewellen, Starkregen, Gewitter et cetera). Gegebenenfalls verweist die Lehrkraft dabei auch auf aktuelle Entwicklungen oder Ereignisse der jüngeren Vergangenheit (zum Beispiel Dürre und Hitzewellen in den Jahren 2018 und 2019).

Anschließend besprechen die Schüler/-innen, welche Vor- und Nachteile die Ereignisse hatten. Sie nennen die eigenen negativen sowie positiven Auswirkungen und Erfahrungen und beachten auch die Folgen für andere Bevölkerungsgruppen und die Natur.

Zum Beispiel: Hitze sorgt einerseits für einen schönen “Badesommer”, andererseits kann man wegen Hitze nachts oft nicht gut schlafen und mittags kaum rausgehen; Trockenheit: ermöglicht viele Aktivitäten im Freien, aber Pflanzen können vertrocknen.

Die verschiedenen Wetterextreme und dazugehörigen Auswirkungen werden für alle sichtbar in einer Tabelle mit den Spalten "Wetter" und "Auswirkungen" notiert.

Im nächsten Schritt veranschaulicht die Lehrkraft mithilfe der Bilderserie den Zusammenhang zwischen Wetterextremen und Klimawandel. Dabei werden auch erste Möglichkeiten der Anpassung deutlich.

Ergänzende Informationen finden sich im Hintergrundtext zum Thema der Woche Extreme Ereignisse: Lässt der Klimawandel das Wetter verrücktspielen?

Alternativer Einstieg für den Unterricht zu Hause

Die Schüler/-innen recherchieren mithilfe einer Kindersuchmaschine wie FragFinn oder Blinde Kuh Informationen und Bilder über "Wetterextreme". Anschließend schreiben sie einen kurzen Erlebnisbericht (Tagebucheintrag) über ein besonderes Wetterereignis, das sie selbst erlebt haben (Hitzewelle/Dürre, Starkregen/Überschwemmung, Gewitter und Ähnliches).

Dabei beantworten sie folgende Fragen:

  • Um welches Wetterereignis handelt es sich?
  • Was habe ich erlebt und beobachtet?
  • Was fand ich besonders an dem Wetterereignis?
  • Wie bin ich damit umgegangen?
  • Was waren die Folgen des Wetterereignisses (für mich und für andere Menschen)?

Arbeitsphase

Die Schüler/-innen setzen sich im Folgenden mit den Zusammenhängen zwischen Wetterextremen und Klimawandel auseinander. Sie entwickeln Ideen dazu, was nötig ist, um sich an die Klimaänderungen anzupassen. Die Aufgaben können sowohl in Partnerarbeit als auch in Einzelarbeit durchgeführt werden.

Zunächst erhalten die Schüler/-innen die Arbeitsblätter, mit deren Hilfe sie die Auswirkungen des Klimawandels und Möglichkeiten der Anpassungen in Bezug auf Gebäude und Städte kennenlernen.

Die Schüler/-innen erhalten den Auftrag, die Bilder auf den Arbeitsblättern genau zu betrachten und kurze Beschreibungen zu notieren. Ein Wörterpool hilft ihnen, die richtigen Begriffe und Satzanfänge zu finden.

Gegebenenfalls können die Schüler/-innen zur Unterstützung die Bilderserie betrachten und die dazugehörigen Bildunterschriften lesen.

Danach übertragen die Schüler/-innen die Ergebnisse auf die eigene Region. Im Rahmen einer Phantasiereise werden die Schüler/-innen aufgefordert, sich bestimmte Orte der eigenen Stadt/Region bei möglichen Wetterextremen vorzustellen. Die Phantasiegeschichte kann entweder von der Lehrkraft vorgelesen oder von den Schülern/Schülerinnen selber gelesen werden.

Im Anschluss beschreiben die Schüler/-innen, wie sie sich an den verschiedenen Orten gefühlt haben, was die Gründe dafür sind und wie die Orte gegebenenfalls beschaffen sein müssen, damit man sich dort wohlfühlt.

Anschließend wenden die Schüler/-innen das erworbene Wissen an und gestalten ein Bild (Zeichnung, Collage oder Ähnliches) zur Frage, wie sie sich ein Gebäude (das eigene Wohnhaus, die Schule oder Ähnliches) oder eine ganze Straße vorstellen, die "fit für den Klimawandel" ist.

Differenzierung: Schwierig zu zeichnende Elemente können durch stichwortartige Erläuterungen ersetzt werden, oder es können Vordrucke verwendet werden.

Abschluss

Falls möglich, sollte der Abschluss im Präsenzunterricht stattfinden.

Die fertigen Bilder werden in der Klasse ausgestellt und im Rahmen eines Museumsrundgangs gemeinsam betrachtet. Die Schüler/-innen können dabei ihre Bilder erläutern.

Die Schüler/-innen ordnen gemeinsam die Bilder so an, dass sie eine ganze Stadt ergeben, die "fit für den Klimawandel" ist. Abschließend besprechen sie im Gesprächskreis, welche Ideen ihnen besonders gefallen. Durch gezielte Fragen begleitet die Lehrkraft diese Diskussion, damit die wichtigsten Anpassungsmaßnahmen angemessen berücksichtigt und bewertet werden.

Die Bilder können anschließend in der Klasse/Schule aufgehängt oder im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden.

Erweiterung

  • Die Schüler/-innen arbeiten anhand ihrer Bilder Szenarien über die Zukunft ihrer Stadt/Region aus und senden sie an die örtliche Verwaltung (Rathaus) mit der Bitte um Feedback.
  • Die Schüler/-innen ermitteln und dokumentieren in Kleingruppen im Rahmen einer Exkursion, welche Maßnahmen in ihrer Stadt bereits zur Klimaanpassung beitragen. Beispielsweise suchen sie Orte und Gebäude, die besonders gut oder überhaupt nicht an das Klima angepasst sind. 
  • Die Schüler/-innen beobachten das Wetter, möglichst über einen längeren Zeitraum, und dokumentieren ihre Beobachtungen. Dazu kann zum Beispiel eine einfache Wetterstation eingerichtet werden, um Temperaturen, Niederschlag et cetera zu messen. Umfassende Informationen und Arbeitsblätter bietet unter anderem das Schweizer Projekt GLOBE.
  • In einem Gesprächskreis besprechen die Schüler/-innen, wie sich andere Regionen der Erde auf die Klimaveränderungen einstellen können, zum Beispiel Malediven oder Niederlande (Meeresspiegelanstieg), Australien (Dürre und Buschbrände). Dabei können auch aktuelle Nachrichten und Medienbeiträge verwendet werden.

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