Was ist ein "gutes" Geschenk?
Kompetenzen und Ziele
Die Schüler/-innen …
- lernen ausgewählte existierende und fiktive Siegel zur Produktkennzeichnung kennen,
- formulieren erste Kriterien für einen eigenen, nachhaltigen Konsum,
- schulen ihre Urteilskompetenz durch das Bewerten unterschiedlicher Kaufentscheidungen,
- verbessern ihre Präsentations- und Kommunikationskompetenz in Gesprächen und durch die Vorstellung ihrer Ergebnisse,
- fördern ihre Handlungskompetenz, indem sie einen begründeten eigenen Standpunkt zum nachhaltigen Einkauf formulieren.
Umsetzung
Einstieg
Die Leitfragen der Unterrichtseinheit lauten:
- Worauf weisen die Siegel auf Produkten hin?
- Wie können sie mir helfen, ein "gutes" Geschenk zu finden, das umweltfreundlich und fair ist?
Zum Einstieg präsentiert die Lehrkraft im Gesprächskreis eine Auswahl verschiedener Gegenstände, die unterschiedliche reale und fiktive Siegel tragen. Es werden stets zwei Ausführungen eines Gegenstandes verwendet – ein herkömmliches und ein nachhaltiges Produkt. Dafür können entweder Fotos aus der Bildergalerie gezeigt oder alternativ mitgebrachte Gegenstände ausgelegt werden. Einige Siegel sind in den Materialien enthalten und können zum Ausdrucken heruntergeladen werden.
Geeignet sind Produkte, die mit besonderen Konflikten verbunden sind. Sie sollten für Schüler/-innen zudem interessant sein. Dazu zählen unter anderem:
- Schokolade (zum Beispiel schlechte Arbeitsbedingungen auf Kakaoplantagen)
- Kleidung und/oder Schuhe (zum Beispiel Umweltschäden beim Anbau von Baumwolle und durch Verwendung von Chemikalien bei der Produktion, gefährliche Produktionsbedingungen für Arbeiter/-innen und schlechte Entlohnung)
- Elektronikprodukte wie Smartphones oder Laptops (zum Beispiel schlechte Arbeitsbedingungen bei Herstellern, Umweltschäden bei der Förderung von Rohstoffen)
Die Schüler/-innen analysieren die verschiedenen Bilder beziehungsweise Produkte. Sie stellen sich vor, eine andere Person zu beschenken, beziehungsweise wünschen sich selbst etwas. Sie wählen zwischen den Produkten aus und begründen ihre Entscheidung im Gesprächskreis (zum Beispiel: Ich wähle das Produkt, weil die Farbe schön ist/die Natur nicht zerstört wird). Die Lehrkraft notiert die Begründungen, beispielsweise auf Karten oder auf dem Smartboard.
Anschließend diskutieren die Schüler/-innen mit Unterstützung der Lehrkraft, welche der Siegel real und welche erfunden sind. Sie besprechen, welche der realen Siegel sie kennen und wofür sie stehen.
Arbeitsphase
Im nächsten Schritt werden die gesammelten Bewertungen gruppiert. Die Schüler/-innen ordnen sie an der Tafel/dem Smartboard folgenden Oberbegriffen zu:
- Umwelt und Natur (ökologische Auswirkungen)
- Menschen (soziale Auswirkungen)
- Produkt (Preis, Aussehen/Geschmack, Haltbarkeit, Nutzen, Funktionen)
In einem gemeinsamen Gespräch besprechen die Schüler/-innen die Rolle von Siegeln vor der Frage: Mit welchen der drei Aspekte haben die Siegel zu tun?
An dieser Stelle kann die Lehrkraft in stark vereinfachter Form auf die Prinzipien der Nachhaltigkeit eingehen, zum Beispiel “nachhaltige Produkte sollen niemandem schaden (auch der Umwelt nicht)".
Auf der Grundlage der Ergebnisse gestalten die Schüler/-innen eigene Siegel. Dafür wählen sie zunächst ein Produkt ihrer Wahl und bestimmen danach die Kriterien, die das Siegel berücksichtigen soll.
Abschluss
Die Schüler/-innen präsentieren ihre Ergebnisse.
Abschließend diskutieren sie über die Bedeutung von Siegeln und besprechen folgende Fragen:
- Wie entscheidet ihr euch, wenn ihr einkauft?
- Habt ihr beim Einkaufen schon einmal auf Siegel geachtet? Kennt ihr jemanden, der das tut?
- Wie können Siegel helfen, euch beim Einkaufen zu entscheiden?
- Welche Siegel, die es noch nicht gibt, würdet ihr euch wünschen? (Hierbei verweist die Lehrkraft auf die selbstgestalteten Siegel.)
- Was kann man tun, um zum Beispiel die Umwelt zu schützen, auch wenn man sich nicht für ein umweltfreundliches und faires Produkt entscheidet/entscheiden kann? (zum Beispiel Produkt lange nutzen, reparieren, teilen)
In diesem Zusammenhang kann die Lehrkraft auch auf die Probleme von Siegeln aufmerksam machen (Stichwort Siegel-Dschungel) und die wichtigsten Siegel hervorheben. Ein Besuch in einem Supermarkt kann den Schülern/Schülerinnen die Problematik verdeutlichen. Alternativ erhalten sie den Auftrag, beim nächsten Einkauf verschiedene Siegel auf den Produkten zu suchen.
Erweiterung
- Die Schüler/-innen führen Recherchen zu einzelnen Siegeln durch und erstellen Infoplakate. Die Portale siegelklarheit.de und label-online.de helfen dabei, geeignete Siegel auszuwählen.
- Die Schüler/-innen beschäftigen sich am Beispiel eines Schokoriegels mit den problematischen Aspekten des Konsums. Informationen und Arbeitsmaterialien bietet das Thema der Woche Nachhaltiger Konsum? So geht's! bei Umwelt im Unterricht.
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Von Bio-Obst über fairen Kaffee und Öko-Jeans bis hin zu ethischen Finanzprodukten: Wer im Alltag nachhaltig handeln will, kann in fast allen Lebensbereichen auf entsprechende Produkte zurückgreifen. Labels und Siegel erleichtern die Auswahl. Doch was bedeuten sie? Bei Zweifeln helfen Verbraucherportale und Siegel-Apps.
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