Briefe an das zukünftige Ich
Kompetenzen und Ziele
Die Schüler/-innen …
- können anhand ausgewählter Beispiele grundlegende kurz- und langfristige Auswirkungen von Entscheidungen auf mehrere Generationen einschätzen,
- entwickeln ihre Methodenkompetenz, indem sie Zukunftsvisionen entwickeln und diese in Briefen an ihr zukünftiges Ich verschriftlichen,
- verbessern ihre Kommunikations-, Argumentations- und Präsentationskompetenz durch die Vorstellung ihrer Ergebnisse und die Beteiligung an Diskussionen,
- erweitern ihre Handlungskompetenz, indem sie eigene Perspektiven und Möglichkeiten zum generationengerechten Handeln entwickeln.
Umsetzung
Die Leitfrage der Unterrichtseinheit lautet:
- Was können wir heute dafür tun, damit man auf der Erde auch in Zukunft gut leben kann?
Einstieg
Zu Beginn der Unterrichtseinheit liest die Lehrkraft folgende fiktive politische Beschlüsse vor:
- Die Bundesregierung hat heute beschlossen, dass Menschen über 80 Jahre ihren Müll einfach aus dem Fenster und in die Natur werfen dürfen, weil die Mülleimer so schwer sind. Alle Menschen, die heute noch Kind sind, sollen den ganzen Müll aufräumen, wenn sie erwachsen sind.
- Zum Schutz des Klimas hat die Bundesregierung beschlossen, weniger Fleisch zu produzieren. Alle Menschen, die älter sind als 60 Jahre, dürfen nur noch 100 Gramm Fleisch pro Tag einkaufen.
- Um die Gebühren für die Müllbeseitigung zu senken, werden Abfälle von nun an im Meer und anderen Gewässern versenkt. In 20 Jahren wird es aus gesundheitlichen Gründen daher leider verboten sein, im Meer zu schwimmen.
- Die Bundesregierung hat beschlossen, dass alle Schulen geschlossen werden. Kinder brauchen nichts mehr lernen, weil alle in der Zukunft nur noch Müll sammeln sollen.
- Die Bundesregierung hat heute beschlossen, dass mehr Kohle und Erdöl verbrannt werden soll, um mehr Energie zu erzeugen. Dadurch wird die Luft verschmutzt und das hat auch Auswirkungen auf das Klima. Schwerwiegende Folgen treten jedoch vermutlich erst im Laufe der Zeit auf.
In einer Gesprächsrunde diskutieren die Schüler/-innen über die Beschlüsse. Sie beurteilen, ob und für wen sie gerecht oder ungerecht sind, und begründen ihre Entscheidungen.
Anschließend fasst die Lehrkraft zusammen, dass viele Entscheidungen von heute die Welt von morgen beeinflussen können.
Arbeitsphase
In der anschließenden Arbeitsphase beschreiben die Schüler/-innen gemeinsam, wie sie sich eine gerechte Zukunft vorstellen. Sie nennen geeignete Begriffe, wie zum Beispiel "saubere Luft" oder "genug Nahrung für alle".
Die Beiträge werden an der Tafel/dem Smartboard an der Seite unter dem Stichwort "Zukunft" festgehalten. Bei Bedarf gibt die Lehrkraft Schlüsselbegriffe vor, zum Beispiel "Nahrungsmittel", "Trinkwasser", "Luft", "Geld/keine Schulden", "Schule/Bildung", "Wohnraum" und so weiter.
Anschließend überlegen die Schüler/-innen, welche heutigen Verhaltensweisen und Entscheidungen die Zukunft aller Menschen negativ beeinflussen können. Sie arbeiten heraus, was heute dafür getan werden muss, um die beschriebene Zukunft zu erreichen. Dabei diskutieren sie auch, ob sich diese Entscheidungen für alle Generationen und alle Menschen positiv auswirken.
Die genannten Beiträge werden auf der anderen Seite der Tafel/dem Smartboard unter dem Begriff „Heute“ festgehalten und so den Begriffen über die Zukunft gegenübergestellt.
Die Ergebnisse werden genutzt, um Briefe an das zukünftige Ich zu schreiben. Darin fassen die Schüler/-innen in Einzelarbeit zusammen, wie sie sich eine gerechte Zukunft vorstellen und was getan werden muss, um sie zu verwirklichen.
Abschluss
Ausgewählte Schüler/-innen stellen ihre Briefe im Gesprächskreis vor.
Abschließend entwickeln die Schüler/-innen Ideen, welche Beiträge sie selbst bereits heute leisten können, um ihre Ideen von der Zukunft zu verwirklichen.
Erweiterung
- Die Briefe an das zukünftige Ich können ausgestellt werden, zum Beispiel in Form eines Buches. Die Briefe können von der Lehrkraft auch verwahrt werden und zu einem späteren Zeitpunkt (zum Beispiel zum Schulabschluss) wieder ausgeteilt werden.
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Umwelt im Unterricht unterstützt die Erstellung von Bildungsmaterialien unter offenen Lizenzen im Sinne der UNESCO.
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Nachhaltige Entwicklung bedeutet, auch die Bedürfnisse künftiger Generationen mit einzubeziehen. Oft wird dafür der Begriff "Generationengerechtigkeit" verwendet. Damit ist gemeint, dass beim heutigen Handeln auch die Folgen für die kommenden Generationen mitbedacht werden. Doch welche Rolle spielen die Bedürfnisse zukünftiger Generationen bei heutigen Entscheidungen tatsächlich? Und welche Rechte haben junge Menschen und zukünftige Generationen bereits heute?
mehr lesenFoto: April Walker / unsplash.com / Unsplash License
Die Arbeitsmaterialien sollen den Schülern/Schülerinnen dabei helfen, Briefe an ihr zukünftiges Ich zu schreiben. Darin beschreiben sie, wie sie sich eine gerechte Zukunft vorstellen und was getan werden muss, um diese zu verwirklichen.
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