24.02.2022 | Unterrichtsvorschlag

Interviews: Nachhaltigkeit im Berufsalltag

Sekundarstufe

Die Schüler*innen setzen sich mit den Zusammenhängen zwischen beruflichem Handeln und Nachhaltigkeit auseinander. Dafür führen sie Interviews im Bekanntenkreis durch und entwickeln Tipps zu Möglichkeiten des nachhaltigen Handelns im Berufsalltag.

Überblick über den Unterrichtsverlauf

  • Einstieg: Die Schüler*innen setzen sich im Plenum mit den Motiven einer Bilderserie auseinander und sammeln in Form einer Mindmap Ideen für nachhaltiges Handeln im Beruf. 
  • Arbeitsphase: Die Schüler*innen erfragen im Rahmen von Interviews, wie nachhaltiges Handeln im Berufsalltag umgesetzt werden kann. Sie bereiten die Ergebnisse anschaulich auf und  präsentieren sie.
  • Abschluss: Die Schüler*innen stellen Tipps zu weiteren Möglichkeiten des nachhaltigen Handelns in Berufen zusammen und händigen diese den Interviewpartner*innen aus.

Kompetenzen und Ziele

Die Schüler*innen …

  • erhalten themenbezogene Informationen zu Prinzipien und Möglichkeiten des nachhaltigen Handelns im Alltag und im Beruf und erfahren, was an Berufen „grün“ sein kann,
  • entwickeln ihre Methodenkompetenz,  indem sie Interviews vorbereiten und durchführen, 
  • schulen ihre Argumentations- und Urteilskompetenz, indem sie die Ergebnisse analysieren und anschaulich aufbereiten,
  • verbessern ihre Sozial-, Kommunikations- und Präsentationskompetenz durch das Arbeiten in Gruppen, die Präsentation von Ergebnissen und die Teilnahme an Diskussionen,
  • schulen ihre Handlungskompetenz, indem sie Möglichkeiten des nachhaltigen Handelns in Berufen kennenlernen beziehungsweise entwickeln.

Umsetzung

Einstieg

Die Leitfrage der Unterrichtseinheit lautet: 

  • Wie kann man im Beruf nachhaltig handeln? 

Zum Einstieg präsentiert die Lehrkraft eine Bilderserie mit Motiven aus der Arbeitswelt, die verschiedene Aspekte nachhaltigen beziehungsweise nicht nachhaltigen Handelns im Arbeitsalltag veranschaulichen. Zudem stellt sie die These vor, dass in allen Berufen beziehungsweise an allen Arbeitsorten auf nachhaltiges Handeln geachtet werden kann. 

Sie fordert die Schüler*innen auf, im Plenum über die Bilderserie und die These zu diskutieren. Dabei helfen folgende Arbeitsaufträge:

  • Nennt Berufe, die zu den verschiedenen Bildmotiven passen.
  • Erläutert den Zusammenhang mit der Umwelt und dem Klima. 
  • Erörtert alternative Handlungsweisen. 

Die Beiträge der Schüler*innen werden in Form einer Mindmap festgehalten (Tafel/Smartboard oder Ähnliches). 

Anschließend stellt die Lehrkraft die Leitfrage der Unterrichtseinheit vor: 

Wie kann man im Beruf nachhaltig handeln? Bei Bedarf erläutert sie den Begriff nachhaltiges Handeln: 

  • Nachhaltig ist, was sowohl den Bedürfnissen der heute lebenden Menschen entspricht als auch die Möglichkeiten künftiger Generationen erhält. Auch in Zukunft soll die Menschheit in der Lage sein, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Anders ausgedrückt: Als nachhaltig gilt eine Handlung, die sowohl ökonomische und ökologische als auch soziale Aspekte miteinbezieht. 

Sie bittet die Schüler*innen Beispiele zu nennen, wie nachhaltiges beziehungsweise nicht nachhaltiges Handeln im Berufsalltag aussehen kann. Mögliche Ergebnisse sind zum Beispiel Recyclingpapier nutzen oder papierlos arbeiten, Arbeitsmaterialien ressourcenschonend einsetzen, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren, Energie und Strom sparen, Bioprodukte in der Kantine essen, umweltschonende Produkte nutzen et cetera. 

Die Beispiele werden der Mindmap hinzugefügt.

Arbeitsphase

Die Schüler*innen erhalten den Auftrag, in der Familie und im Bekanntenkreis Interviews über nachhaltige Handlungsweisen im Beruf zu führen. Wahlweise können die Schüler*innen die Interviews auch direkt in Betrieben durchführen. 

Zunächst entwickeln sie in Kleingruppen Interviewfragen.     

Als Nächstes stellen die Schüler*innen im Plenum ihre jeweiligen Fragen vor und wählen die aus, die auf den endgültigen Fragebogen kommen. 

Wieder in ihren Gruppen, überlegen die Schüler*innen, wen sie befragen wollen. Anschließend führen sie die Interviews durch und machen sich Notizen zu den Antworten der Befragten. 

Bei der Durchführung der Interviews erläutern sie den Gesprächspartner*innen den Hintergrund des Interviews: Die Schüler*innen wollen die bisherigen Formen des nachhaltigen Handelns in Berufen analysieren und anschließend dazu passende Anregungen entwickeln, um nachhaltiges Handeln zu fördern. Diese können, wenn Interesse besteht, den Befragten zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt werden.

Nach Durchführung der Interviews sichten und ordnen die Schüler*innen in den Kleingruppen ihre Ergebnisse und bereiten sie für eine Präsentation auf.

Abschluss

Die Schüler*innen stellen ihre Ergebnisse im Plenum vor.

Im Anschluss analysieren sie im Plenum die Angaben der Befragten, wie sie in ihrem Job/im Betrieb auf Umwelt- und Klimaschutz achten. Zudem besprechen sie, welche Hemmnisse es gibt, um nachhaltig im Beruf zu handeln (zum Beispiel Kosten, Vorschriften et cetera). Gleichzeitig entwickeln sie Möglichkeiten und Potenziale, um nachhaltiges Handeln in den Berufen zu fördern. 

Die Schüler*innen verschriftlichen die Tipps/Anregungen in ansprechender Weise und händigen sie (sofern Interesse besteht) den Interviewpartner*innen aus.  

Erweiterung

  • Die Schüler*innen stellen die verschiedenen Tipps/Anregungen zu einem allgemeinen Ratgeber zum Thema „Nachhaltigkeit im Berufsalltag“ zusammen. 
  • Die Beschäftigung mit dem Thema sollte mit direkten Kontakten beziehungsweise Einblicken in die Praxis verbunden werden. Es bieten sich Besuche in Unternehmen der Region an. 
  • Es bieten sich auch Kooperationen mit berufsbildenden Schulen an. So können Berufsschullehrkräfte und Berufsschüler*innen zu bestimmten Berufen und zur Thematik interviewt werden. Ähnliches ist auch mit Vertreter*innen der Handwerkskammer oder der Arbeitsagentur möglich. 
  • Die Schüler*innen recherchieren weitere Berufe  im Internet und erstellen kurze Steckbriefe. Darin beschreiben sie auch die Möglichkeiten, nachhaltig im Berufsalltag zu handeln. 
  • Weitere Informationen und Materialien zu "grünen Jobs" bietet das Thema des Monats Jobs für die Zukunft.
  • Im Rahmen des Programms Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) sind zwischen 2019 und 2022 in verschiedenen Projekten umfangreiche Materialien entstanden, darunter Methoden, Infos und Tipps zur Berufsorientierung, Handreichungen und Workshop-Anleitungen sowie ganze Kurse.

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