26.08.2021 | Unterrichtsvorschlag

Projektideen: Klimapolitik

Grundschule, Sekundarstufe

Fünf verschiedene Projektideen behandeln sowohl die internationale als auch die nationale Klimapolitik. Weitere Themen sind Möglichkeiten der politischen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, die Bedeutung des Klimawandels für Flucht und Migration sowie die Herausforderung, Aussagen zum Klimawandel zu bewerten und gegebenenfalls "Fake News" zu identifizieren.

Diese Projektvorschläge gibt es:

  • Internationale Klimapolitik
  • Nationale Klimapolitik
  • Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungen im Gemeinwesen
  • Klimafolgen und Klimaflucht
  • Umgang mit der Vielfalt der Quellen und Falschaussagen

Die Projektideen sind Teil des Lehr- und Aktionspakets Klimawandel. Sie formen einen Werkzeugkasten, um Unterrichtseinheiten und Projekte zum Themenkomplex Klimawandel zu gestalten. Zugehörige Hintergrundinformationen sind in den "Kerninhalten" zu finden.

Internationale Klimapolitik

Eröffnung der UN Klimakonferenz 2011 in Durban, SüdafrikaFoto: UN Photo / UNFCCC / Jan Golinski

Kerninhalte

  • Auf dem Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro wurde die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, kurz UNFCCC) verabschiedet. Die Mitgliedsstaaten vereinbarten, das Klima für heutige und künftige Generationen zu schützen.

  • Seit 1995 treffen sich die Mitgliedsstaaten der Klimarahmenkonvention jährlich zu einer Vertragsstaatenkonferenz (englisch: Conference of the Parties, COP). 1997 vereinbarten sie im Protokoll von Kyoto verbindliche Ziele für die Reduktion der Treibhausgasemissionen – allerdings nur für die Industriestaaten.

  • Im Dezember 2015 wurde auf der COP in Paris das historisch bedeutsame Pariser Klimaschutzabkommen zur Begrenzung der globalen Erwärmung beschlossen. Im Vergleich zum Temperaturniveau vor Beginn der Industrialisierung soll der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich weniger als zwei Grad Celsius, idealerweise auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Erstmals verpflichteten sich alle Staaten, einen Klimaschutzbeitrag zu erarbeiten, vorzulegen und umzusetzen – sowohl Industrie- als auch Schwellen- und Entwicklungsländer.

  • Das Pariser Abkommen bedeutet, dass die Welt in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts "treibhausgasneutral" wirtschaften muss.


Projektablauf

  • Die Schüler/-innen werden in mehrere Gruppen eingeteilt, die zu folgenden Fragen recherchieren: Was war das Ergebnis des Weltgipfels für Klima und Entwicklung 1992? Wodurch sind Industrie-, Schwellen-, und Entwicklungsländer charakterisiert? Was wurde im Kyoto-Protokoll vereinbart? Warum gestalteten sich die internationalen Klimaverhandlungen so schwierig? Welche besondere Verantwortung haben die Industriestaaten? Warum ist das Pariser Abkommen historisch bedeutsam und wozu verpflichteten sich die Staaten?

  • Quellen dazu sind beispielsweise: Hintergrundtext Globale Klimapolitik und die Bedeutung der Weltklimakonferenzen; Webseite des BMU "Internationale Klimapolitik" und Begriffsbestimmungen auf der Webseite der Bundeszentrale für Politische Bildung (Entwicklungsländer, Schwellenländer, Industrieländer).

  • Die Schüler/-innen diskutieren in ihren Gruppen über ihre jeweiligen Fragen und notieren die Antworten auf Karten, die an der Tafel oder einer Pinnwand befestigt werden. Die Gruppen stellen in der Klasse ihre Ergebnisse vor.

  • Mit der kostenlosen Computer-Simulation "C-Roads" können Schüler/-innen die Auswirkungen unterschiedlich starker globaler und regionaler Emissionsminderungen auf das Klima simulieren. So können sie durch verschiedene Szenarien herausfinden, welche Minderungen erforderlich sind, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur unterhalb von zwei Grad Celsius zu begrenzen. "C-Roads" ist ein wissenschaftliches Modell, auf dessen Grundlage politische Entscheidungen getroffen werden können.

  • Beim Planspiel "Keep Cool mobil" übernehmen die Schüler/-innen die Rolle verschiedener Akteure der internationalen Klimapolitik. "Keep Cool" kann online im Browser gespielt werden. Es ist für Tablets oder Smartphones gedacht, funktioniert aber auch auf dem PC. Es kann überdies als traditionelles Brettspiel im Klassenraum gespielt werden. Die Materialien zum Brettspiel können kostenpflichtig bestellt werden. Informationen zum Einsatz und weitere Hinweise sind bei Lehrer-Online verfügbar.

  • Quelle und weitere Informationen Die Klimakonferenz.

Nationale Klimapolitik

Abbildung zum Klimaschutzplan DeutschlandsBild: © BMU / die wegmeister

Kerninhalte

  • Die Bundesregierung hat 2016 ihre langfristige Strategie und die nationalen Klimaschutzziele im Klimaschutzplan 2050 festgehalten. Diese Ziele wurden mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes 2021 nochmals angehoben: Bis zum Jahr 2045 soll Deutschland treibhausgasneutral werden (bislang bis zum Jahr 2050).

  • Das mittelfristige Ziel bis 2030 ist eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 65 Prozent gegenüber 1990.

  • Das im September 2019 vom Klimakabinett der Bundesregierung beschlossene Klimaschutzprogramm 2030 legt die Umsetzung dieser Ziele in den einzelnen Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr, Gebäude sowie Landwirtschaft fest.

  • Zu den Maßnahmen in den Sektoren gehört zum Beispiel, den Verkehr von fossilen Kraftstoffen wie Benzin und Diesel unabhängig zu machen, die Ökobilanz von Gebäuden zu verbessern, mehr Investitionen und private Gelder in klimafreundliche Produkte, Verfahrensweisen und Techniken zu lenken und eine Wende in der Landwirtschaft herbeizuführen. Die Energieeffizienz muss gestärkt und die erneuerbaren Energien müssen weiter gefördert und ausgebaut werden.

  • Als weiterer Meilenstein trat am 18. Dezember 2019 das Klimaschutzgesetz in Kraft, mit dem die deutschen Klimaschutzziele gesetzlich verankert sind. Im Jahr 2021 wurde das Gesetz novelliert, und die Ziele wurden angehoben. Dadurch werden die Klimaschutzanstrengungen bis 2045 fairer zwischen den jetzigen und künftigen Generationen verteilt. Dazu hatte das Bundesverfassungsgericht die Bundesregierung Ende April 2021 aufgefordert.


Projektablauf

  • Die Schüler/-innen schauen den Erklärfilm des Bundesumweltministeriums zum Klimaschutzplan 2050 und recherchieren zu diesem Thema.

  • In einem Rollenspiel entwickeln die Schüler/-innen einen Maßnahmenplan zur Senkung der Treibhausgasemissionen im Sektor Landwirtschaft. Sie nehmen zunächst verschiedene Rollen ein. Materialien hierfür finden sich bei Umwelt im Unterricht.

  • Auf dem Boden des Klassenraumes wird eine Linie mit den Enden "Klimaschutz" und "Weitermachen wie bisher" markiert. Die Schüler/-innen tragen das jeweilige Interesse ihrer Rolle vor und positionieren sich an entsprechender Stelle auf der Linie. Sie diskutieren über die Standpunkte der verschiedenen Rollen.

  • Die Schüler/-innen handeln konkrete Maßnahmen zur Emissionsminderung aus, achten dabei auf möglichst breite Akzeptanz und schließen Kompromisse.

  • Die Schüler/-innen vergleichen ihre Vorschläge mit den Maßnahmen im Klimaschutzplan 2050 (Seite 62 bis 66).

  • Zusätzlich schauen sie das Video "Landwirtschaft mit Zukunft" des Umweltbundesamtes.

  • Auch für andere Sektoren können Rollen- oder Planspiele durchgeführt werden. So könnten die Schüler/-innen beispielsweise für den Verkehrssektor einen Maßnahmenplan für nachhaltige Mobilität in ihrer Stadt oder Region entwickeln. Allgemeine Informationen zur Methode "Planspiel" finden sich bei Umwelt im Unterricht.

  • Jüngere Schüler/-innen können das Spiel zu den Sektoren durchführen. In der Druckvorlage stehen fünf Symbole für die Sektoren des Klimaschutzplans 2050. Die Textausschnitte stellen verschiedene Maßnahmen zur Emissionsminderung dar, die die Schüler/-innen ausschneiden und den fünf Sektoren zuordnen.

  • Die Schüler/-innen recherchieren zu den Instrumenten des Klimaschutzes: Emissionshandel und CO2-Steuer. Sie schauen das Erklärvideo des Umweltbundesamtes zum Emissionshandel.

  • In einer Simulation stellen sie die Funktionsweise beider Instrumente in mehreren Spielrunden nach. Die Anleitung und die Materialien dafür finden sich bei Umwelt im Unterricht.

  • Die Schüler/-innen beschäftigen sich mit erneuerbaren Energien (Quelle beispielsweise hier). Sie entwickeln Ansätze für einen umweltverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien, indem sie eine beispielhafte Standortplanung für eine Windenergieanlage durchführen und dabei unterschiedliche Interessen einbeziehen. Dazu nutzen sie die Materialien von Umwelt im Unterricht (hierzu zählen eine Analysehilfe sowie eine Karte mit neun Feldern, die unterschiedliche Standortbedingungen repräsentieren). Die Schüler/-innen analysieren in Gruppen jedes einzelne Feld der Karte und wägen ab, ob es als Standort geeignet ist. Im Anschluss diskutiert die Klasse über die Ergebnisse jeder Gruppe. 

  • Quellen und weitere Informationen: Umweltpolitik: Wie wird Klimaschutz geplant? und Klimapolitik: Instrumente für den Klimaschutz sowie Erneuerbare Energien ausbauen – Natur und Umwelt schützen

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungen im Gemeinwesen

Teil eines Banners auf der "Friday for Future" DemoFoto: Leonhard Lenz / commons.wikimedia.org / Public Domain

Kerninhalte

  • Kinder und Jugendliche haben das Recht darauf, unsere Gesellschaft mitzugestalten. Dieses Recht ist unter anderem in der UN-Kinderrechtskonvention in Artikel 12 festgeschrieben.

  • Die wichtigsten Möglichkeiten, Einfluss auf die Politik zu nehmen, beispielsweise durch Wahlen, sind Erwachsenen vorbehalten.

  • Dennoch können Kinder und Jugendliche mitgestalten. Zum Beispiel sind in den Schulgesetzen aller Bundesländer Mitspracherechte der Schüler/-innen vorgesehen. In vielen Bundesländern gibt es explizite Bestimmungen darüber, wie junge Menschen an der Kommunalpolitik beteiligt werden. Außerdem gibt es einige Rechte, die allen Bürgerinnen und Bürgern zustehen, somit also auch Kindern und Jugendlichen. Dazu gehört zum Beispiel das Fragerecht im Gemeinderat. Überdies steht Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit offen, Anregungen und Vorschläge zu unterbreiten.

  • Auch bei den UN-Klimaverhandlungen haben Jugendorganisationen Beobachterstatus und werden bei Gesprächen mit Politikerinnen und Politikern sowie relevanten Akteuren beteiligt.


Projektablauf

  • Die Schüler/-innen tragen Projekte, aktuelle gesellschaftliche Debatten und Vorhaben zusammen, bei denen die Interessen von Kindern und Jugendlichen berührt werden. Dazu zählen: Projekte und anstehende Entscheidungen aus der unmittelbaren Lebensweltwie Bauvorhaben in der eigenen Schule oder der Stadt/Gemeinde, Debatten und Aktivitäten um den Klimaschutz wie die Schulstreiks zum Klimaschutz, Konsum- oder Energiefragen aus dem Schulleben wie das Angebot in der Kantine oder dem Schulkiosk, Stromversorgung, Beleuchtung und Heizung im Schulgebäude.

  • Die Schüler/-innen tauschen sich darüber aus, auf welchen Gebieten und bei welchen Projekten ihnen die Beteiligung besonders wichtig wäre. Sie setzen ihre Wünsche und Vorstellungen künstlerisch in Form von Zeichnungen oder Plakaten um.

  • In Gruppen erarbeiten die Schülerinnen den Inhalt folgender Materialien zu den Beteiligungsmöglichkeiten und Rechten von Kindern und Jugendlichen und tragen die wichtigsten Informationen zusammen: Mitsprache in der Politik, Klimaschutz und Mitsprache in der Schule, Mitsprache bei Stadtplanung und Bauprojekten, Nachhaltige Schülerfirmen und Mitsprache in der Schule.

  • Mit diesen Informationen können die Schüler/-innen Plakate oder ein "Handbuch der Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche" gestalten und in der Schule ausstellen.

  • Die Schüler/-innen erkunden in Gruppen, ob es Projekte im Gemeinwesen ihrer Stadt/Gemeinde oder in der Schule gibt, an denen sie sich beteiligen können und möchten oder welche Vorhaben sie selbst initiieren könnten. Sie erproben ihre Handlungskompetenz durch die Partizipation an einem ausgewählten Verfahren im (schul-)öffentlichen Raum.

  • Die im Projekt "Soko Klima" entstandenen Materialien unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, sich in Planungen an ihren Wohnorten einzubringen. Über die Möglichkeiten der Mitwirkung in der Schule informieren unter anderem die Kultusministerien oder Schülervertretungen der Bundesländer.

  • Wertvolle Erfahrungen können die Schüler/-innen bei der Gründung einer eigenen, nachhaltigen Schülerfirma sammeln. Dabei können sie zur Unterstützung auch Eltern mit einbeziehen und Partnerschaften zu nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen der Region aufbauen, um von deren Erfahrungen zu lernen.

  • Langfristiges Engagement und Mitwirkung für die Schüler/-innen im Klima- und Umweltschutz ist auch in den Jugendorganisationen der Umweltverbände möglich. Informationen zu Kinderaktionen finden sich zum Beispiel bei Greenpeace und den Kindergruppen der Naturschutzjugend (NAJU) im Naturschutzbund.

  • Quellen und weitere Informationen: Schulstreiks fürs Klima: Zukunft selber machen?

Klimafolgen und Klimaflucht

Taucher sitzt unter Wasser am Schreibtisch.Foto: The President's Office / Republic of Maldives

Kerninhalte

  • Weltweit betrug die Zahl der Migrantinnen und Migranten im Jahr 2020 rund 281 Millionen. Von Migration spricht man, wenn Menschen ihren Lebensmittelpunkt räumlich verlagern.

  • Für einen Teil dieser Migrationsbewegungen wird der Klimawandel verantwortlich gemacht. Das bereits vorhandene Ausmaß kann durch die Zahlen des Internal Displacement Monitoring Center (IDMC) näherungsweise eingeschätzt werden. 30,7 Millionen Menschen waren im Verlauf des Jahres 2020 aufgrund von Naturkatastrophen, von denen viele den bereits heute beobachtbaren Folgen des Klimawandels zugerechnet werden, zur Flucht gezwungen. In Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels werden sich die damit im Zusammenhang stehenden Migrationsbewegungen in den kommenden Jahrzehnten verstärken. Auch der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) geht in seinem fünften Sachstandsbericht von einer Zunahme der Migrations- und Flüchtlingsbewegungen im 21. Jahrhundert aus. 

  • Wie viele Menschen tatsächlich aufgrund der Folgen des Klimawandels ihre Heimat verlassen, lässt sich nicht genau beziffern, da neben den Auswirkungen des Klimawandels auch ökonomische, demografische, soziale und sicherheitspolitische Faktoren eine Rolle spielen. Diese Faktoren können andererseits wiederum durch Umwelt- und Klimaeinflüsse verstärkt werden. 


Projektablauf

  • Die Schüler/-innen betrachten die Bilderserie Klimafolgen und Möglichkeiten der Anpassung und recherchieren weltweite extreme Wetterereignisse (zum Beispiel in der Chronik des Umweltbundesamtes "Weltweite Temperaturen und Extremwetterereignisse seit 2010").

  • Sie beschreiben den Verlauf ausgewählter Extremereignisse und diskutieren über die Folgen dieser Ereignisse für die Lebenssituation der betroffenen Menschen.

  • In den Materialien von Umwelt im Unterricht Klimawandel: Ein Auslöser für Migration? werden zwei Beispiele von Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Erde vorgestellt, die ihre Heimat aufgrund der Folgen des Klimawandels verlassen haben. Die Schüler/-innen bearbeiten die in diesen Materialien angegebenen Aufgaben. In Kleingruppen erarbeiten sie mögliche Lösungsansätze zu diesen Beispielen und stellen sie in der Klasse zur Diskussion.

  • Grundschüler/-innen bearbeiten mithilfe der Materialien Leben mit dem Klimawandel in Gruppen je einen Text über Menschen aus fünf Kontinenten, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Sie entnehmen daraus Informationen über das jeweilige Land und den Kontinent, über die Folgen des Klimawandels sowie über mögliche Lösungsansätze. Anhand der Informationen gestalten sie eine Schautafel, die auch Zeichnungen und Fotos enthalten kann. Die verschiedenen Schautafeln werden zu einem größeren Schaubild zusammengefügt und im Klassenraum oder der Schule ausgestellt.

  • Mithilfe der Schautafeln formulieren die Schüler/-innen aus Sicht einer Menschenrechtsorganisation grundlegende Forderungen an die Weltgemeinschaft zum Umgang mit Migrationsbewegungen aufgrund des Klimawandels: Wie sollten die betroffenen Staaten – Herkunfts- und Zielregionen – mit dieser Herausforderung umgehen?

  • In Gruppenarbeit drehen die Schüler/-innen Videos zum Themenkomplex. Inhalte könnten beispielsweise Nachrichten über extreme Wetterereignisse und anschließende Migrationsbewegungen sowie Hilfsmaßnahmen für geflüchtete Menschen sein. Die Videos können auf einer Schulveranstaltung oder auf einem Elternabend vorgeführt werden.

  • Der Themenkomplex Migration wird im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven gezeigt, zu dem eine Klassenfahrt beziehungsweise Exkursion lohnenswert ist.

Umgang mit der Vielfalt der Quellen und Falschaussagen

Symbolbild für Fragen an den KlimawandelBild: geralt / pixabay.com / Pixabay Lizenz

Kerninhalte

  • Neben wissenschaftlich fundierten Informationen kursieren auch nicht sachgerechte oder gezielt falsche Aussagen zum Klimawandel.

  • Sogenannte Klimaskeptiker zweifeln grundsätzlich den Stand der Forschung zum Klimawandel an.

  • Über das Internetundsoziale Netzwerke sind den Forschungsstand relativierende und negierende Behauptungen leicht zugänglich und zunehmend präsent. Für Nichtfachleute ist es oft eine Herausforderung, entsprechende Informationen zu klassifizieren.

  • Deshalb sind Kompetenzen zur Recherche und zur kritischen Bewertung von Informationsquellen von grundlegender Bedeutung.


Projektablauf

  • Zu Beginn erstellen die Schüler/-innen gemeinsam eine Mindmap, um ihr bisheriges Wissen zur Thematik zu sammeln. Anschließend diskutieren sie über eventuelle gegensätzliche Aussagen und Falschmeldungen, die genannt wurden. 

  • Schüler/-innen der Sekundarstufe recherchieren auf klimafakten.de nach klimaskeptischen Behauptungen und sammeln Informationen über die tatsächlichen Zusammenhänge.

  • Die Schüler/-innen nennen, welche Quellen und Medien sie nutzen, um sich zu informieren und diskutieren über deren Verlässlichkeit.

  • Im Anschluss werten die Schüler/-innen in Gruppenarbeit das Material Klimawandel: Internetquellen suchen und bewerten aus. Sie wenden die auf der Seite 2 des Materials aufgeführten Kriterien und Fragen auf die zuvor genutzten Quellen an und bewerten diese.

  • Die Schüler/-innen erarbeiten einen Leitfaden für Internetrecherchen und gestalten für den Klassenraum ein Plakat, auf dem sie die aus ihrer Sicht wichtigsten Grundsätze für die Internetrecherche darstellen.

  • Die Schüler/-innen beschäftigen sich mit den grundlegenden Erkenntnissen der Klimawissenschaft. Sie finden sich in sieben Gruppen zusammen und erarbeiten mit Hilfe des Materials "Was wir heute übers Klima wissen" des Deutschen Klimakonsortiums und weiterer wissenschaftlicher Institutionen Präsentationen zu folgenden Themen: Veränderungen der Konzentrationen von Treibhausgasen in der Luft (Seite 4 und 5); Veränderungen der weltweiten Lufttemperatur und der extremen Wetterereignisse (Seite 9, 10 und 13); Veränderungen des Meereises in der Arktis, der Gletscher und der Schneedecke (Seite 10 bis 12); Veränderungen des Meeresspiegels und Versauerung des Meerwassers (Seite 12 bis 13); Temperaturänderungen in Deutschland (Seite 14 bis 16); Änderungen des Niederschlages in Deutschland (Seite 16 bis 17); Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere sowie auf Land- und Forstwirtschaft in Deutschland (Seite 18 bis 19). Zusätzlich kann auch die Publikation "Klimawandel: Ursachen, Folgen, Handlungsmöglichkeiten" der Leopoldina als Grundlage für die Bearbeitung genutzt werden.

  • Die Schüler/-innen schauen ein Video an, in dem der Klimawissenschaftler Professor Stefan Rahmstorf im Dialog mit dem Physiker Professor Harald Lesch Aussagen eines AfD-Politikers zum Klimawandel richtigstellt. Die Schülerinnen gestalten ähnliche Dialoge, nehmen Interviews auf oder drehen dazu eigene Videos.

  • Die Schüler/-innen setzen sich mit der unterschiedlichen Aufbereitung von Daten auseinander. Sie diskutieren über die Frage, ob Daten so dargestellt werden können, dass die darin enthaltenen Informationen nicht ausreichend erkennbar sind oder sogar verschleiert werden. Im Arbeitsmaterial Diagramme zu Umweltdaten anfertigen lesen sie den Abschnitt "Wie die Gestaltung von Diagrammen ihre Aussagekraft beeinflusst". Im Anschluss erproben die Schüler/-innen selbst die unterschiedliche grafische Darstellung der zeitlichen Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Sowohl die Daten als auch eine Anleitung zur Anfertigung von Diagrammen mithilfe von webbasierter Software sind im Arbeitsmaterial enthalten. Die entstandenen Diagramme werden in der Klasse präsentiert und die Frage erörtert, wie die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten die Wahrnehmung der Information beeinflusst.

  • Falls die Möglichkeit besteht, kann eine Klimaforschungseinrichtung besucht oder ein/-e Klimaforscher/-in in die Schule eingeladen werden.

  • Das kostenlose Spiel "Escape Climate Change" bietet Schüler/-innen die Möglichkeit, ihr Wissen rund um den Klimawandel anzuwenden und sich mit Maßnahmen zum Klimaschutz auseinanderzusetzen. Das Spiel basiert auf der Idee der Escape Games: In einer vorgegebenen Zeit muss ein komplexes Rätsel gelöst werden. Weitere Informationen und Bestellung der Spielebox mit Anleitung (je nach Verfügbarkeit) unter diesem Link.

  • Quellen und weitere Informationen: Klimawandel: Was wir wissen und Umweltdaten: Erheben, verstehen, handeln

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