In den Unterrichtsvorschlägen für Sekundarstufe und Grundschule setzen sich die Schüler/-innen kritisch mit Verpackungsabfällen sowie mit ihrem eigenen Konsumverhalten auseinander. Sie entwickeln Lösungsvorschläge, wie sich die Menge an Verpackungsabfällen verringern lässt beziehungsweise wie sich einige Verpackungen komplett vermeiden lassen. Die Leitfrage lautet: Warum gibt es so viele Verpackungen und welche ökologisch vorteilhaften Alternativen bieten sich an? Die Unterrichtsvorschläge sind somit dem Bereich der Verbraucherbildung zuzuordnen.
In der Sekundarstufe kann der Unterrichtsvorschlag gemäß den Vorgaben der Kultusministerien in den Fächern Wirtschaft/Wirtschaftslehre, Politik sowie Sozialkunde beziehungsweise Gemeinschaftskunde genutzt werden, außerdem in den entsprechenden Lernbereichen, Fächerverbünden oder Neigungsfächern. Darüber hinaus ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten für fächerübergreifende Ansätze, zum Beispiel im Bereich Wirtschaft/Politik zum Thema Angebot und Nachfrage, im Fach Deutsch zu appellativen Texten (wie in Werbung oder Kampagnen) oder im Fach Mathematik zu Kosten-Nutzen-Rechnungen. Außerdem bietet sich der Einsatz in der Verbraucherbildung an, die in einigen Bundesländern ein eigenständiges Fach ist.
Ziel des Unterrichtsvorschlags ist es, die Zusammenhänge zwischen Konsum und Lebensstil und ökonomischen, ökologischen und sozialpolitischen Aspekten aufzuzeigen. Die Schüler/-innen sollen lernen, als Konsumenten/Konsumentinnen ihre Entscheidungen selbstbestimmt, qualitätsorientiert, nachhaltig und sozial verantwortlich zu treffen. Die Schüler/-innen werden dazu befähigt, ihr Handeln bewusst zu gestalten und dafür Verantwortung zu übernehmen. Dabei werden die heterogenen Wissens- und Erfahrungsstände der Schüler/-innen berücksichtigt.
Auch im Unterrichtsvorschlag für die Grundschule erwerben die Schüler/-innen grundlegende Kompetenzen im Bereich der Verbraucherbildung. Sie lernen den Produktions- und Lebenszyklus verschiedener Verpackungsmaterialien für Getränke kennen und bewerten diese bezüglich ihrer Umweltverträglichkeit. Anschließend reflektieren sie kritisch ihr eigenes Konsumverhalten. Darüber hinaus werden sie zu einem nachhaltigen Konsum- und Ernährungsverhalten angeregt.
Der Unterrichtsvorschlag eignet sich insbesondere für den Einsatz im Fach Sachunterricht beziehungsweise Heimatkunde. Zudem weist er Bezüge zum Fach Deutsch auf. Dort kann mithilfe des Unterrichtsvorschlags der Umgang mit Texten und anderen Medien (Schaubilder, Internet) geschult werden, dabei liegt der Schwerpunkt auf informativen und appellativen Texten. Darüber hinaus schulen die Schüler/-innen ihre Argumentationskompetenz.
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Weitere Materialien beim Bildungsservice des Bundesumweltministeriums
Hinweis: Es handelt sich teilweise um ältere Materialien, die nur noch im "Archiv" von Umwelt im Unterricht verfügbar sind. Sie werden zwar nicht mehr aktualisiert, allgemeingültige Arbeitsblätter können jedoch weiterhin genutzt werden.
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