Worum geht es?
Thema der Unterrichtsvorschläge ist die Bedeutung der Europäischen Union für den Umweltschutz in Europa und in Deutschland. Anhand von konkreten Themen aus dem Bereich Umwelt-, Klima- und Naturschutz erarbeiten die Schüler*innen die Rollen wichtiger Akteure bei der Gesetzgebung auf der europäischen Ebene. Außerdem bewerten sie die Bedeutung der Teilnahme an der Europawahl.
Die Europäische Union beziehungsweise „Europa“ ist oft Thema in den Medien und in Alltagsgesprächen. Das gilt insbesondere bei Anlässen wie den Europawahlen oder bei öffentlichen Diskussionen über die Politik der EU. Die Begriffe sind den meisten Schüler*innen geläufig. Was genau dahintersteckt, ist jedoch nicht leicht nachzuvollziehen.
Die Unterrichtsvorschläge können mit konkreten Anlässen und Diskussionen über „Europa“ verknüpft werden. Sie vermitteln nicht nur einen Einblick, wie die EU „funktioniert“, sondern auch, warum sie für unseren Alltag relevant ist.
Bei geringem Vorwissen sollten die kurzen Einheiten mit einer tiefergehenden Beschäftigung mit dem Thema Demokratie (Grundschule; dort gegebenenfalls auch Geografie Europas) beziehungsweise politisches System/Institutionen der Europäischen Union (Sekundarstufe) verknüpft werden. Dafür sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Um die Unterrichtseinheit nicht zu überfrachten, sollte dies möglichst in einer separaten Einheit geschehen (siehe Abschnitt unten: EU: Materialien zur Einführung).
Bezug zur Bildung für nachhaltige Entwicklung
Zu den Aufgaben der Schule gehört es, die Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, Entscheidungen selbstbestimmt, nachhaltig und sozial verantwortlich zu treffen. Eine wichtige Voraussetzung ist die Einsicht, welche Auswirkungen die Politik auf die Umwelt und das eigene Leben haben kann. Ziel ist es, das eigene Handeln bewusst zu gestalten und entsprechend Verantwortung zu übernehmen. Auch die Förderung politischen Handelns und der Partizipation an gesellschaftlichen Prozessen gehört zu den Zielen.
Die Unterrichtsmaterialien knüpfen an die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) an, insbesondere an folgende Ziele:
Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz: Integration von Maßnahmen gegen den Klimawandel in Politik und Planung
Ziel 15: Landökosysteme schützen und ihre nachhaltige Nutzung fördern
Im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zielen die Unterrichtsmaterialien unter anderem darauf, folgende Kompetenzen im Lernbereich Globale Entwicklung zu stärken:
- Kritische Reflexion und Stellungnahme: durch kritische Reflexion zu Globalisierungs- und Entwicklungsfragen Stellung beziehen und sich dabei an der internationalen Konsensbildung, am Leitbild nachhaltiger Entwicklung und an den Menschenrechten orientieren.
- Partizipation und Mitgestaltung: Die Schüler*innen können Ziele der nachhaltigen Entwicklung im privaten, schulischen und beruflichen Bereich verfolgen und sich an ihrer Umsetzung auf gesellschaftlicher und politischer Ebene beteiligen und sind aufgrund ihrer mündigen Entscheidung dazu bereit.
Differenzierung
Die Unterrichtseinheiten und die dazugehörigen Arbeitsmaterialien für Sekundarstufe und Grundschule stehen jeweils in einer Variante für Fortgeschrittene und einer Basisvariante zur Verfügung. Die Variante für Fortgeschrittene eignet sich vor allem für Schüler*innen höherer Jahrgänge sowie leistungsstärkere Arbeitsgruppen (mit mittlerem bis höherem Lernniveau).
Die Basisvariante richtet sich an Lerngruppen, die ein weniger anspruchsvolles Lernniveau haben beziehungsweise mehr Hilfestellung benötigen. Die Lernzugänge und Unterrichtsverläufe sind entsprechend angepasst, zudem sind die Materialien inhaltlich und sprachlich vereinfacht. Darüber hinaus sind Hinweise zur Unterstützung der Schüler*innen enthalten.
Sekundarstufe
Die Leitfragen der Unterrichtseinheit lauten:
- Wie entstehen auf EU-Ebene Regeln zu Umwelt-, Klima- und Naturschutz?
- Wie können die Bürgerinnen und Bürger darauf Einfluss nehmen?
Der Unterrichtsvorschlag kann in den Fächern Politik, Sozialkunde, Gemeinschaftskunde oder Ethik/Philosophie beziehungsweise den entsprechenden Lernbereichen berücksichtigt werden. Es sind zudem zahlreiche fächerübergreifende Ansätze denkbar, zum Beispiel die Verknüpfung mit dem Fach Geographie.
Unterrichtsvariante für Fortgeschrittene
Die Schüler*innen setzen sich anhand von Beispielen aus dem Umweltbereich mit der Gesetzgebung auf europäischer Ebene auseinander. Sie recherchieren zu konkreten EU-Initiativen und erarbeiten eine Infografik zum Weg der Gesetzgebung und den Rollen verschiedener Akteure.
Basisvariante
Die Schüler*innen setzen sich anhand von Beispielen aus dem Umweltbereich mit der Gesetzgebung auf europäischer Ebene auseinander. Sie recherchieren in vorgegebenen Internet-Quellen zum Weg in der Gesetzgebung in der EU und zu den Rollen verschiedener Akteure. Mithilfe vorgegebener grafischer Elemente erstellen sie dazu eine Infografik.
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- Für die Jahrgänge 4 bis 6: Special zur Europäischen Union von Hanisauland.de – die Kinderwebsite der bpb
- Unterrichtsmaterialien Europa für Einsteiger
- Informationen zur politischen Bildung: Die Europäische Union im Unterricht